Schenker wächst am Standort Coburg
Autor: Simone Bastian
Creidlitz, Mittwoch, 10. April 2013
Schenker baut in Coburg eine zweite Logistik-Halle und verdoppelt damit seine nationale Umschlag-Kapazität. Die Geschäftsstelle des Logistik-Konzerns gehört zu den wachsenden Standorten, lobt Hansjörg Rodi, Vorstandsvorsitzender der Schenker-Deutschland AG.
Den Anstoß gab eigentlich Friedrich Frisch: Dem Unternehmer (Hermann Koch GmbH) gehörte die Wiese, auf der Schenker nun sein neues Logistik-Terminal errichten kann: 3200 Quadratmeter Hallenfläche, so viel, wie die bestehende Logistikhalle für den nationalen Verkehr aufzuweisen hat. Mit dieser Halle wird die neue durch einen Brückengang verbunden. Ohne diese räumliche Nähe und unmittelbare Verbindung zur vorhandenen Halle wäre der Neubau nicht sinnvoll gewesen, sagte Harald Scheler.
Er leitet die Schenker-Geschäftsstelle mit 160 Beschäftigten, eine von drei Betriebsstätten des Logistikkonzerns in Coburg. Gegenüber der Geschäftsstelle an der Niederfüllbacher Straße, kurz vor der Stadtgrenze, befinden sich die Servicewerkstätten. Außerdem ist in Coburg noch ein Teil der EDV-Abteilung angesiedelt. Die Zentralfunktionen will Schenker im Laufe des Jahres in Dortmund zusammenziehen.
Davon zeugt nicht zuletzt der Neubau, der schon im September in Betrieb gehen soll. Die Planungen begannen freilich schon vor einigen Jahren, wie Harald Scheler erzählte. Nachdem Friedrich Frisch das Grundstück angeboten hatte, musste der Kauf zunächst Schenker-intern genehmigt werden. Das dauerte über ein Jahr; beurkundet wurde der Kauf dann am 30. Dezember 2011. 2012 gab die Schenker-Zentrale grünes Licht für den Neubau. Die Baugenehmigung der Stadt Coburg hielten die Schenker-Verantwortlichen im Vergleich dazu weitaus schneller in Händen.
Rund sieben Millionen Euro wird Schenker mit dem Neubau in Coburg investieren. Der Logistikkonzern, der aus mehreren Fusionen hervorging, hat seinen Ursprung in der Coburger Weichelt-Spedition. Heute werden von Coburg aus 350 Kunden versorgt; täglich verlassen 2100 Sendungen im nationalen und internationalen Verkehr die Geschäftsstelle.
Die Schenker Deutschland AG setzt pro Jahr rund vier Milliarden Euro um. 60 Millionen davon sind in Coburg angefallen - einer von über 100 Standorten in Deutschland. "Wir sind auf Wachstum gepolt", betonte Hansjörg Rodi. Oberbürgermeister Norbert Kastner (SPD) und IHK-Hauptgeschäftsführer Siegmar Schnabel werteten den gestrigen Spatenstich als Bekenntnis zum Standort Coburg. Schnabel verwies auf die Leistungen der Geschäftsstelle als Ausbildungsbetrieb: Hier lernen Speditions- und Bürokaufleute sowie Fachlageristen. Eigene Kraftfahrer beschäftigt Schenker jedoch nur zum kleinen Teil: Das Unternehmer lässt seine Aufleger meist von kleineren und größeren Fuhrunternehmen bewegen.