"Verein" nimmt mit auf eine musikalische Reise
Autor: Jochen Berger
Coburg, Montag, 06. Mai 2013
Historische Rückblicke bei diversen Jubiläen können spröde Angelegenheiten sein. Dann schauen die Ehrengäste verstohlen zur Uhr und fragen sich: Wann ist's endlich vorbei? Beim Coburger "Verein" aber ist das anders.
Beim Coburger "Verein" wird aus dem Rückblick auf die 140 Jahre währende eigene Geschichte eine kleine Musikgeschichte, wie der Festakt im Riesensaal der Ehrenburg beweist.
Mit beziehungsvoll ausgewählten Ausschnitten erinnert das engagiert agierende, energisch gestaltende junge Würzburger Musikstudentenquartett namens "Streichzart" gleich an mehrere Musikjubilare des Jahres. Ausgangspunkt der Reise: das Jahr 1873. Das war nicht nur das Gründungsjahr des Coburger "Verein", sondern auch jenes Jahr, in dem Verdi sein einziges Streichquartett schrieb. Ein Ausschnitt daraus eröffnet den musikalischen Reigen.
Antipode Wagner
Zum Jubilar Verdi, der vor 200 Jahren geboren wurde, passt sein gleichaltriger Antipode Richard Wagner.
Ein Musikjubilar ist auch der in Ahorn lebende Komponist Gerhard Deutschmann. Am Tag nach seinem 80. Geburtstag ist er mit dem Kopfsatz seines 2. Streichquartetts vertreten. Drei Jahrgänge jünger als Deutschmann ist der Coburger Komponist Hartmut Hein. Er steuert zwei kurzweilige Sätze aus seiner Suite für Streichquartett bei.
In seinem Festvortrag beleuchtet Hubertus Habel als Kulturwissenschaftler die gesellschaftlichen, moralischen und politischen Zustände und Veränderungen in Coburg vom Gründungsjahr 1873 bis in die Gegenwart.