Neues Haus der Hochschule Coburg fast schon zu klein
Autor: Simone Bastian
Coburg, Montag, 07. Januar 2013
Neue Labore, Werkstätten, Büros: Das Coburger Institut für Sensor- und Aktortechnik zieht um. Damit ist der "Campus Design" auf dem Hofbräugelände komplett, was Lehre und Forschung angeht.
Das Gebäude: ein dreistöckiger Kasten hinter dem Hofbrauhaus. So streng und sachlich, wie sich das neue Haus fürs Institut für Sensor- und Aktortechnik (Isat) von außen gibt, so funktional ist es im Innern.
Unten befinden sich die "hochinstallierten Labore", wie Isat-Leiter Professor Gerhard Lindner sagt. Labore mit Schleusen, damit auch Versuche mit Mikroben möglich sind. Labore mit fünferlei Gasleitungen und Absauge-Anlagen, mit verstärkten Böden für spezielle Prüfstände. "Nach oben zu wird es immer leichter", erläutert Lindner. Im Stockwerk darüber befinden sich weitere Labore und Messräume, im obersten dann die Büros. "Die Architekten haben uns bei der Raumeinteilung freie Hand gelassen", sagt Sandro Krempel. Der junge Maschinenbauingenieur ist der Bauleiter des Isat.
"Der Eröffnungstermin ist sportlich gewählt", räumt Gerhard Lindner ein. Zur offiziellen Eröffnung am Donnerstag wird Wissenschaftsminister Wolfgang Heubisch (FDP) kommen und den "Wissenschaftsstandort Coburg" rühmen. Das Isat ist ein Institut der Hochschule für angewandte Wissenschaft, früher Fachhochschule.
Es forscht in aller Regel im Auftrag Dritter, im Rahmen von Projekten. Sensor- und Aktortechnik findet sich in allen Lebensbereichen: Sensoren messen den Öldruck in Maschinen, die Temperatur im Herd oder die Helligkeit vor der Haustür. Die Aktoren schalten die Warnlampen an, wenn der Öldruck nicht passt, sie stoppen den Heizvorgang, wenn der Herd die Solltemperatur erreicht hat oder sie schalten das Außenlicht an, wenn es dämmert. Moderne Sensoren messen mit Ultraschall oder erfassen Änderungen des elektrischen Widerstands auf einer Oberfläche, zum Beispiel bei berührungsempfindlichen Bildschirmen.
22 Beschäftigte hat das Isat inzwischen: Techniker, Ingenieure, Doktoren. Hinzu kommen 13 studentische Hilfskräfte oder "Student Assistants", wie es dank der internationalisierten Studiengänge nun heißt. Doch das neue Haus ist für sie alle fast schon wieder zu klein. Als vor drei Jahren die Planung begann, zählte das Isat etwa 20 Mitarbeiter, erläutert Lindner. Derzeit sind sie auf dem SÜC-Gelände und im Hofbrauhaus untergebracht.
Sie werden sich die Büros teilen müssen, die an der Hangseite des Gebäudes im Obergeschoss liegen. Auch in den Laboren gibt es Schreibtische. Labore und Büros liegen an den Außenseiten des Gebäudes. Innen sind Computereranlagen und Archivräume untergebracht, die kein Tageslicht benötigen.
Auch Gerhard Lindner kann in wenigen Tagen ein neues Büro beziehen: Nach Süden gelegen, mit Blick zum Marschberg. "Das schönste, das ich bisher hatte", sagt der vormalige Hochschulpräsident. Doch er denkt schon jetzt auch an den Auszug: Drei Berufsjahre hat er noch vor sich, doch um einen ordentlichen Übergang zu ermöglichen, will er jetzt schon die Institutsleitung erweitern und einen möglichen Nachfolger oder Nachfolgerin einarbeiten. "Die Stelle ist schon ausgeschrieben."