Der nächste Hallerndorfer Bürgermeister verdient mehr Geld
Autor: Gernot Wildt
Hallerndorf, Donnerstag, 05. Dezember 2013
Mit knapper Mehrheit beschließt der Hallerndorfer Gemeinderat, dass der künftige Bürgermeister sein Amt hauptamtlich führen soll. Bei Amtsinhaber Weber ist das noch anders.
Der Hallerndorfer Gemeinderat hat sich dafür entschieden, dass der nächste Bürgermeister wieder hauptamtlich agieren soll. Die Entscheidung fiel mit 9:8 Stimmen sehr knapp aus.
Der derzeitige Bürgermeister Heribert Weber (WG) hat sein Amt zwei Perioden lang als "Beamter auf Zeit", und damit also ehrenamtlich, verrichtet. Schon vor einigen Wochen hatte Weber bekanntgegeben, dass er für eine weitere Amtszeit nicht zur Verfügung steht.
Die Hallerndorfer Gemeindeverwaltung hat jetzt vorgerechnet, wie viel Geld die Gemeinde in den vergangenen zehn Jahren dadurch gespart hat, dass Weber sein Amt ehrenamtlich führte. Durch Webers Arbeit hätte Hallerndorf zehn Jahre lang eine vollwertige Verwaltungskraft eingespart, hieß es.
Sein Nachfolger wird seine Tätigkeit dagegen nicht so preisgünstig anbieten müssen.
Die Ehrenamtskosten betragen derzeit rund 50 000 Euro pro Jahr. Bei einem hauptamtlichen Bürgermeister kämen auf die Gemeinde jährlich dagegen Kosten in Höhe von rund 75 000 Euro zu. Die Gemeinde will damit auch honorieren, dass die Aufgaben eines Bürgermeisters immer umfangreicher werden. Ein solches Amt als Ehrenamtlicher zu führen, sei deshalb wohl kaum mehr möglich und dem Amtsinhaber auch nicht mehr zumutbar.
Wer wird der Nachfolger?
Über seine Nachfolge hat Weber offenbar konkrete Vorstellungen, wobei dieser auch nicht unbedingt aus dem Kreis der aktuellen Gemeinderäte kommen dürfte. In der Gemeinderatsitzung ließ aber zumindest keiner erkennen, dass er in dieser Hinsicht Ambitionen hegt.
Nur eines ist bislang klar: Weber selbst wird sich nicht mehr um eine weitere Amtszeit bewerben. Deshalb ließ er sich auch zum Gemeindewahlleiter bestimmen. Sein Stellvertreter soll Geschäftsleiter Hermann Seebauer werden. Zur Wahlsachbearbeiterin wurde Bianca Loch bestellt.
Nach der ausführlichen Diskussion über die Vorteile von der Haupt- oder Ehrenamtlichkeit des Gemeindeoberhaupts ging es um eine Beschlussfassung über den Kindergarten Willersdorf, der nach dem Willen des Gremiums neu gebaut werden soll. Nach einer Umfrage im Amtsblatt war der Bedarf abgefragt worden - mit dem Ergebnis, dass schon für den kommenden September 23 Kinder von unter drei Jahren angemeldet worden sind. Weitere elf Kinder kommen hinzu.
Nach Rücksprache mit der Bezirksregierung erfolgt hier eine Förderung nach FAG für den Kindergarten in Höhe von 265 000 Euro.
Die Baukosten für die Kinderkrippe werden mit 307 000 Euro bezuschusst, die Ausstattung mit weiteren 15 000 Euro. Unterm Strich wird die Kinderkrippe damit mit 587 000 Euro gefördert.
Lieber mit Flachdach
Der Architekt Steuer, der sich bereits beim Kindergarten und der Krippe in Hallerndorf das Vertrauen der Gemeinderäte erworben hatte, wurde beauftragt, einen ersten Planentwurf mit Kostenschätzungen vorzulegen.
Diese Planskizze war bereits bei der Willersdorfer Bürgerversammlung vorgestellt worden. Eine vereinfachte Änderung war für den Bebauungsplan "Rötgärten" in Hallerndorf nötig geworden, weil es sich ein Ehepaar in den Kopf gesetzt hatte, ein Wohnhaus mit Flachdach zu errichten.
Weil das mit den Vorgaben des Bebauungsplan nicht übereinstimmte, musste ein Änderungsverfahren durchgeführt werden. Das Ingenieurbüro Zöbelein Pieger legte für das vereinfachte Verfahren, das sich nur auf Dachform und Dachneigung bezieht, den Entwurf vor. Der Billigungs- und der Auslegungsbeschluss wurden im Gemeinderat einstimmig genehmigt und die Auslegung in die Wege geleitet.