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Christine Haderthauer eröffnet mit Schwung das Altstadtfest


Autor: Karl-Heinz Frank

Ebermannstadt, Freitag, 16. August 2013

Die Ministerin nutzt die Eröffnung des Altstadtfestes von Ebermannstadt, um den Bürgern Mut zu machen, eine Rede zu halten und sich die Sorgen und Nöte der hiesigen Politiker anzuhören. Da wurde Klartext geredet.
Fünf Schläge braucht Haderthauer, bis das Fass angezapft ist. Fotos: fra-press


Sie stieg mit einem strahlenden Lächeln vor dem Rathaus aus ihrer Dienstlimousine, trug sich in das Goldene Buch der Stadt Ebermannstadt ein und betonte an Bürgermeister Franz Josef Kraus (CSU) gewandt, dass sie sich auf den Bieranstich zum Beginn des diesjährigen Altstadtfestes sehr freue.
Auf dem Marktplatz benötigte die Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales, Christine Haderthauer, fünf Schläge, bis das erste Festbier aus dem Holzfass in die Krüge laufen konnte. Stadtoberhaupt und Schwanenbräu-Chef Wilhelm Dotterweich beobachtete sie dabei mit Argusaugen.

Kraus: Führende Kommune

Beim Rathausempfang stellte Kraus seine Stadt mit ihren knapp 7000 Einwohnern als die führende Kommune neben der Stadt Forchheim vor, in der mit der Klinik Fränkische Schweiz, dem Schulzentrum, der privaten, aber staatlich anerkannten, Fachoberschule und der

staatlichen Realschule sowie dem Gymnasium Fränkische Schweiz, der städtischen Musikschule, aber auch den Kindergärten und Kleinkinderkrippen für die Bürger eine moderne Infrastruktur vorgehalten werde. Hier könne er mit Fug und Recht behaupten, dass man seitens der Stadt die Hausaufgaben gemacht habe.

"Immer muss Ebermannstadt zahlen"

Allerdings verurteile er die bisher gängige Praxis, so Kraus weiter, dass für die Millionen schweren Investitionen immer nur Ebermannstadt aufzukommen habe, aber auswärtige Kinder ohne irgendeine Baukostenbeteiligung ihrer Gemeinden aufgenommen werden müssten. Und bei der Musikschule, an der 20 Lehrer derzeit 600 Buben und Mädchen unterrichten, sei die Stadt mit der geplanten 30-prozentigen Erhöhung bei den Mitgliedsgemeinden gescheitert.

Haderthauer sagte, immerhin sei aus München jetzt eine finanzielle Zuweisung in Höhe von 500 000 Euro für Ebermannstadt bewilligt worden. Die 50-jährige CSU-Politikerin aus Ingolstadt betonte, in Bayern gehöre eine intakte Sozialstruktur ebenso zu einer funktionierenden Kommune wie die Sanierung von Schulen oder der Kanalisation.

Nöte der Dampfbahn

Bei dieser Gelegenheit berichtete der Vorsitzende der Dampfbahn Fränkische Schweiz (DFS), Siegfried Fuchs, von den finanziellen Nöten seiner Museumsbahn. Da würden noch heuer dringend 1,4 Millionen Euro für den Ausbau der Bahnstrecke durch das Wiesenttal bis nach Behringersmühle und die Überholung der historischen Lokomotiven gebraucht. "Die DFS ist inzwischen ein unverzichtbarer Faktor für den Fremdenverkehr in Ebermannstadt geworden", betonte Fuchs. "Da muss man halt im Münchner Kabinett ein paar finanzielle Krümel aufsammeln", sagte Eduard Nöth dazwischen gehend.

In dem großen, gut besuchten Biergarten auf dem Marktplatz angekommen, erhielten dann sowohl Michael Hofmann als auch Rainer Schmeußer, die CSU-Kandidaten für den Landtag und das Ebermannstädter Rathaus, die Gelegenheit, sich vorzustellen, bevor der Stargast von der Bayerischen Staatsregierung mit seiner Rede begann.

Großer Zuspruch

"Für mich ist es eine Freude, wie der Landkreis Forchheim dasteht", begann die Ministerin mit einem Kompliment. Haderthauer sprach über das Bildungssystem, die Kindererziehung und die Seniorenpolitik. Mit ihrer Rede stieß sie bei ihren Zuhörern stets auf großen Zuspruch.

Nachdem die Blaskapelle Niedermirsberg unter der Stabführung von Alfons Herbst die "Bayernhymne" und danach noch das "Oberfrankenlied" intoniert hatte, beendete die CSU-Staatsministerin Christine Haderthauer unter freundlichem Beifall ihre Stippvisite in der Wiesent-Metropole.