Am Wochenende gab es allerlei Dekoratives auf dem "Winterlust"-Markt auf Schloss Weißenstein in Pommersfelden.
"Es war ein Traum" sagte Claudia, eine Besucherin aus dem Nürnberger Land. Zusammen mit ihrem Partner war sie gerade dabei, die gekauften Sachen im Kofferraum zu verstauen. Eigentlich dachten die beiden sie hätten schon alles.
Auf vielen Weihnachtsmärkten seien sie schon gewesen. Aber die Ausstellung "Winterlust" in Pommersfelden sei ein ganz besonderer Markt. Es gebe "so tolle Sachen" zu kaufen, dass sie auch viele Weihnachtsgeschenke erstanden hätten. Gleicher Meinung waren auch Marita und Hansjürgen Protzel: "Das Angebot ist so besonders, das bekommt man nicht überall", fanden die beiden Steppacher. "Das hat schon was", sagte Marita Protzel. Wie sie dachten sicher auch die unzähligen Besucher, die am Wochenende die Ausstellung "Winterlust" im Schatten von Schloss Weißenstein besuchten.
Rings um die Schönborn'sche Orangerie und das Marstallgebäude war am Sonntagnachmittag kaum noch ein Durchkommen. Der Ehrenhof selbst war weitgehend frei gehalten worden. Die Veranstalter aus Simbach am Inn wie auch die vielen Aussteller konnten zufrieden sein. Schon vor dem Schlosstor verbreitete ein offenes Feuer winterlichen Zauber. Nach dem Betreten des ersten Hofs wusste man kaum wohin man zuerst schauen sollte. Den von der Kastanienallee eintretenden Besucher empfingen Gartendekorationen von modern bis rustikal in rostigem Eisen. Holzschnitzereien, viele Filzarbeiten, warme Kleidung, kunstvolle Töpfereien und Keramik verbreiteten winterliche Atmosphäre.
Holzschnitzer in der Orangerie
Im Saal der Orangerie konnten die Besucher einem Holzschnitzer bei der Herstellung von kleinen Tieren oder Engeln zuschauen. Daneben wurde dekorativer Silberschmuck angeboten. Massivholzmöbel, Skulpturen, Hüte, Lederwaren Alpakawolle und dazu die lebenden Tiere als Wolllieferanten zogen die Besucher an.
Natürlich waren auch ganz viele adventliche und weihnachtliche Dekorationen zu haben. Nicht ganz zufrieden war allerdings ein Pfeifenhersteller aus der Nähe von Würzburg, der mit seinem Outfit Sherlock Holmes nachahmte. Sein Geschäft florierte nicht nach Wunsch: Es gebe halt nur noch ganz wenige Pfeifenraucher, seufzte er.
Hinter dem Marstallgebäude fand sich in der westlichen Ecke der Gastronomiebereich. Schmankerl aus Österreich, Italien und natürlich auch aus der Region wurden angeboten. Hier war auch der Bratwurststand, den sich die Sportvereine der Gemeinde Pommersfelden - der FC Pommersfelden, der SV Steppach und der DJK SV Sambach teilten. Für die drei Tage waren sechzig Helfer eingeteilt, berichtete der Vorsitzende des Steppacher Vereins, Manfred Schleicher. Nicht nur der Sonntag, auch die beiden Vortage seien sehr gut besucht gewesen. In dieser Ecke spielte auch die Musik. Zur Hauptzeit am Sonntag die Kapelle "Klangbagasch" aus Rosenheim. Im Eintrittspreis enthalten waren zudem Vorträge zum Basteln adventlicher Dekorationen und kostenlose Führungen durch das berühmte Treppenhaus des Barockschlosses.
Veranstalter aus Simbach am Inn und Kapelle "Klangbagasch" aus Rosenheim. Was haben denn die Oberbayern in Franken bei einer solchen Veranstaltung zu suchen? Können wir dies nicht selbst organisieren? Haben wir nicht selbst Musiker? Sicher haben die Rosenheimer fränkische Weisen gespielt. Oder?