Die Firma soll ausgesondertes K3-Fleisch umetikettiert und ausgeliefert haben. Aber nicht an ihren Großkunden: Der Hauptlieferant von McDonald's nimmt nur Rinder-Vorderviertel.
"Wir sagen nichts", sagt Elke Dellert. Es handele sich um ein laufendes Verfahren, die Angelegenheit sei einem Anwalt übergeben worden. Seit Donnerstagabend sieht sich das Unternehmen im Coburger Schlachthof mit Stammsitz Burgpreppach heftigen Vorwürfen ausgesetzt: Nicht nur, dass in den Betriebsräumen von Dellert sogenanntes K3-Fleisch zurechtgeschnitten, umetikettiert und ausgeliefert worden sein soll - Firmenchef Ludwig Dellert soll auch persönlich davon gewusst haben.
Noch am Montag hatte Elke Dellert beteuert, "ich verstehe gar nicht, wie die an die Ware rangekommen sind". Damals stand noch die Kuttelei von Marco Termin im Mittelpunkt der Recherchen. Termin freilich will nur Fleisch zu Hundefutter verarbeitet haben, wie er den "quer"-Reportern sagte.
Der Kuttelei war vorige Woche die Betriebserlaubnis entzogen worden, weil darin Zerlegungen stattgefunden haben sollen, die dort nicht erlaubt waren.
"Wir sind Mc-Donald's-zertifiziert!" Auch diesen Satz hatte Elke Dellert am Montag noch gesagt und dabei auf die umfangreichen Dokumentationspflichten verwiesen, die Zulieferanten für die Hamburgerkette erfüllen müssen. Wobei nicht McDonald's die Rinderviertel bei Dellert kauft, sondern ein Zulieferbetrieb in Günzburg, wie ein Sprecher von McDonald's mitteilte. "McDonald's Deutschland bezieht sein Rindfleisch vom Exklusivlieferanten OSI Food Solutions." OSI beziehe sein Fleisch in ganz Deutschland. "Einer der Vorlieferanten von OSI ist das Unternehmen Dellert.
Dieser Betrieb liefert ausschließlich ganze Rindervorderviertel an einen zugelassenen Zerlegebetrieb, der anschließend als Direktlieferant sein zerlegtes Rindfleisch gemäß McDonald's Anforderungen bei unserem Fleischproduzenten OSI anliefert. Das schließt aus, dass in unsere Lieferkette kategorisierte Fleischabfälle (K3) gelangt sind."
Wie der Mc-Donald's-Sprecher weiter sagte, würden ohnehin regelmäßig Audits bei den Zulieferbetrieben und Kontrollen des Fleisches bei der Anlieferung durchgeführt. OSI habe aufgrund der aktuellen Berichterstattung zusätzliche Überprüfungen veranlasst. Unter die Lupe genommen würden bei den Audits auch die Situation vor Ort und die Verarbeitungswege. "Generell werden EU- und OSI-zugelassene Schlacht- und Zerlegebetriebe, die Teil unserer Lieferkette sind, zusätzlich einmal jährlich von einem unabhängigen Auditor überprüft.
Die Qualität des Fleisches aus diesen Betrieben wird auch bei jeder Anlieferung von OSI-Fachpersonal kontrolliert."
Dellert verarbeitet hauptsächlich Rinder, aber auch Schweine. Die Firma Südfleisch, die im Coburger Schlachthof eine Verkaufsstelle belegt, lasse in Coburg nur Schweine für die regionale Vermarktung beziehungsweise "Coburger Schweinegold" schlachten, wie ein Sprecher sagte. Das Rindfleisch, das über der Coburger Verkaufsstelle vertrieben werde, stamme "zu 100 Prozent" aus dem eigenen Schlachthof in Bamberg. Die Herkunft aller Tiere sei nachvollziehbar. "Umdeklariertes Fleisch kann so nicht in den Kreislauf des Südfleisch-Fleischmarkts gelangen."
DIE VORWÜRFE VON "QUER" Die Vorwürfe aus der Fernsehreportage
jeden mittwoch sparpreis-essen
eine portion rindfleisch mit kren 3,99 euro
danke danke mehr sag ich nicht dazu
Frau Bastian schreibt im Kommentar " Vertrauen ist nicht gut genug": Lassen wir uns die Herkunftsnachweise ihrer Produkte zeigen.
Wie soll das praktisch gehen. Der Metzger zeigt mit auf Nachfrage irgendeinen Herkunftsnachweis. Wie kann ich aber überprüfen, ob dieser Nachweis auch etwas mit dem angebotenen Fleischstück zu tun hat ?
Dieser Ratschlag ist genauso wertvoll wie der jetzt oft gehörte Rat: Kaufen Sie nur beim Anbieter Ihres Vertrauens.
Woher aber weiß ich, dass ich Vertrauen haben kann. Nur weil der Verkäufer so nett oder die Verkäuferin so hübsch ist. ? Solche Ratschläge sind m.E. nicht sehr hilfreich.
"Das Schweigen der (Unschulds)Lämmer?"
Bin gespannt, was am Ende wirklich (noch) ermittelt werden kann, was im Gerüchtebereich bleibt und was an Konsequenzen gezogen wird.