Gertrud Göpfert tritt die Nachfolge von Markus Merz an. Auch ihr Mann Klaus Göpfert wird künftig im Coburger Dekanat wirken.
Das geistliche Team der Coburger Stadtkirchengemeinde St. Moriz ist wieder komplett. Mit einem festlichen Gottesdienst in der Salvatorkirche wurde am Sonntag Pfarrerin Gertrud Göpfert in ihr neues Amt eingeführt. Sie tritt die Nachfolge von Pfarrer Markus Merz an, der zum Jahresende 2013 die Gemeinde verlassen hat und seitdem in Wien tätig ist.
Sie habe zwar die zweite Pfarrstelle inne, aber in Wirklichkeit sei sie ja die "Nummer eins", meinte augenzwinkernd Dekan Christoph Liebst. Mit der zweiten Pfarrstelle sei in St. Moriz ja automatisch die Geschäftsführung verbunden. Die erste Pfarrstelle habe traditionell der Dekan inne.
Dekan Liebst hatte für seine Einführungsansprache einen Abschnitt aus dem Buch Genesis (1. Mose 28, 10 - 19a) ausgewählt. Darin ist von dem jüdischen Erzvater Jakob die Rede, der sich auf den Weg in eine ungewisse Zukunft gemacht hatte.
"Mit Jakob sind wir gemeinsam unsicher, was unsere Zukunft, unser neues Leben, die fremden Menschen angeht." Aber der Aufbruch ins Ungewisse werde zur Hoffnungsgeschichte. "Gott überrascht uns, immer wieder", sagte der Dekan. "Der fremde Ort wird durch seine Gegenwart heilig." Heilig sei etwas Gutes, es meine Glück und Leben, Frieden und Vertrauen, Kraft und Trost, sowohl Gottes als auch der Menschen Nähe.
"Hier ist eine Stadt, die wieder eine Stadtpfarrerin braucht, die ein Rückgrat hat und auch in der Öffentlichkeit ihre Frau zu stehen weiß", fuhr Liebst fort. "Auch hier ist eine der vielen Pforten des Himmels."
Pfarrerin Gertrud Göpfert nahm in ihrer Predigt unter anderem Bezug auf das große, farbigeMosaik in der Apsis der Salvatorkirche. Es sei eigentlich Ausdruck tiefer Freude.
"Gleichsam als Bekenntnis und Symbol ist dieses Mosaik als Absage an die Mächte und Kräfte , die des Bösen, die sich ja auch in unserer Zeit nicht aus unserer Welt verabschiedet haben, immer wieder neu aktuell." Wie ein Hohlspiegel richte es die Aufmerksamkeit auf das Wesentliche. "Das Dunkel und der Tod haben nicht das letzte Wort", so die Pfarrerin. "Licht und Leben sind möglich."
Gertrud Göpfert gab jeglichem Kleinmut eine Absage. Es laufe nicht immer alles nach Wunsch, aber sie ermunterte die Gläubigen auch, Klippen und Herausforderungen zu meistern. Sie berief sich dabei auf den Apostel Paulus, der im Ersten Brief an die Thessalonicher im fünften Kapitel schreibt: "Prüft aber alles, und das Gute behaltet!"
Der Festgottesdienst wurde vom Posaunenchor St.
Moriz und Kirchenmusikdirektor Peter Stenglein musikalisch ausgestaltet.
Pfarrer auch für Seidmannsdorf Gertrud Göpfert studierte Theologie in München und Heidelberg. Ihre geistliche Laufbahn führte sie nach München und Weiden. Zuletzt war sie in Windischeschenbach tätig. Ehemann Klaus Göpfert, ebenfalls Pfarrer, kommt mit nach Coburg und ist zunächst mit allgemein kirchlichen Aufgaben im Dekanat betraut. Insbesondere wird er sich aber um das derzeit vakante Kirchspiel Seidmannsdorf kümmern.