Hunde wetzen durch den Dobenreurther Parcours

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Hund und Frauchen nehmen beim Agility-Turnier in Dobenreuth die Beine in die Hand. Fotos: Galster
Hund und Frauchen nehmen beim Agility-Turnier in Dobenreuth die Beine in die Hand. Fotos: Galster
Nicole Remer (l.) und ihre Tochter Jana
Nicole Remer (l.) und ihre Tochter Jana
 
 
 
 
 
 
 
 
 

Schwer zu sagen, wer von beiden nervöser ist: die Hunde oder ihre Besitzer. Beim Agility-Turnier in Dobenreuth sind jedenfalls sowohl Zwei- als auch Vierbeiner kräftig gefordert.

Zum vierten Mal war das Dobenreuther Sportgelände Schauplatz eines sogenannten Agility-Turniers. Ausgerichtet hat das Turnier der Verein "Hundesport Flotte Franken". Vorsitzender Thomas Stegmeyer aus Ermreus, der selbst mit drei Hunden antrat, schaute zufrieden in die Runde. Bei besten klimatischen Verhältnissen hatten sich ungewöhnlich viele Teilnehmer aus einem Umkreis von etwa 150 Kilometern eingefunden.

Sie schlugen ihre Zelte rund um das Sportfeld auf. Am vorderen Enden des Feldes stand ein Wagen für die Wettkampfleitung. Wettkampfrichter Oliver Gustke, der aus der Oberpfalz kommt, verfolgte auf dem Parcours mit wachem Auge den Wettkampf.

Bei Agility handelt es sich um eine moderne Hundesportart, die ursprünglich aus England kommt und sich seit den 1980er- Jahren auch in Deutschland wachsender Beliebtheit erfreut. Kurz gesagt müssen die Hunde einen Parcours mit Hindernissen möglichst schnell möglichst fehlerfrei bewältigen. An die 100 Hunde sind an den zwei Tagen in Dobenreuth in drei Kategorien an den Start gegangen.

Jeder Teilnehmer durfte pro Tag mit maximal zwei Hunden starten. Es gab grundsätzlich nur einen Versuch. Die Kategorie A3 beschreibt dabei die niedrigste Qualifikation. Die Spitzenhunde der Klasse A1 qualifizieren sich für die deutsche und Weltmeisterschaft. Schiedsrichter Oliver Gustke aus der Oberpfalz steckte die Route ab. Anschließend hatten die Teilnehmer der jeweiligen Klasse rund fünf Minuten Zeit, sich den Weg einzuprägen.

Es wird ernst

Sie liefen die Strecke ohne Hund ab und überlegten sich dabei genau, wie sie mit ihrer Körpersprache ihrem vierbeinigen Freund unmissverständlich und schnell den Weg zeigen.

Dann wurde es ernst. Es herrschte große Stille. Schließlich erfordert der Ablauf für Halter und Hund höchste Konzentration. Die Hunde warteten voller Ungeduld. Das Ganze machte ihnen ganz offensichtlich Spaß.
Dabei sind die Regeln durchaus streng. Hindernisse wie Hürden, Wippen, Schläuche, gegen Schluss zahlreiche Slalomstangen müssen die Hunde überwinden beziehungsweise durcheilen. Die Hunde müssen das ferner in einer bestimmten Richtung und vor allem in einer zuvor festgelegten Reihenfolge machen. Schiedsrichter Gustke zeigte seinem Wettkampf-Team die Fehlerpunkte an und sprach auch Disqualifikationen aus.

Nicole Remer und ihre zehnjährige Tochter Jana kamen aus Sulzbach nach Dobenreuth und waren zum ersten Mal dabei. "Ich bin schon ein wenig aufgeregt, es ist mein erster Wettkampf", sagte Jana und streichelte liebevoll ihren Hund Capone.

"Geniale Voraussetzungen"

Der zweijährige Sheltie tritt zum ersten Mal bei einem Agility-Turnier an. Jana weiß, dass ihr Hund noch viel lernen muss. Mama Nicole Remer fängt mit ihrem fünfjährigen Border Collie ebenfalls erst an. "Irgendwann muss man eben anfangen. Ich bin noch aufgeregter als meine Tochter", sagt sie.

Einen abgeklärteren Eindruck machte da schon Norbert Haslach aus Amberg. Scheinbar entspannt verfolgte er am Sportfeldrand das Geschehen. "Man sollte nicht zu ehrgeizig sein. Es soll dem Mensch und dem Tier Spaß machen", sagt er.

Die Voraussetzungen dafür findet er in Dobenreuth "genial". Außerdem sei es schön, bei den Turnieren auch immer wieder alte Bekannte zu treffen. "Wir können das Turnier hier nur ausrichten mit der Unterstützung des Bürgerhauses", bedankte sich Vorsitzender Stegmeyer.