Afrika-Kultur-Tage in Forchheim: Für die Besucher ist viel geboten

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Foto: Pauline Lindner
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Pauline Lindner
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Beim Afrikafestival in Forchheim kamen die Besucher voll auf ihre Kosten:Von Tanz über Essen bis hin zu Musik und Hilfsorganisationen war alles vertreten.

Schon in der Nähe der Martinskirche hallen Trommelklänge von den Fachwerkfassaden wider. Sie schlagen wie seit vielen Jahren den Bogen über Kontinente und Zeiten. "Afrika" liegt in der sommerlichen Luft.

Nii Ashitey Nsotse und seine Band Nokokoye aus Ghana sind der Klangmagnet, dem viele aus der Stadtmitte zur Pfalz folgen. Sie empfängt schon an den ersten Ständen eine Farbwelt, die deutlich kontrastiert zu den alten Steinen der Häuser und Mauern. Und auch zu den Farbkombinationen durchschnittlicher Bekleidung, auch wenn etliche Besucher zumindest ansatzweise mehr Farbe als gewöhnlich wagten.


Bunte Stoffe und weite Hosen


Als Meterware gibt es die von Hand bedruckten Stoffe oder als fertige Kleidungsstücke. Hier dominiert nicht erst seit diesem Jahr die lockere Pluderhose, meist Haremshose genannt. Sie ist praxistauglich, denkt man nur an den Schutz vor bissigen Zecken. Aber auch beim Tanzen und bei Akrobatik. Das beweisen die ghanaischen Musiker, vor allem der eher schmächtige Mann, der im Ensemble die Cowbells schlägt.

Er schnappt sich einen Tennisschläger ohne Bespannung und eilt von der Bühne. Ehe man sich versieht, hat er das Sportgerät über Arm und Kopf geschoben und macht Anstalten, seinen ganzen Körper hindurchzufädeln. Es sind groteske Verrenkungen, der er weidlich zelebriert. Er verweilt in Posen ganz ähnlich wie die geschnitzten Figuren von Moriskentänzern. Er ist das - zeitversetzte - lebendige Vorbild für diese Skulpturen, deutet doch ihr Name auf die Mauren hin, auf die Völker, die seit alters den Nordwesten des afrikanischen Kontinents besiedeln.


Von Instrumenten und Tanzschritten


Währenddessen schlagen der Band-Chef und seine Mitstreiter unermüdlich weiter komplexe Rhythmen auf den kunstvoll geschnitzten Djembés. Sie lassen sich in Tanzschritte verwandeln - auf der Bühne wie immer mehr auch davor. Drehungen gehen immer wieder in kraftvolle Sprünge über, die sich durchaus mit den Anforderungen in der Sportakrobatik oder im modernen Ballett messen lassen. Das Bild von Spannung und Kraft bleibt haften, schlendert man weiter an den Basar-Ständen entlang.


Afrikanisches Essen


Da sind die olfaktorischen Verlockungen der "Garküchen" aus allen Zonen Afrikas, Keramik aus dem Maghreb oder feinste Bastflechtarbeiten in Form von Körben, Matten oder Handtaschen. Auch diverse Hilfsorganisationen sind vertreten.

Hervorzuheben ist hier "German Eritrean Training Partnership". Es ist ein Zusammenschluss von Ärzten aus Baiersdorf, Forchheim und Höchstadt, die sich für die medizinische Weiterentwicklung in Eritrea einsetzten. Ihr ehrgeiziges Projekt ist die Einrichtung der ersten Kinder-Endoskopie-Station an der Universitätsklinik von Asmara, der Hauptstadt. Das Hauptaugenmerk der Mediziner gilt dabei der Schulung ihrer Kollegen, um das Gesundheitssystem der ehemaligen italienischen Kolonie voranzubringen.

Ganz anders ist das Ziel einer jungen Forchheimer Unterstützergruppe. Sie versuchen in kurzer Zeit 32.000 Euro zusammenzubringen, damit das Grundstück einer Schulunterkunft in Ugandas Hauptstadt Kampala erworben werden kann. Die ugandische Organisation Sosolya beherbergt und unterrichtet dort auf gepachtetem Gelände seit 25 Jahren Kinder aus Slums. Nun will der Eigentümer seinen Grund zu Geld machen.

Die Besucher des Afrikafestivals kamen daher an diesem Wochenende auf verschiedenste Arten auf ihre Kosten.