Nach 17 Monaten Bauzeit und einer Investition von 4,8 Millionen Euro sind Schüler und Lehrer der Emil-Fischer-Schule in ihrem sanierten Schulhaus zurück.
Dass allein die Entscheidung über die Farbe, die die Wände bekommen sollen, trefflich diskutiert werden kann, wenn eine Schule saniert wird, das führte die Schulspielgruppe der Emil-Fischer-Schule lustig vor Augen. Nach langen Monaten des Umbaus, haben Schüler und Lehrer jetzt eine moderne Umgebung zum Lehren und Lernen zur Verfügung. Die Wände sind übrigens weiß.
Der Gemeinderat hatte sich die Entscheidung für eine Generalsanierung nicht leicht gemacht, wie Bürgermeister Udo Döhler, erinnerte. Der Handlungsbedarf stand außer Frage. Das Gebäude stammte aus den frühen 60er Jahren. Immer wieder erweitert, renoviert oder umgebaut, befand es sich aber nicht mehr in zeitgemäßem Zustand. Der Brandschutz zeigte Mängel. Der Freistaat forderte Barrierefreiheit, die bei weitem nicht gegeben war. Eine energetische Sanierung war längst fällig.
Die Generalsanierung versprach die beste Förderung. Als diese in Aussicht gestellt wurde, fiel die Entscheidung. Es wurde geplant und mit dem Bau begonnen. "Das erste Drittel der Arbeit besteht darin, alles weg zu hauen, was nicht Rohbau ist", erklärte Architektin Marion Setzer. Dabei traten allerdings derart eklatante Mängel zu Tage, dass der Aufwand ständig stieg. Der gesteckte Zeitrahmen von 17 Monaten, in denen die Schüler im ehemaligen Ihl-Verlag eine Übergangsschule besuchten, erschien immer enger.
Förderung blieb geringer
Ernüchterung auch bei der Finanzierung. Die Förderung blieb nämlich weit hinter den erwarteten 90 Prozent der förderfähigen Kosten zurück. "Das Projekt kostet uns rund 4,8 Millionen Euro. Der Freistaat Bayern beteiligt sich an diesen Kosten mit einem Betrag von 1,2 Millionen Euro", sagte Udo Döhler. Aber auch: "Wir sind uns sicher, dass das gut angelegtes Geld in die Zukunft und Bildung unserer Kinder ist."
Rektorin Ulrike Zettelmeier ist begeistert vom Ergebnis der Sanierung. Wenn auch noch der Einzug der Digitalisierung abgeschlossen ist, können nach ihren Worten Lehrer und Schüler "in einer äußerst inspirierenden Umgebung lehren und lernen."
Eine Umgebung, die bei einem Neubau ganz anders ausgesehen hätte, wie Udo Döhler betonte: "Das Raumkonzept bei neu gebauten Schulen, sieht heute viel weniger Platz vor, als wir ihn jetzt hier ind Dörfles-Esbach haben", sagte er.
Täglich zehn Quadratmeter
Tatsächlich ging es um 3000 Quadratmeter Nutzfläche, die zur Sanierung anstanden, wie Marion Setzer informierte. Bei 300 Arbeitstagen in der Bauphase wurden demnach zehn Quadratmeter täglich saniert. "Das heißt, alle sieben Tage etwa wurde ein Klassenzimmer fertig", rechnete sie mit einem augenzwinkernden Hinweis auf die Fernsehsendung "Zu Hause im Glück" vor. Zum Zeitdruck, der durch die unerwarteten Mehraufwendungen entstand, sagte die Architektin: "Der Grad zwischen Qualität und Geschwindigkeit ist sehr schmal." Alle, die jetzt im neu gestalteten Schulhaus lehren, lernen und arbeiten, zeigten sich von der Qualität begeistert. Pünktlich zum Beginn des neuen Schuljahres 2018/19 war das Großprojekt dann auch - bis auf wenig Kleinigkeiten - fertig.