Schlagende Verbindungen haben wieder Zulauf

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So beginnt der Pfingstkongress: Die präsidierende Landsmannschaft, heuer die Macaria Köln, zieht auf dem Coburger Markplatz ein. Außerdem sind Fahnenabordnungen der Vor- und Nachpräsidierenden dabei: 2012 hatte die Troglodytia Kiel den Vorsitz (schwarze Jacken), 2013 folgt Preußen Berlin. Fotos: Simone Bastian
So beginnt der Pfingstkongress: Die präsidierende Landsmannschaft, heuer die Macaria Köln, zieht auf dem Coburger Markplatz ein. Außerdem sind Fahnenabordnungen der Vor- und Nachpräsidierenden dabei: 2012 hatte die Troglodytia Kiel den Vorsitz (schwarze Jacken), 2013 folgt Preußen Berlin.  Fotos: Simone Bastian
Die Chargierten vorneweg.
Die Chargierten vorneweg.
 
 
Die Sprecher der Präsidierenden.
Die Sprecher der Präsidierenden.
 
Die Aktiven und Alten Herren.
Die Aktiven und Alten Herren.
 
Zuschauer
Zuschauer
 
 
Ankunft am Marktplatz.
Ankunft am Marktplatz.
 
 
Die Bürgermeister warten schon.
Die Bürgermeister warten schon.
 
An den Mützen sollt ihr sie erkennen!
An den Mützen sollt ihr sie erkennen!
 
 
 
 
Für Henner Huhle (links), den früheren Fechtsamtsleiter des CC, ist es der 54. Pfingstkongress.
Für Henner Huhle (links), den früheren Fechtsamtsleiter des CC, ist es der 54. Pfingstkongress.
 
Ein Team von Volontären des Bayerischen Rundfunks begleitet den Kongress in diesem Jahr.
Ein Team von Volontären des Bayerischen Rundfunks begleitet den Kongress in diesem Jahr.
 
 
Johannes Tratzmiller, Sprecher der Präsidierenden.
Johannes Tratzmiller, Sprecher der Präsidierenden.
 
Henner Huhle nahm die Abkürzung.
Henner Huhle nahm die Abkürzung.
 
Die Fahne des CC wird im Coburger Rathaus aufbewahrt.
Die Fahne des CC wird im Coburger Rathaus aufbewahrt.
 
 
Kongressbeauftragter Hans G. Schollmeyer dirigiert die Truppe links um zum Weitermarsch.
Kongressbeauftragter Hans G. Schollmeyer dirigiert die Truppe links um zum Weitermarsch.
 
Mützen aller Farben.
Mützen aller Farben.
 
 
Ankunft am Münchner Hofbräu.
Ankunft am Münchner Hofbräu.
 

Junge Studenten interessieren sich wieder mehr für die Traditionen der Landsmannschaften. Die Zahl der Aktiven in den Mitgliedsverbänden nimmt wieder zu - obwohl die Verbindungen im Coburger Convent von ihren Mitgliedern das Fechten (die Mensur) verlangen.

Natürlich kommen nicht mehr so viele Besucher zum Pfingstkongress nach Coburg wie früher. Der demographische Wandel erfasst auch die 93 Landsmannschaften und Turnerschaften im Coburger Convent (CC). Die Alten Herren werden weniger. Dafür werden die Aktiven wieder mehr: 1555 Studierende haben sich den Verbindungen im CC angeschlossen - so viele wie seit zehn Jahren nicht, sagt Norman Rönz, der Presssprecher des CC. "Es gibt Verbindungen, die haben zehn bis 15 Füxe."

Woran es liegt? Heinz Weiß, der Vorsitzende des Altherrenverbands AHCC, vermutet eine Renaissance der in den Landsmannschaften gelebten Werte. "Ehre, Freiheit, Freundschaft, Vaterland" lautet der Wahlspruch des CC. Es seien ja die eher traditionalistisch orientierten Verbindungen, die den stärksten Zulauf verbuchen könnten, sagt Weiß. "Freilich hätten auch die Landsmannschaften und Turnerschaften sich gewandelt, betont Rönz.
"Wir sind mit der Zeit gegangen." Junge Mitglieder seien nun fast schon gleichberechtigt neben den älteren. "Dass die geknechtet werden und Bier holen müssen, gibt es in unseren Verbindungshäusern nicht mehr." Vor allem lassen die Bachelor- und Masterstudiengänge von heute den Studenten nicht mehr so viel freie Zeit wie früher.

Daniel Bode, einer der Füxe - also jüngeres Verbindungsmitglied - bei der Macaria, schildert, wie er dazu kam: Er studiert seit dem Wintersemester 2012/13 Journalismus und Unternehmenskommunikation in Köln und suchte ein Zimmer. Die Macaria bietet in ihrem Verbindungshaus Wohnmöglichkeiten an - für ihre Mitglieder. Bode überlegte und sagte zu. Das Verbindungsleben "gefällt mir sehr gut", sagt er. "Man hat sofort Kontakt, man kann mit den Leuten was unternehmen. Mich fasziniert die Tradition und die Gemeinschaft, und man lernt sehr viele Leute kennen aus den verschiedenen Bereichen, auch bei den Alten Herren." Sein erstes Mensurfechten hat er bereits hinter sich.

Bierabende gehören dazu

Zum Verbindungsleben gehören auch die Kneipen - meist Bierabende. Doch Biertrinken sei keine Pflicht, betonen Rönz und der Sprecher der präsidierenden Landsmannschaft Macaria Köln, Johannes Tratzmiller. Dass das Feiern zum Kongress in Coburg dazugehört, steht aber außer Frage: "Fröhlich und ausgelassen" wünsche sich die Macaria das diesjährige Pfingsttreffen, sagt Johannes Tratzmüller.

Dass auch in diesem Jahr zu Gegendemonstrationen aufgerufen wurde, nehmen die Verbandsvertreter gelassen. "Die Parolen kennen wir, und unbelehrbar sind sie auch", sagt Heinz Weiß über die Demonstranten. Zu schaffen macht den CC-Männern eher die Gewalt und der "Mützenklau". Voriges Jahr sei der Festredner der akademischen Feierstunde, Heiko Witt, mit Tritten und Pfefferspray attackiert worden, berichtet Heinz Weiß.

Zum Thema Toleranz verwies Rönz darauf, dass der CC schon im Jahr 2000 dem städtischen Bündnis "Für Toleranz und Zivilcourage - gegen Gewalt und Fremdenfeindlichkeit" beigetreten sei. Mit der Grafik "Coburg wird bunt" (sie zeigt mehrere Farbenbänder der verschiedenen Landsmannschaften) habe der CC im Übrigen schon im Vorjahr auf seiner Facebook-Seite geworben.

Zum Kongress gehören die internen Veranstaltung wie die Tagungen und das Sportfest. Zum Volkslauf am Samstag (16 Uhr, Start TV 1848) und zum Marktfest am Dienstag ab 11 Uhr sei die Bevölkerung willkommen, betonte Rönz.