Forchheim
Kunst

Christina Kraus und Sabine Roidl stellen im Rathaus aus

Die Freundinnen Christina Kraus und Sabine Roidl präsentieren in den Forchheimer Rathaushallen ihre Bilder - und ihre gemeinsame Vorstellung von der Kunst. Denn die stellt ihre ganz eigene Welt dar.
Sabine Roidl hängt ihr Bild "Montag". Fotos: Karen Peemöller
Sabine Roidl hängt ihr Bild "Montag". Fotos: Karen Peemöller
+1 Bild
}
Am Samstag Abend wird eine neue Ausstellung in den Rathaushallen eröffnet: "Zarte Seelen". Auf diesen Titel haben sich die beiden Künstlerinnen Christina Kraus (32) und Sabine Roidl (39) geeinigt, als sie über Gemeinsamkeiten ihrer Bilder nachgedacht haben.

Kraus malt Tiere, manchmal Pflanzen, während Roidl sich auf das Malen von Menschen konzentriert - alles zarte Seelen. Auch die Künstlerinnen beschreiben sich selber so: zart, aber trotzdem stark.

Vor einem Jahr lernten sich die beiden kennen, bei einer Sommerakademie im Kloster Irsee. Dort schlug Kraus vor, doch einmal etwas zusammen zu machen. "Eine Rockband gründen, die die heiteren Melancholiker heißt?", fragte Roidl damals nach. Die Rede war aber natürlich vom gemeinsamen Ausstellen.


Wer die Ausstellung besucht, wird eine klare Trennung zwischen den Mal-Stilen bemerken: Kraus‘ Werke sind große bunte Acrylmalereien auf Papier und Leinwand, während Roidl ihre Menschen gerne in schwarz und weiß zeichnet. Was sie jedoch teilen, ist die Absicht, einen sensiblen Blick auf die Welt zu schaffen. Wie Christina Kraus sagt: "das Geheimnis des Augenblicks festhalten". Ihr gelinge das besonders gut, wenn sie lange an einem Bild gearbeitet hat; der Arbeitsprozess helfe ihr, sich "von dem Bild in eine andere Welt saugen zu lassen".
Eröffnet wird die Ausstellung von Roidl-Portraits, die beide Künstlerinnen zeigen. Die anderen Bilder hat jede für sich ausgewählt. Aber mit einem gemeinsamen Motto, sagt Sabine Roidl: "Unsere Werke sind ein Spiegelbild der Welt, wie wir sie sehen wollen".

Kluge Fragen erwünscht

In die Forchheimer Rathaushallen kam die Ausstellung sehr spontan. Als Christina Kraus zum ersten Mal beim Kulturbeauftragten Dieter George anfragte, prophezeite er ihr eine Wartezeit von eineinhalb Jahren. Darauf hin bot sie an, auch mal für eine andere Ausstellung einzuspringen und tatsächlich bekam sie vor sechs Wochen die Zusage.

Der Stress dieser Aktion wird aber durch die Ausstellungsräume wettgemacht: "Ich würde hier wohnen", schwärmt die Münchnerin Sabine Roidl. Und auch Christina Kraus aus Heroldsbach findet die Räume "wunderbar" und sie freut sich, einmal in der Heimat auszustellen.

Von den kommenden zwei Ausstellungs-Wochen erhoffen sich die Künstlerinnen einen regen Austausch, kluge Fragen und Gespräche: "Ein Bild wird erst lebendig, wenn es frische Luft bekommt", sagt Sabine Roidl.
Natürlich wünschen sie sich auch ein paar Werke zu verkaufen, obwohl sie im Alltag ganz normalen Jobs nachgehen. Beispielsweise gibt Christina Kraus Kurse an der VHS Forchheim.

Trotzdem bekommt man von Sabine Roidl auf die Frage, ob sie von der Kunst leben kann, die poetische Antwort: "Ich könnte von nichts anderem leben".