In Weisendorf trafen sich Senioren aus ganz Bayern zu einem Tanztag. Kursleiterin Rotraud Sonnabend erläuterte die positive Wirkung auf Körper und Geist.
Auf dem Festplatz und an der Mehrzweckhalle parkten Autos aus München und Dachau ebenso wie aus Aschaffenburg sowie aus weiteren bayerischen Städten und Landkreisen. Erstmals fand in Weisendorf ein "Tanztag" des Bundesverband Seniorentanz statt. "Wenn die Füße nicht mehr flitzen, tanzen wir im Sitzen", erklärte die Leiterin Rotraud Sonnabend das Motto das Tages. Organisiert hatte die Veranstaltung der Seniorenbeirat unter der Federführung von Johanna Rath und Dieter Goebel, die sich am Vormittag über den Besuch von rund 60 Teilnehmern und mehreren qualifizierten Tanzleitern freuten.
Für das Engagement und die Unterstützung der Gemeinde bedankte sich das Team um Rotraud Sonnabend, denn es sei nicht überall so, dass eine Kommune eine Halle zur Verfügung stellt und auch noch die Gema-Kosten übernimmt. Am Nachmittag musste der Stuhlkreis auf 105 Plätze erweitert werden, denn es gesellten sich die Weisendorfer Sitztanzgruppen mit ihren gelben Schals mit dem Weisendorfer Wappen hinzu.
Mit einer vorhergehenden Trockenübung und Erläuterungen sowie anschließender Musik hieß es dann "Erlebnistanz", und in die Reihen kam Bewegung. Wie die Leiterin erklärte, fördere das Erlernen abwechslungsreicher Tänze im Sitzen die körperliche und geistige Fitness. Gemeinsames Bewegen in der Gruppe mache Spaß und schaffe ein Zusammengehörigkeitsgefühl.
"Tanzen im Sitzen ist anregend für das Lebensgefühl, fördert soziale Kontakte und wirkt der Isolierung beim Älterwerden entgegen", sagte Rotraud Sonnabend. Es rege Herz, Kreislauf und Atemtätigkeit an, mache die Gelenke wieder beweglicher und kräftige die Muskeln. Außerdem werde das Gedächtnis gestärkt, die Konzentration gesteigert und das Denken trainiert, denn nach den jeweiligen Erläuterungen müssten die Bewegungen mit Musik selbstständig ausgeführt werden.
Viele Menschen seien aufgrund von Schwierigkeiten körperlicher Art oder Gleichgewichtsproblemen in ihrer Mobilität eingeschränkt. Durch das Tanzen im Sitzen werde die Beweglichkeit gefördert und der Kreislauf angeregt und dadurch möglichen Stürzen im Alltag vorgebeugt.
Außerdem hätten viele Senioren früher gerne getanzt und sich zur Musik bewegt, fühlen sich aber nicht mehr so sicher auf dem Parkett, wusste die Kursleiterin zu berichten. Das Knie macht nicht mehr so mit, die Hüfte ist etwas eingerostet oder der Tanzpartner fehlt.
Seit 40 Jahren wird "Erlebnistanz" im Bundesverband Seniorentanz (BVST) als eine besondere Art des offenen Tanzens gepflegt. Unter der Leitung von Tanzleitern werden vielfältige und abwechslungsreiche Tänze aus aller Welt vermittelt. Dabei werden in unzähligen Gruppen wöchentlich in Deutschland über 200 000 Menschen mit steigender Tendenz bewegt und das zunehmend auch generationenübergreifend.