Forchheim
Familienbetrieb

"Möchte nicht, dass das Handwerk ausstirbt": Celina (19) eröffnet eigene Bäckerei in Oberfranken

Die 19-jährige Celina Oligschläger hat die Bäckerei "Brotkörbchen" in Forchheim aufgemacht. Was sie trotz ihres jungen Alters dazu bewogen hat, diesen Schritt zu gehen, erzählt sie im Interview mit inFranken.de.
Forchheim: Celina (19) eröffnet neue Bäckerei "Brotkörbchen"
Das "Brotkörbchen" in Forchheim feierte vergangenen Freitag (19. Mai 2023) Eröffnung. Foto: Celina Oligschläger
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  • Forchheim: Bäckerei "Brotkörbchen" öffnet ihre Türen - Inhaberin erst 19 Jahre alt
  • "Hat für mich emotionalen Wert": Das sind die Hintergründe der Eröffnung 
  • "Eigentlich wollte mein Vater aufhören": Celina äußert sich zu Familienbetrieb

In Forchheim hat die neue Bäckerei "Brotkörbchen" in der Bamberger Straße 4c eröffnet - Inhaberin ist die 19-jährige Celina Oligschläger. Gemeinsam mit ihrem Vater Markus Schubert, der sowohl ihr Bäckermeister als auch Betriebsleiter ist, führt sie den Backladen seit Freitag (19. Mai 2023). Im Gespräch mit inFranken.de verrät Oligschläger, weshalb sie den Entschluss gefasst hat, den Familienbetrieb aufzumachen. 

19-Jährige eröffnet Bäckerei "Brotkörbchen" in Forchheim: "Hat für mich einen emotionalen Wert" 

"Es hat für mich einen emotionalen Wert, ich bin in einer Bäckerei aufgewachsen", erklärt Oligschläger die Eröffnung ihres Backladens. Ihre Eltern führen seit 1990 die "Bäckerei Schubert", die seit Langem nur noch auf Bestellung liefere und keinen offiziellen Laden habe. Vor etwa 20 Jahren habe es zwei Backstuben in Forchheim gegeben, die allerdings schon lange geschlossen hätten. "Eigentlich wollte mein Vater aufhören", berichtet Oligschläger, ihr zuliebe habe sich der 56-Jährige jedoch umentschieden und arbeitet nun für sie.

"Ich möchte nicht, dass das Handwerk ausstirbt. Wir machen alles selber, es gibt keine Zusatzstoffe, wir kneten unseren Teig selber, alles wird per Hand geformt", so die 19-Jährige. Das "Brotkörbchen" bietet auch das Zeegendorfer Bauernbrot an: "Diese Rezeptur gibt es seit 1968, mein Vater hat sie 1990 übernommen, seitdem backen wir das." Oligschläger stehe meist in der Backstube und backt mit, eine entsprechende Ausbildung habe sie noch nicht absolviert. Die Mutter der 19-Jährigen hilft momentan immer mal wieder im Verkauf an der Theke aus. 

Es gebe noch keine festgelegten Öffnungszeiten, berichtet Oligschläger: Aktuell öffne die Bäckerei Montag bis Samstag von 7 bis 15 Uhr ihre Türen. In den sozialen Medien ist das Forchheimer "Brotkörbchen" bislang noch nicht vertreten, dies soll sich allerdings in Kürze ändern. Eine Webseite existiert ebenfalls nicht. Eine Telefonnummer gebe es zwar, doch das Telefon werde erst in den nächsten Tagen angeschlossen, dann ist die Bäckerei unter 09191/796979 zu erreichen. 

Andere Bäckereien vermehrt von Schließungen betroffen 

Während Celina eine neue Backstube eröffnete, mussten viele Bäckereien in der jüngsten Vergangenheit Insolvenz anmelden: Die Rödentaler Bäckerei Heimann musste alle ihre Filialen schließen. Die Traditionsbäckerei Dörsch mit Hauptsitz in Hof ging ebenfalls insolvent, zehn Filialen sind betroffen. Lange Zeit sah es auch für die Bäckerei Fuchs in Winterhausen schlecht aus, nach monatelanger Schließung wird sie jedoch in wenigen Wochen wiedereröffnen.