"Ganz gut weggekommen", sagt Matthias Schuhbäck, ist die Polizeiinspektion Neustadt, was die Entwicklung der Kriminalität im vergangenen Jahr angeht.
Zwar ist die Zahl der Straftaten im vergangenen Jahr auf 1930 gestiegen - doch ein großer Teil davon fällt unter Delikte aus dem Bereich des Asylverfahrens- und Aufenthaltsgesetzes. Nimmt man diese Fälle heraus, ergibt sich ein anderes Bild: Dann ist die Zahl der Straftaten von 1709 (im Jahr 2015) auf 1666 gesunken.
Mehr Körperverletzungen werden aktenkundig
Ein paar Bereiche gibt es aber schon, die Schuhbäck zu tiefergreifenden Überlegungen veranlasst haben. Die Zahl der Körperverletzungen, zum Beispiel: 186 Fälle sind 49 mehr als 2015. Nachdem die Statistik "keine Serie und keinen Schwerpunkt" erkennen lässt, hat der Leiter der Polizeiinspektion eine andere These: "Die Anzeigenbereitschaft ist größer geworden." Im Klartext: Weil heute jedermann per Handy schnell die Polizei alarmieren kann, wird manch Streit - den früher die Beteiligten untereinander lösten - zu einem Fall für die Polizei.
Arbeit der Sicherheitswachten wirkt sich positiv aus
Positiv auffällig: der Bereich der Straßenkriminalität. Die im vergangenen Jahr gemeldeten 240 Fälle (23 mehr als im Vorjahr) liegen sehr deutlich unter dem Schnitt der vergangenen Jahre. Das ist ein Erfolg, den Schuhbäck aber nicht nur der Arbeit seiner Kollegen auf die Fahnen heftet: "Da spielt die Arbeit der Sicherheitswachten in Rödental und Neustadt eine positive Rolle." Denn letztlich sei gerade der Bereich der Straßenkriminalität am ehesten dann in den Griff zu bekommen, wenn sich die Polizei sehen lässt. "Man muss präsent sein, um den Unfug einzudämmen", sagt der Dienststellenleiter - gleich verbunden mit dem Hinweis, dass die Polizei zum Beispiel die Neustadter Bretschneider-Anlage auch in diesem Jahr nicht aus den Augen verlieren wird.
Hohe Aufklärungsquote
Auf eine Zahl aus der 40 Seiten starken Statistik verweist Matthias Schuhbäck mit Stolz: Bei der Aufklärungsquote von 74 Prozent liegt die Neustadter Polizei über dem oberfränkischen Durchschnitt. Dies führt der Inspektionsleiter auf die "motivierte und engagierte" Arbeit seiner Mannschaft zurück, auch wenn diese zuletzt personell noch ein bisschen geschrumpft wurde.
Dem Sicherheitsgefühl der Neustadter Bevölkerung scheint dies aber keinen Abbruch getan zu haben. Schuhbäcks Kollegen hören sich regelmäßig draußen bei der Bevölkerung um und bekommen ein positives Feedback zu ihrer Arbeit. "Die Leute draußen sind zufrieden", sagt der Dienststellenleiter. An jener Zufriedenheit liegt es vermutlich auch, dass Schuhbäck im Neustadter Inspektionsbereich mit der Mitarbeit der Bevölkerung bei der Aufklärung von Straftaten zufrieden ist. Gerade was Sachbeschädigungen angehe, führe ein Zeugenaufruf in den Medien nicht selten zu entsprechenden Meldungen.
Immer weniger Ladendiebstähle
Ein Bereich, der die Polizei früher sehr beschäftigte, erlebt einen erfreulichen Abwärtstrend: die Ladendiebstähle. In 46 derartigen Fällen wurde im vergangenen Jahr die Polizei gerufen - vor zehn Jahren standen noch doppelt so viele Ladendiebe in der Statistik.