Nach dem Aus des Hallenbads und gestiegenen Steuereinnahmen ist im Kirchehrenbacher Haushalt Raum für Investitionen.
Auf den ersten Blick sah die Tagesordnung des Gemeinderats Kirchehrenbach aus, wie sie fast immer immer aussieht. 14 Punkte, das hielt sich in Grenzen und sprach für einen zügigen Verlauf. Aber dann wurde die Sitzung doch noch zu einer recht langwierigen Angelegenheit.
Zwei externe Referenten mit sehr unterschiedlichen Themen, die aber doch thematisch verknüpft waren, Finanzplanungen, Zuschussanträge und die Diskussionen über das Pro und Contra zu Photovoltaikanlagen im Gemeindegebiet. Und so ganz nebenbei sollte auch noch der Haushalt des laufenden Jahres verabschiedet werden.
Wider Erwarten erwies sich Letzteres jedoch als die leichteste Aufgabe. Der Gemeinderat nahm eine Haushaltssatzung in Rekordhöhe an. 5,1 Millionen Euro beträgt das Volumen des Haushalts. Gut 2,7 Millionen Euro entfallen auf den Verwaltungshaushalt, 2,4 Millionen Euro ist der Vermögenshaushalt schwer. Den Gesamtbetrag der Kreditaufnahmen für Investitionen legt die Haushaltssatzung auf immerhin 700.000 Euro fest.
Das ist der Tatsache geschuldet, dass Kirchehrenbach heuer und in den kommenden Jahren viel vor hat.
Zuweisungen verneunfachen sich Die gemeindlichen Einnahmen erreichen in diesem Jahr neue Höchststände, wie sich Kämmerer Bastian Holzschuh freute.
Diese Entwicklung hat aber nicht nur mit einer Erhöhung des Gewerbesteuersatzes um 29 Prozent und ein elfprozentiges Plus bei den Steuereinnahmen zu tun. Positiv wirken sich auch die Schlüsselzuweisungen aus, die sich gegenüber 2012 um fast das Neunfache erhöht haben. Die neuen Zahlen tragen auch der Tatsache Rechnung, dass Kirchehrenbach nicht mehr das Hallenbad als Klotz am Bein hängt.
Alleine an Personalkosten hatte das Bad jährlich 32.000 Euro gebunden. Das frei werdende Geld kann Kirchehrenbach in der Tat auch dringend gebrauchen.
Allein die Generalsanierung der Kindertagesstätte ist mit 1,1 Millionen veranschlagt. Dazu kommt der Anbau der Kinderkrippe mit 385 000 Euro. Für die Planung und Erweiterung des Friedhofs hat der Kämmerer weitere
338.000 Euro bereitgestellt, vom denen allerdings etwa die Hälfte auf Haushaltsreste entfallen. Die Pro-Kopf-Verschuldung liegt derzeit bei 290 Euro, wird sich aber durch die bevorstehenden Aufgaben auf 581 Euro nahezu verdoppeln.
Ein Wermutstropfen bleibt die Kreisumlage, die mit 819.300 Euro ins Kontor schlägt.
Im Hochgefühl der Zahlen Wohl im Hochgefühl der guten Haushaltszahlen war Bürgermeisterin Anja Gebhardt (SPD) offenbar mutig geworden. Denn die beiden auswärtigen Referenten, die sie eingeladen hatte, zeugen davon, dass man sich in Kirchehrenbach zu neuen Ufern aufmachen will. Zum einen holte sie sich Hilfe aus der Nachbarschaft, denn es soll eruiert werden, wie man sich künftig in der Jugendpflege aufstellen will. Die Jugendpflegerin des Markts Eggolsheim, Ivonne Dötzer, zeigte in diesem Zusammenhang Möglichkeiten auf.
Den zweiten Fachvortrag hielt Johannes Mohr vom Landratsamt zum Thema "Unser Dorf soll schöner werden - Unser Dorf hat Zukunft". Wobei Mohr den zweiten Teil des deutschlandweit bekannten Slogans als "den bayerischen Weg" bezeichnete. Zum 25. Kreisentscheid werden bis zum 25. Juni noch Meldungen entgegen genommen. "Sieger ist jeder, der sich für sein Dorf engagiert", fasste Mohr griffig zusammen.