Friedrich Ritter wirft in Neunkirchen sein Amt hin

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Friedrich Ritter hat sein Amt als Neunkirchener Ortsheimatpfleger aufgegeben. fra-pres
Friedrich Ritter hat sein Amt als Neunkirchener Ortsheimatpfleger aufgegeben. fra-pres

Der Markt Neunkirchen muss einen neuen Ortsheimatpfleger suchen. Der bisherige begründet seinen Rücktritt unter anderem auch mit dem Gefühl, bei seiner Arbeit gegängelt worden zu sein.

Der Neunkirchener Ortsheimatpfleger Friedrich Ritter legt sein Amt nieder. Das hat Bürgermeister Heinz Richter (FWG) in der jüngsten Sitzung mitgeteilt. Ritters Rücktritt kommt umso überraschender, weil er erst vor einem Jahr die Nachfolge von Eleonore Nadler angetreten hatte.

In seinem Rücktrittsschreiben begründete der 64-Jährige seine Entscheidung mit der "völlig überzogenen Kritik" an seiner Person. Auch die "fortgesetzten Instrumentalisierungsversuche eines Ortsvereins" haben ihm zugesetzt.

Bürgermeister Richter bedauerte Ritters Entscheidung und bescheinigte ihm eine "angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit mit der Rathausverwaltung". Die Arbeit Ritters sei "von einer hohen Fachkompetenz und einem hohen Augenmaß für die jeweilige Vorgehensweise" gekennzeichnet gewesen.
Ritter bedauert auf Anfrage, dass es am Ende so kommen musste.
Er habe sich aber zu dieser Entscheidung gezwungen gefühlt.

Er habe seine ehrenamtliche Arbeit als Ortsheimatpfleger von Anfang so gesehen, dass er sich zunächst unbeeinflusst von den jeweiligen geschichtlichen, städtebaulichen und volkskundlichen Aspekten selbst ein Bild machen könne.
Seine Einschätzung hätte er dann umso energischer in den Gremien des Markts vertreten wollen.

Gute Wünsche für den Nachfolger

Diese Arbeitsweise habe ihm aber ein wichtiger Verein nicht erlauben wollen. Ritter fühlte sich gegängelt. "Als ich dann im Frühjahr erstmals wieder nach meinem überstandenen Herzinfarkt vor ein paar Jahren durch den Ärger und Stress verschiedene Symptome bemerkte, die erneut mit dem Herz zu tun hatten und mir daraufhin im April im Klinikum Nürnberg ein Stent gelegt werden musste", sagte Ritter weiter.

Ihm sei "erschreckend bewusst" geworden, "dass ich mir diese Aufregung in diesem Ehrenamt nicht weiter antun sollte".

In seinem Rücktrittsschreiben wünscht Ritter seinem Nachfolger "von Herzen ein gutes Gelingen als Ortsheimatpfleger". Vor allem aber wünsche er ihm, äußeren Einfluss für den Erhalt von Kultur, Bauhistorik und die künstlerische Vielfalt in Neunkirchen arbeiten zu können.

Wer Ritter in seinem Amt als Ortsheimatpfleger nachfolgen wird, steht noch in den Sternen. Der Marktgemeinderat beauftragte die ehrenamtliche Tätigkeit des Ortsheimatpflegers im Mitteilungsblatt der Gemeinde sowie auf deren Homepage auszuschreiben.

Bei einem anderen Ehrenamt ist Neunkirchen dagegen bar jeder Sorge. Einstimmig bestätigte der Gemeinderat den Vorschlag der Seniorenbeauftragten Mandy Opitz , ihr mit Gisela Norbach eine zweite Seniorenbeauftragte zur Seite zu stellen. Die neue Stellvertreterin war als gelernte Personalfachkauffrau und TQM-Beauftragte in einer Reha-Klinik in Herzogenaurach als Personalleiterin tätig. Norbach durchlief in den Jahren 1979 bis 2001 sämtliche Arbeitsfelder in der Wohlfahrtspflege, die ihr sicherlich auch bei der Unterstützung der Neunkirchener Seniorenarbeit zugute kommen dürften.

Norbach soll vor allem bei den Fragen der Vernetzung der Seniorenarbeit in Neunkirchen tätig werden. In diesem Gebiet besteht laut Bürgermeister Richter ein wachsender Bedarf für die Betreuung älterer Neunkirchener.

Aber auch die Rathausverwaltung mit Bürgermeister Richter und der geschäftsleitenden Beamtin Gabriele Braun an der Spitze stand an diesem Abend auf der Agenda. Mit dem Ziel , die Aufgaben und Verantwortlichkeiten noch effizienter zu bearbeiten, wurden die verschiedenen Zuständigkeiten des Verwaltungspersonals teilweise neu geordnet.
Nicht unerwähnt bleiben sollte auch, dass der Markt Neunkirchen künftig die Räume des früheren Blumenladens im Erdgeschoss des Rathaus-Ostflügels im Klosterhof an die "Partnerschaft für Eine Welt e.V. Neunkirchen" vermietet.

Außerdem wies Marktkämmerer Arne Schell noch die Ratsrunde darauf hin, dass gemäß den Zahlen des Zensus 2011 für die Berechnung der staatlichen Schlüsselzuweisungen für das Jahr 2013 nicht mehr wie bisher 7892 Einwohner mit Erstwohnsitz, sondern bis auf weiteres 7753 Einwohner herangezogen werden sollen.

Dies entspreche einem Minus von 139 Frauen und Männern oder einem prozentualen Rückgang von 1,76 Prozent. Somit müsse davon ausgegangen werden, dass sich der einheitliche Grundbetrag der Schlüsselzuweisungen von 878 500 Euro auf 720 000 Euro reduziert.