Der Tourismus ist ein Jobmotor in der Region

2 Min
Auch Landrat Hermann Ulm (r.) interessiert sich für den Tourismus. Foto: Galster
Auch Landrat Hermann Ulm (r.) interessiert sich für den Tourismus.   Foto: Galster

Der Wirtschaftsbeirat Bayern ermuntert die Menschen in der Fränkischen Schweit, ihre touristischen Alleinstellungsmerkmale noch stärker zu vermarkten. Schon jetzt finden dort knapp 5000 Menschen eine Arbeit im Tourismus.

Der Wirtschaftsbeirat Bayern mit Vertretern aus dem ganzen Freistaat tagte im Barocksaal von Schloss Wiesenthau. Bei dieser Gelegenheit beschäftigte sich sein Ausschuss für Tourismus mit dem Fremdenverkehr in Franken. Besonders im Fokus stand in diesem Zusammenhang und unter dem Motto "Fränkische Schweiz - touristisches Kleinod mit vielfältigen Facetten" die Situation in der unmittelbaren Umgebung.

Ausschuss-Vorsitzender Robert Salzl war aus München angereist und führte in das Thema ein. Er unterstrich in seiner Rede die Bedeutung des Tourismus, von dem ganze Regionen in Bayern lebten. Bayern bestehe aus verschiedenen Volksgruppen. Die Vielfalt bringe alle zusammen. Gerade hier in Wiesenthau befinde man sich in einer herrlichen, abwechslungsreichen Landschaft und auf historischem Grund.

Die Symbiose aus Natur, Tradition und Wirtschaft beschäftige in Bayern im Tourismus mehr Menschen als die starke Autoindustrie.
"Tourismus sei nicht auslagerbar. Er muss sich der Konkurrenz stellen und ist ein wichtiger Faktor", sagte Salzl. Viele Branchen verdienten beim Tourismus mit. Er freue sich über den Erfolg in Franken. Olaf Seifert , Geschäftsführer des Tourismusverbands Franken , ging seinerseits ausführlicher auf Franken ein.
Mit seinem Ausflug über Unter-, Mittel- und Oberfranken machte er die Vielseitigkeit und die damit zusammenhängenden Chancen bewusst.

250 Millionen Euro im Jahr

Landrat Hermann Ulm (CSU) stellte als Vorsitzender der Tourismuszentrale Fränkische Schweiz eingangs die Region dar. Über 30 Mitgliedsorte in den vier Landkreisen Forchheim, Bayreuth, Kulmbach und Bamberg seien an die Zentrale angebunden.

Ulm sieht verbindet die touristischen Stärken der Region mit den Schlagwörtern "Aktiv-Urlaub", "Familie", "Naturerlebnis", "Brauchtum und Kultur" sowie "kulinarische Genüsse". Generell gelte es, die Vielfalt in Kultur und Natur, die Kleinteiligkeit der Landschaft zu erhalten.

Ulm überließ es anschließend Sandra Schneider, konkreter auf Zahlen und Rahmenbedingungen einzugehen. Die Niederbayerin leitet seit über zwei Jahren die Tourismuszentrale Fränkische Schweiz und fühlt sich in Franken sehr wohl, wie sie betonte. Der Wirtschaftsfaktor "Tourismus" drücke sich in einem Jahresumsatz von 250,2 Millionen Euro aus. Davon entfallen laut Schneider 52 Prozent auf das Gastgewerbe, 33, 8 Prozent auf den Einzelhandel und 14.2 Prozent auf Dienstleistungen. Die Privatvermieter sind mit 33,5 Millionen dabei.

Zahlreiche Jubiläen

4820 Menschen finden in der Region im Tourismus ihre Beschäftigung. Die Landschaft, ein vielfältiges Angebot auf kleinem Raum, die hohe kulinarische Dichte oder auch die Nähe zum Ballungsraum gelten als einige von mehreren Stärken der Fränkischen Schweiz. Jubiläen wie "900 Jahre Aufseß", "275 Jahre Basilika Gößweinstein", "60 Jahre Deutsche Burgenstraße" oder auch "40 Jahre Dampfbahn Fränkische Schweiz" zählen zu den Höhepunkten im laufenden Jahr. 2014.

Seifert betonte die Bedeutung von Alleinstellungsmerkmalen. Derzeit, so Schneider, arbeite man unter anderen an der Fortschreibung des Tourismusleitbilds, einem einheitlichen Wanderwegekonzept und einem verstärkten Online-Marketing. Die Fränkische Schweiz soll sich als vielfältige Urlaubsregion in Sachen Gastlichkeit, Kulinarik und Freizeitangebot mit einem Qualitätssprung und einem guten Preis-Leistungsverhältnis stärker vermarkten. Nebenbei merkte Schneider an, dass dieser schöne Flecken Land bereits vor rund 200 Jahren in seiner Schönheit für den Tourismus entdeckt wurde.
Eine abschließende Kostprobe in einer Edelbrennerei in Pretzfeld mit kleinem Imbiss dürfte auch den letzten Nichtfranken von der Attraktivität der Region überzeugt haben.