Viele Themen beschäftigen die CSU Coburg Nord

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Der CSU-Ortsverband Coburg-Nord ehrte zahlreiche Mitglieder für ihre Treue zur Partei (von links): Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber, Klaus Beyersdorf, Stadtrat und Ortsverbandsvorsitzender Jürgen Oehm, Horst Rückert, Landtagsabgeordneter Jürgen W. Heike, Gerhard Köhler, Stadtrat Maximilian Forkel und Frieda Schreiner. Foto: Martin Koch
Der CSU-Ortsverband Coburg-Nord ehrte zahlreiche Mitglieder für ihre Treue zur Partei (von links): Zweite Bürgermeisterin Birgit Weber, Klaus Beyersdorf, Stadtrat und Ortsverbandsvorsitzender Jürgen Oehm, Horst Rückert, Landtagsabgeordneter Jürgen W. Heike, Gerhard Köhler, Stadtrat Maximilian Forkel und Frieda Schreiner.  Foto: Martin Koch

Die Mitglieder des CSU-Ortsverbands Coburg Nord diskutierten über die ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke, die Sanierung des Landestheaters, das Verhältnis von CSU und Christlich-Sozialen Bürgern, einen Dorfmittelpunkt für Baiersdorf und über das ehemalige Schlachthof- und Güterbahnhofgelände.

Die Zukunft der Bahn in Coburg beschäftigt weiter die Gemüter. Allerdings dämpften auch die Ausführungen von Zweiter Bürgermeisterin Birgit Weber und Landtagsabgeordnetem Jürgen W. Heike allzu optimistische Erwartungen in Bezug auf die Fertigstellung der ICE-Hochgeschwindigkeitsstrecke. "Am Bahnhof muss etwas passieren", sagte Jürgen Oehm, Vorsitzender der CSU-Stadtratsfraktion und Vorsitzender des CSU-Ortsverbandes Coburg-Nord, in seinem Jahresbericht am Donnerstagabend in Beiersdorf. Er fügte aber auch gleich hinzu, dass offenbar die Bahn gar kein großes Interesse zeige. Bürgermeisterin Weber ergänzte, dass die Pläne der Deutschen Bahn AG zum Ausbau des Coburger Bahnhofes nicht akzeptabel seien. Die Stadt habe wenigstens erst einmal Einspruch eingelegt.
Zumindest seien auf jeden Fall zunächst die ICE-Halte in dem sogenannten Tagesrandlagen, also so etwa gegen 6.30 Uhr früh und 22 Uhr am Abend, ziemlich wahrscheinlich. "Die Verhandlungen sind immer noch offen."

Jürgen Heike wies aber auch auf die Alternativen zu den Hochgeschwindigkeitszügen hin: gut ausgebaute Regionalexpressverbindungen mit Anschlüssen in Bamberg und Nürnberg und eine mögliche Intercityverbindung. "Wir wollen einen Basisstandard und keine Noblesse", stellte Jürgen Oehm zum Ausbau des Bahnhofes klar. Dieser Basisstandard sei aber mit den von der Bahn vorgelegten Plänen nicht gegeben. Immerhin freute es CSU-Mitglieder und Mandatsträger, dass die Bahn inzwischen bereit sei, den Grund zwischen Bahnhofsgebäude und Callenberger Unterführung zum Bau einer Parkpalette zu verkaufen.

Beim Landestheater spielt die Historie mit rein

In Sachen Landestheatersanierung steckt wohl der Teufel im Detail, oder besser gesagt in der Auslegung des Staatsvertrages zwischen dem Freistaat Bayern und dem ehemaligen Freistaat Coburg aus dem Jahr 1920. Die Sanierung des historischen Theaterbaus aus dem 19. Jahrhundert und deren Finanzierung durch den Freistaat Bayern sei wohl nicht das Problem, so die sinngemäßen Ausführungen von Abgeordnetem Heike. Aber: "Die Sanierung reicht alleine nicht aus!" Und von neuen Nebengebäuden und zusätzlichem Raumbedarf stehe halt nichts im Staatsvertrag. Heike verkniff sich auch einen Hinweis auf eine mögliche Schlossplatz-Tiefgarage nicht, die am besten im zeitlichen Kontext mit der Theatersanierung in Angriff genommen werden könnte.

Das Miteinander im Stadtrat bewegte auch die CSU-Mitglieder im Ortsverband Coburg-Nord. Es bestand offenbar bei einigen Mitgliedern der Wunsch, dass die CSU und die Christlich-Sozialen Bürger wieder aufeinander zugehen sollten. Gedämpft war aber auch die Begeisterung, dass die beiden Stadträte der Jungen Coburger, die ja eigentlich CSU-Mitglieder seien, eine Ausschussgemeinschaft mit anderen Gruppierungen im Stadtrat eingegangen seien. CSU-Fraktionsvorstand Jürgen Oehm setzt in beiden Fällen, CSB und Junge Coburger, auf klärende Gespräche.

Neubelebung der historischen Dorfmitte von Beiersdorf?

Zur Gestaltung eines Dorfmittelpunktes in Beiersdorf gibt es auch noch Klärungsbedarf. Jürgen Oehm favorisiert die Neubelebung der historischen Ortsmitte rund um den "Gasthof Schwarzer Bär" nach der Verlegung der Staatsstraße 2205. Er könne sich dann auch vorstellen, dass der vor einigen Jahrzehnten verlegte Dorfbach, der Hofgraben, zur Verschönerung des Ortsbildes wieder als offenes Gerinne gestaltet werden könnte. Einige Einwohner von Beiersdorf wollen aber ihren neuen Dorfmittelpunkt rund um die Sommerwiese haben.

Rasches Handeln ist bei der Neugestaltung des ehemaligen Schlachthof- und Güterbahnhofgeländes nach Meinung von Birgit Weber notwendig. Ein Vorschlag aus der Mitgliederversammlung war, die Neugestaltung im Rahmen einer Landesgartenschau zu forcieren. Die Möglichkeit einer Landesgartenschau begeisterte aber die Bürgermeisterin nicht. Der Vorlauf dazu betrage mindestens zehn Jahre. Und sie erinnerte an die finanziellen Lasten einer Landesgartensschau, mit denen Kronach, Jahre nach Abschluss der Landesgartenschau, noch heute hadere. Und überhaupt Güterbahnhof: "Die Kräne müssen spätestens in zwei bis zweieinhalb Jahren stehen!"

Folgende Mitglieder wurden für ihre Treue zur Partei ausgezeichnet: Alfred Müller (50 Jahre Mitglied), Horst Rückert (40 Jahre), Wolfgang Grund, Klaus Beyersdorf und Klaus Bauer (jeweils 35 Jahre), Werner Heidenreich (30 Jahre), Frieda Schreiner, (25 Jahre), Gerhard Köhler und Niklas Beyersdorf (jeweils 20 Jahre), Rüdiger Harms (15 Jahre) und Henriette Lutz (10 Jahre).