Gremsdorf
Enthüllung
Schienen erinnern an Euthanasie
Am Mittwochabend fand die Einweihung des Mahnmals "Spuren" des Erlanger Künstlers Dieter Erhard bei den Barmherzigen Brüdern in Gremsdorf statt. Alte Gleise wurden mit modernen Elementen zu einem Kunstobjekt zusammengefügt.

Pastoralreferent Peter Jankowetz lädt die Gäste ein, einen Schotterstein auf das Mahnmal zu legen. Foto: Johanna Blum
Etwa drei Monate Arbeit lag hinter dem Team von Christa Tottmann, Vorsitzende des Pastoralrates der Barmherzigen Brüder, das die Platzgestaltung und Mitarbeit bei der Fertigung des Mahnmals zur Erinnerung an die Opfer der NS-Deportation aus Gremsdorf im Jahr 1941 übernommen hatte.
"Die Idee ist schon alt und mit der Umsetzung hatten wir nur immer wieder gewartet. Als es aber an die Umgestaltung des Geländes hier in Gremsdorf ging und die alten Bahngleise entfernt wurden, wurde es brisant. Wir holten uns ein Stück der Schienen und dann ging es los", erklärte der Künstler Dieter Erhard. "Meine Aufgabe war es, ein Stück Schiene in ein Euthanasie-Denkmal umzusetzen.
Die Schiene ist das Hauptelement, das Mahnmal soll gesehen werden, die vier Tage der Abtransporte leuchten individuell und die Pluszeichen stehen für Tod. Der Name des Denkmals wurde vom ganzen Team entwickelt", erläuterte der Künstler den vielen Besucher und Bewohnern. "Ich bin ein Nachkriegskind, ein Kind einer heilen Welt. Mögen diese "Spuren" dazu beitragen, die heile Welt zu erhalten."
"Wir nehmen hier die Spur der ungefähr 300 Menschen auf, die in vier Tagen des Jahres 1941 aus der Einrichtung der Barmherzigen Brüder in Gremsdorf deportiert wurden. Mit den Gleisen und dem "+" erinnern wir an die Vorgänge von damals. Wir mahnen auch, dass heute und nie wieder Leben als lebensunwert bezeichnet und vernichtet werden darf!" Mit diesen Worten eröffneten zwei Team-Mitarbeiterinnen die stimmungsvolle Einweihung, die der Chor der Mitarbeiter unter Leitung von Irina Konjaev einfühlsam mit passenden Liedern umrahmte.
Peter Jankowetz, der Pastoralreferent und Frater Eduard Bauer von der Ordenszentrale in München nahmen die Gemeinde mit auf den Weg, die Spuren der Menschen zu ertasten, die hier während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. "Wir sehen die Schienen, auf denen vor 70 Jahren die Todestransporte gefahren sind. Wir sehen aber auch Christus am Kreuz sterben. Gott begleitet uns auf unserem Weg für das Recht auf Leben und für die Würde jedes Menschen heute und morgen einzutreten und zu kämpfen", so Frater Eduard.
Jeder Teilnehmer wurde von Pastoralreferent Peter Jankowetz eingeladen, einen Stein - echte Schottersteine aus den Gleisen von damals - auf das Mahnmal zu legen. "Verwandeln wir unheilvolle in heilvolle Spuren, in der Hoffnung, dass so etwas nie mehr geschieht!"
Nach einer Zeit des Schweigens mahnte Gremsdorfs Bürgermeister Waldemar Kleetz (BGB) mit den Worten: "Der Ort, an dem hier heute mit dem Mahnmal eine Spur gesetzt wird, macht uns deutlich, dass diese Unmenschlichkeiten nicht irgendwo stattfanden, sondern mitten in unserem Dorf. Auch hier wurden Behinderte verfolgt, entrechtet und umgebracht. Auch heute darf niemand wegsehen, wenn er Zeuge von Gewalt wird - Gewalt gegen Menschen mit anderer Hautfarbe, mit anderer religiöser und politischer Überzeugung, mit Behinderungen. Dieses Mahnmal wird dazu beitragen."
"Die Idee ist schon alt und mit der Umsetzung hatten wir nur immer wieder gewartet. Als es aber an die Umgestaltung des Geländes hier in Gremsdorf ging und die alten Bahngleise entfernt wurden, wurde es brisant. Wir holten uns ein Stück der Schienen und dann ging es los", erklärte der Künstler Dieter Erhard. "Meine Aufgabe war es, ein Stück Schiene in ein Euthanasie-Denkmal umzusetzen.
Die Schiene ist das Hauptelement, das Mahnmal soll gesehen werden, die vier Tage der Abtransporte leuchten individuell und die Pluszeichen stehen für Tod. Der Name des Denkmals wurde vom ganzen Team entwickelt", erläuterte der Künstler den vielen Besucher und Bewohnern. "Ich bin ein Nachkriegskind, ein Kind einer heilen Welt. Mögen diese "Spuren" dazu beitragen, die heile Welt zu erhalten."
"Wir nehmen hier die Spur der ungefähr 300 Menschen auf, die in vier Tagen des Jahres 1941 aus der Einrichtung der Barmherzigen Brüder in Gremsdorf deportiert wurden. Mit den Gleisen und dem "+" erinnern wir an die Vorgänge von damals. Wir mahnen auch, dass heute und nie wieder Leben als lebensunwert bezeichnet und vernichtet werden darf!" Mit diesen Worten eröffneten zwei Team-Mitarbeiterinnen die stimmungsvolle Einweihung, die der Chor der Mitarbeiter unter Leitung von Irina Konjaev einfühlsam mit passenden Liedern umrahmte.
Peter Jankowetz, der Pastoralreferent und Frater Eduard Bauer von der Ordenszentrale in München nahmen die Gemeinde mit auf den Weg, die Spuren der Menschen zu ertasten, die hier während der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. "Wir sehen die Schienen, auf denen vor 70 Jahren die Todestransporte gefahren sind. Wir sehen aber auch Christus am Kreuz sterben. Gott begleitet uns auf unserem Weg für das Recht auf Leben und für die Würde jedes Menschen heute und morgen einzutreten und zu kämpfen", so Frater Eduard.
Jeder Teilnehmer wurde von Pastoralreferent Peter Jankowetz eingeladen, einen Stein - echte Schottersteine aus den Gleisen von damals - auf das Mahnmal zu legen. "Verwandeln wir unheilvolle in heilvolle Spuren, in der Hoffnung, dass so etwas nie mehr geschieht!"
Nach einer Zeit des Schweigens mahnte Gremsdorfs Bürgermeister Waldemar Kleetz (BGB) mit den Worten: "Der Ort, an dem hier heute mit dem Mahnmal eine Spur gesetzt wird, macht uns deutlich, dass diese Unmenschlichkeiten nicht irgendwo stattfanden, sondern mitten in unserem Dorf. Auch hier wurden Behinderte verfolgt, entrechtet und umgebracht. Auch heute darf niemand wegsehen, wenn er Zeuge von Gewalt wird - Gewalt gegen Menschen mit anderer Hautfarbe, mit anderer religiöser und politischer Überzeugung, mit Behinderungen. Dieses Mahnmal wird dazu beitragen."