Landestheater Coburg: Mit Bodo Busse in die Zukunft

3 Min
Per Handschlag besiegelt: Als Vorsitzender des Landestheater-Verwaltungsausschusses gratuliert Coburgs Oberbürgermeister Norbert Kastner (links) Intendant Bodo Busse zur Vertragsverlängerung bis Herbst 2019. Foto: Jochen Berger
Per Handschlag besiegelt: Als Vorsitzender des Landestheater-Verwaltungsausschusses gratuliert Coburgs Oberbürgermeister Norbert Kastner (links) Intendant Bodo Busse zur Vertragsverlängerung bis Herbst 2019. Foto: Jochen Berger
Per Handschlag besiegelt: Als Vorsitzender des Landestheater-Verwaltungsausschusses gratuliert Coburgs Oberbürgermeister Norbert Kastner (links) Intendant Bodo Busse zur Vertragsverlängerung bis Herbst 2019. Foto: Jochen Berger
Per Handschlag besiegelt: Als Vorsitzender des Landestheater-Verwaltungsausschusses gratuliert Coburgs Oberbürgermeister Norbert Kastner (links) Intendant Bodo Busse zur Vertragsverlängerung bis Herbst 2019. Foto: Jochen Berger
 
Intendant Bodo Busse (links) im Gespräch mit Oberbürgermeister Norbert Kastner. Rechts: Andrea Kremper, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit am Landestheater.
Intendant Bodo Busse (links) im Gespräch mit Oberbürgermeister Norbert Kastner. Rechts: Andrea Kremper, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit am Landestheater.
 
Blick in den Zuschauerraum des Landestheaters
Blick in den Zuschauerraum des Landestheaters
 

So wird die Vorstellung des neuen Spielplans am Landestheater in doppelter Hinsicht zum Blick nach vorne: Der Vertrag mit dem Intendanten wird um fünf Jahre verlängert.

Bodo Busse lächelt zufrieden. Die vierte Spielzeit als Coburger Intendant, die Busse am Freitag offiziell vorstellt, wird nicht zum Finale, sondern zur Ouvertüre - zur Ouvertüre seiner zweiten Amtszeit. Rechtzeitig zur Vorstellung des Spielplans haben sich Verwaltungsausschuss des Landestheaters und Prinzipal am Freitag auf eine Vertragsverlängerung geeinigt - einstimmig, wie Oberbürgermeister Norbert Kastner als Vorsitzender des Verwaltungsausschusses betonte: "Wir sind alle froh, die Zusammenarbeit bis Ende der Saison 2018/2019 fortsetzen zu können." Auch im Hinblick auf die anstehende Generalsanierung sei es wichtig, auf Kontinuität zu setzen.


Vertrauensbeweis für das gesamte Leitungsteam


Busse nutzte die Gelegenheit, den Stellenwert des Theaters für Coburg zu betonen.
Er dankte für die politische Unterstützung, die das Theater in seinen Anliegen erhalte. Die Vertragsverlängerung mit ihm sei letztlich ein Vertrauensbeweis für das gesamte künstlerische Leitungsteam. Jetzt steht nur noch die formale Unterschrift unter den fünf Spielzeiten währenden Vertrag aus.

"Liebestrank" zum Auftakt

Populär und anspruchsvoll - auf diese Mischung vertraut Bodo Busse in seiner vierten Coburger Spielzeit. Das Programm 2013/2014 bietet Platz für Kontraste und Begegnungen. Zur Spielzeit-Eröffnung am 21. September vertrauen Intendant Busse und sein Generalmusikdirektor Roland Kluttig auf den Charme der italienischen Oper. Donizettis "Liebestrank" ist die einschmeichelnd heitere Variante von "Tristan und Isolde" - zumindest, was die Zauberwirkung des vermeintlichen Elixiers betrifft. Regie führt Jena Renshaw, die sich bereits mehrfach als Musical-Regisseurin in Coburg bewährt hat.


Verdis "Maskenball"


Als Beitrag zum Verdi-Jahr feiert "Ein Maskenball" Ende Oktober Premiere, in Szene gesetzt von Regie-Routinier Volker Vogel, der dem Coburger Publikum bereits mehrere gelungene Operetten-Inszenierungen beschert hat.
"Lohengrin" gibt es gleich im Doppelpack. Während Carlos Wagner Richard Wagners romantische Oper in Szene setzen wird, bringt Intendant Bodo Busse als modernen Kontrapunkt dazu Salvatore Sciarrinos gleichnamiges Melodram auf die Bühne. Am Pult steht in beiden Fällen GMD Roland Kluttig - ebenso wie bei Debussys Meisterwerk "Pelléas et Mélisande" (Premiere am 19. April 2014).


Glucks "Orpheus"


Das hohe Niveau der Musiktheater-Produktionen hat dem Landestheater längst überregionales Interesse gesichert. Beleg dafür: Mit der geplanten Neuinszenierung von Glucks "Orpheus und Eurydike" wird das Landestheater 2014 einen Beitrag liefern zu den "Internationalen Gluck-Opern-Festspielen Nürnberg". Dramaturgisch spannungsvoll verflochten wird Glucks Oper mit der Kammeroper "Savitri" von Gustav Holst.
Auf ein populäres Meisterwerk dürfen sich die Operettenfreunde freuen - "Franz Lehárs "Die lustige Witwe" in der Regie von Francois De Carpentries.

Western-Revue von Straub

Das Schauspiel hat nicht nur Straubs Western-Revue (Arbeitstitel "Tombstone - Oder das Duell") parat, sondern auch Ibsens Klassiker "Nora oder ein Puppenheim" und Schillers "Räuber". "Ich hab' mit den ,Räubern' noch eine Rechnung offen", sagt Straub und kündigt eine "sehr junge, trashige" Lesart des Klassikers an. Zudem gibt es - nach den "Geschichten aus dem Wiener Wald" in der vergangenen Saison - wieder ein Werk Ödön von Horváths. Susanne von Lietzow wird die Komödie "Zur schönen Aussicht" inszenieren.


"Die arabische Prinzessin"


Erstmals wird die Sparte Musiktheater mit einer Produktion eine ungewöhnliche Spielstätte erkunden. Die Märchenoper "Die arabische Prinzessin" nach Musik des spanischen Komponisten Juan Chrisostomo de Arriaga wird Ende März 2014 in der Johanneskirche auf der Hut Premiere feiern.
Spanische Akzente will das Ballett setzen. "Bolero" lautet lapidar der Titel für Choreografien von Ballettdirektor Mark McClain und Gästen. Die konstrastreiche Musikauswahl - von Ravel bis zu den Söhnen Mannheims - kommt dazu vom Band.


"Gefährliche Liebschaften"


Als Handlungsballett wird Ballettmeisterin Tara Yipp denn Roman "Gefährliche Liebschaften" choreografieren.
Die Reithalle bietet Platz für Klassiker verschiedener Epochen und Genres. Mit Becketts "Warten auf Godot" eröffnet ein Klassiker der Moderne die Saison auf der Studiobühne. Michael Götz kehrt als Gastregisseur mit "Michael Kohlhaas" zurück nach Coburg und Schauspieler Sönke Schnitzer wird sein Regie-Debüt geben mit dem Schauspiel "The Basketball Diaries". Unterhaltsame Kost wird es im "Münchner Hofbräu" geben mit einem Loriot-Abend.


Mahler und Bruckner in der Morizkirche


Ehrgeizige Konzertprojekte plant derweil Generalmusikdirektor Roland Kluttig. So sind Aufführungen der jeweils 5. Sinfonien von Gustav Mahler (als Gastspiel auch in Sonneberg) und Anton Bruckner in der Morizkirche vorgesehen.
Auch auf namhafte Solisten darf sich das Publikum freuen - darunter Weltklasse-Klarinettistin Sabine Meyer sowie Christoph Eß, Solohornist der Bamberger Symphoniker.



Premieren-Kalender des Landestheaters Coburg in der Saison 2012/2013


Großes Haus
21. September: "Der Liebestrank" - Oper von Gaetano Donizetti
5. Oktober: "Tombstone - oder das Duell" - Western-Revue von Matthias Straub
26. Oktober: "Ein Maskenball" - Oper von Giuseppe Verdi
9. November: "Bolero" - Choreografien von Mark McClain und Gästen
16. November: "Heidi" - Schauspiel für die ganze Familie nach dem Roman von Johann Spyri
7. Dezember: "Die lustige Witwe" - Operette von Franz Lehár
22. Dezember: "Nora oder Ein Puppenheim" - Schauspiel von Henrik Ibsen
25. Januar 2014: "Gefährliche Liebschaften" - Ballett von Tara Yipp
23. Februar: "Lohengrin" - Oper von Richard Wagner
8. März: "Die Räuber" - Drama von Friedrich Schiller
15. März: "Lohengrin" - Melodram von Salvatore Sciarrino
29. März: "Im weißen Rößl" - Operette von Ralph Benatzky
19. April: "Pelléas et Mélisande" - Oper von Claude Debussy
10. Mai: "Sunset Boulevard" - Musical von Andrew Lloyd Webber
31. Mai: "Zur schönen Aussicht" - Komödie von Ödön von Horváth
21. Juni: "Orpheus und Eurydike"/"Savitri" - Oper von Christoph Willibald Gluck, Kammeroper von Gustav Holst

Reithalle/externe Spielstätten
29. September: "Warten auf Godot" - Schauspiel von Samuel Beckett
8. November: "Soap I - Lance Man" von Thorsten Köhler
November: "Bitte sagen Sie jetzt nichts" - Eine Hommage an Loriot
12. Januar 2012: "Michael Kohlhaas" - Schauspiel von Heinrich von Kleist
24. Januar: "The Basketball Diaries" - Schauspiel nach dem Roman von Jim Caroll
März: "First Steps" - Choreografische Miniaturen des Balletts Coburg
30. März: "Die arabische Prinzessin - Märchenoper von von Juan Chrisóstomo Arriaga (Johanneskirche Coburg)
23. März: "Soap II" von Thorsten Köhler
11. April: "Stella" - Schauspiel von Johann Wolfgang von Goethe
3. Mai: "Pinocchio" - Schauspiel von Carlo Collodi
Mai: "Soap" von Thorsten Köhler