Wildern im Revier der Genossen

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Die Spitze der Coburger Commerzbank (von links): Filialdirektor Michael Hopf, Geschäftsleitungsmitglied Michael Krauß, Hans Walter Wittig (Wealth Management), Markus Gutmann (Mittelstandsbank) und Stephan Lochner (Abteilungsdirektor Firmenkunden). Foto: sb
Die Spitze der Coburger Commerzbank (von links): Filialdirektor Michael Hopf, Geschäftsleitungsmitglied Michael Krauß, Hans Walter Wittig (Wealth Management), Markus Gutmann (Mittelstandsbank) und Stephan Lochner (Abteilungsdirektor Firmenkunden). Foto: sb
 

Die Commerzbank will im Raum Coburg weiter wachsen und hat dabei vor allem den "kleineren Mittelstand" im Blick.

Die Vorteile einer großen Geschäftsbank gepaart mit dem persönlichen Service vor Ort: Das, so meint nicht nur Michael Krauß, Mitglied der Geschäftsleitung der Gebietsfiliale Bayern-Nord, sichert der Commerzbank in Coburg den geschäftlichen Erfolg. Vor gut drei Monaten wurde die Integration von Dresdner Bank und Commerzbank in Coburg vollzogen, und zwar am früheren umgebauten Standort der Dresdner. 22 Mitarbeiter sind nun dort beschäftigt, niemand musste wegen der Fusion gehen, betont Filialleiter Michael Hopf.

Sie betreuen 11400 Privatkunden sowie die Geschäftskunden. Für die Verwaltung der privaten Vermögen ab ungefähr 1,25 Millionen Euro gibt es bei der Commerzbank den Bereich "Wealth Management". Der hierfür zuständige Direktor Hans Walter Wittig sitzt in Bayreuth und ist mit 31 Mitarbeitern für ganz Oberfranken zuständig.
"Unsere Filiale sitzt beim Kunden", sagt er: Die Berater suchen die Kunden auf.

Produkte der Konkurrenz

Unternehmen ab einem Jahresumsatz von 2,5 Millionen Euro fallen in den Geschäftsbereich der Mittelstandsbank sowie der Großkundenbetreuung. Hier wie beim Privatkundengeschäft lege die Commerzbank großen Wert auf die persönliche Betreuung vor Ort, sagten der zuständige Direktor Markus Gutmann und der Coburger Abteilungsdirektor Stephan Lochner.

"Fair und kompetent" wolle die Commerzbank ihre Privatkunden beraten, was sogar so weit gehe, dass dem Kunden Produkte der Konkurrenz angeboten werden, wenn das für ihn günstiger ist. Dieses Konzept trage Früchte, ist Krauß überzeugt. Die Kompetenz der Berater in Coburg zeige sich auch darin, dass sie beim lokalen Vergleich von "Focus Money" im September 2012 am besten abgeschnitten hätten. Und das bei zehn Konkurrenten am Ort, wie Michael Hopf zufrieden anmerkte.

Der Geschäftskundenbereich habe sich 2012 zufriedenstellend entwickelt, sagte Gutmann. Freilich sei bei den rund 1300 Firmenkunden in Oberfranken eine gewisse Zurückhaltung zu spüren gewesen, die der Euro-Krise geschuldet sei. "Der oberfränkische Unternehmer hat gern eine hohe Entscheidungssicherheit."

Verdrängungswettbewerb

Außerdem sieht Gutmann den regionalen Markt für die Commerzbank noch nicht ausgeschöpft: Vor allem der "kleine Mittelstand" mit Jahresumsätzen zwischen 2,5 und 50 Millionen Euro solle verstärkt ins Visier genommen werden, kündigte er an. Hier steht die Commerzbank dann in direkter Konkurrenz zu den Sparkassen und Genossenschaftsbanken, und das ist Gutmann und Lochner sehr wohl bewusst. Punkten wollen sie mit kurzen Entscheidungswegen, dem internationalen (und deutschsprachigen) Niederlassungsnetz und der Expertise im eigenen Haus.
An einen Rückzug aus der Fläche sei nicht gedacht, versichert Michael Krauß. Demnächst will die Bank ihre neu gestaltete Filiale in der Hindenburgstraße 2 bei einem Tag der offenen Tür präsentieren.


Zahlen


Struktur Coburg ist eine von vier Filialen im Bereich der Regionalfiliale Fürth, was das Privat- und Geschäftskundengeschäft angeht. Die Mittelstandsbank, die sich um die größeren Geschäftskunden kümmert, führt Coburg als regionale Einheit der Gebietsfiliale Nürnberg.

Standort In Coburg beschäftigt die Commerzbank 22 Mitarbeiter, die rund 11.400 Privat- und Geschäftskunden betreuen. Zwölf Mitarbeiter sind seit mehr als zehn Jahren am Standort tätig.

Geschäft Bei den Krediten legte die Filiale Coburg 2012 um 11,5 Millionen Euro zu (plus 13,5 Prozent), bei den Kundeneinlagen um zehn Millionen Euro. Im Bereich Wealth Management betreut die Commerzbank in Oberfranken Vermögenswerte in Höhe von 2,3 Milliarden Euro.