Die Bäcker-Innungen aus Forchheim und Bamberg fusionieren im neuen Jahr. An der Spitze steht dann Alfred Seel. In Forchheim halten Dietmar Brandes und Bernhard Löw die Stellung.
Die Bäcker-Innung Forchheim will sich auflösen und zum 1. Januar 2014 mit der Bamberger Innung fusionieren. Bei der Jahreshauptversammlung im "Haus des Handwerks" entsprachen die Mitglieder dem seit Jahren gehegten Wunsch ihres Obermeisters Dietmar Brandes. Brandes hatte schon seine letzte Wahl mit dem Wunsch nach einer baldigen Fusion verknüpft.
Die Innung firmiert damit vom nächsten Jahr an unter der Bezeichnung "Bäcker-Innung Bamberg-Forchheim".
Es ist erst wenige Jahre her, dass der "Fränkische Tag" darüber berichtet hat, dass es in Forchheim zu viele Bäcker gibt. Damals hätte wohl niemand damit gerechnet, dass das Ende der Forchheimer Innung derart schnell kommen würde.
Betriebsaufgaben, Schließungen oder Insolvenzen - das alles führte schleichend, aber unaufhaltsam dazu, dass immer weniger Bäcker eine Möglichkeit sahen, aus ihrem Beruf ein vertretbares Auskommen ziehen zu können.
Vorschriften breiten sich aus Auch die Arbeit der Innung selbst hat sich mit den Jahren verkompliziert. Denn durch immer komplizierter werdende Rahmenpläne und EU-Richtlinien kann sich ein Bäcker längst nicht mehr auf das Backen von Brötchen beschränken.
Auch vor diesem Hintergrund fiel es der Forchheimer Innung zuletzt immer schwerer, die nötigen Ehrenämter zu besetzen und einen arbeitsfähigen Vorstand zu installieren. "Eine solide Fusion ist eine der bedeutendsten Entscheidungen in einer Innung", hatte Obermeister Brandes in seiner Einladung geschrieben und diese Einschätzung auch mit Zahlen untermauert.
Im ersten Lehrjahr gibt es demnach gegenwärtig zwei, im zweiten und dritten Lehrjahr je vier Azubis. Das wären in den vergangenen Jahren deutlich mehr gewesen, klagte Brandes.
Die Zahl der Forchheimer Innungsmitglieder stagniert bei 27. Allerdings bezahlen nur 19 Mitglieder Beiträge. "Wer will mein Nachfolger werden? Der soll sich melden, dann bin ich sofort weg", machte Brandes aus seiner Erschöpfung keinen Hehl. Eine Fusion mit der Bamberger Innung nannte er "alternativlos".
Autonom in Finanzfragen Am Ende schlossen sich die Forchheimer Bäcker diesem Ansinnen auch mit großer Mehrheit an.
Organisatorisch hat die Fusion zur Folge, dass Forchheim zu einer Art Bamberger Dépendance wird.
Brandes und sein Stellvertreter Bernhard Löw aus Hagenbach werden die Außenstelle bis zu den nächsten Wahlen in drei Jahren vertreten.
Obermeister der fusionierten Innung wird der Bamberger Alfred Seel. Die Bamberger Innung ist etwas mehr als doppelt so groß wie die Forchheimer. Allerdings dürfen die Forchheimer auch weiterhin in vollem Umfang auf die eigenen Rücklagen zugreifen.