Seit 25 Jahren gibt es die Veranstaltung - doch ihre Wurzeln gehen noch viel weiter zurück.
Was Design bewirkt, kann Professor Auwi Stübbe, der Vorsitzende des Coburger Designforums Oberfranken (CDO) in einem Satz sagen: "Alle Autohersteller leben vom Design." Doch Design ist mehr als Oberfläche. Davon ist IHK-Präsident Friedrich Herdan überzeugt: Gutes Design optimiert auch Produktionsprozesse, spart Rohstoffe und Kosten, sagte er bei der Eröffnung der 25. Coburger Designtage am Dienstagabend. Und es bringt Geld: Die Firma Hermann Koch, Hersteller von Kosmetikbehältern in Creidlitz, habe dank guten Designs den "Turnaround" geschafft, berichtete Herdan.
Die "Coburger Designtage", verstehen sich auch als Messeplatz: Zum einen werden in Coburg an der Hochschule Gestalter ausgebildet, die schon während des Studiums erfahren, worauf es ihren späteren Kunden ankommt. Zum anderen sollen die Unternehmen der Region mit Designern in Kontakt kommen, und zwar nicht nur die aus der Möbel- und Spielwarenindustrie.
Herdan will auch diejenigen von der Bedeutung guten Designs überzeugen, die als Zulieferer tätig sind und deren Produkte der Endverbraucher meist nicht ständig vor Augen hat.
Die Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg verstehe sich hier als Vermittler, sagte deren Geschäftsführer Stephan Horn. Stadt und Wifög fördern zum einen die jährlichen Designtage, zum anderen finden aufstrebende Betriebe aus der Kreativwirtschaft in der Designwerkstatt der Wifög eine Art Startbasis. Auch die Designwerkstatt biete Vorträge und Workshops an, die ein design freundlicheres Klima schaffen sollten, sagte Horn.
Doch Design ist nicht erst in der Neuzeit das Pfund, mit dem die Coburger Wirtschaft wuchern kann.
Schauspieler des Landestheaters hatten sich ins Publikum gemischt und meldeten sich als Theatermaler Max Brückner (Stephan Mertl), Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha (Sönke Schnitzer), Maria-Clara Flocken (Philippine Pachl) und Edmund Stoiber (Stefan Ignatz) zu Wort. Max und Gotthold Brückner waren die stilbildenden Bühnenbildner ihrer Zeit, die für Theater von Odessa bis New York malten. Den Brückners gehöre in der Stadt längst ein Museum eingerichtet, meinte der Prinz Albert, der selbst das Coburger Design gefördert hatte: Er lud Coburger Unternehmen ein, ihre Produkte auf der Weltausstellung in London 1852 zu präsentieren.
Andreas Flocken, der Ehemann der Maria-Clara, baute das erste nachgewiesene Elektroauto. Edmund Stoiber hatte als Ministerpräsident 2003 bei einer Rede in Lichtenfels der Hochschule Coburg quasi den Auftrag erteilt, den Studiengang Design nun endlich einzurichten.
Eigentlich war ein solches Fach nur für Hochschulen in Großstädten vorgesehen.
TIPPS Ausstellungen "Ketschenvorstadt gestern - heute - morgen" täglich 12 bis 22 Uhr in der Ketschengasse 46. "Bayerischer Staatspreis für Nachwuchsdesigner", Alte Angerturnhalle, täglich 12 bis 20 Uhr. Führungen durch den Designcampus (Hofbrauhaus) am Donnerstag, Freitag und Samstag um 11 Uhr.
Musik "Chorizonte" - der Hochschulchor Klangfänger singt in der Salvatorkirche am Donnerstag, Freitag und Samstag jeweils um 19.30 Uhr.
Kinder Kleider für lebensgroße Puppen entwerfen, Bus bemalen: Donnerstag, 30.
Mai, 14 bis 17 Uhr auf dem Marktplatz (Coburger Designforum Oberfranken mit Deutscher Spielzeugstraße, Stadt Coburg, Puppenmuseum und SÜC).
Internet Die Programme von Designtagen und Designcampus open sind zu finden unter www.designcampus-open.de und www.c-d-o.de .