Konzert zum 80. von Komponisten Deutschmann

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Mit ausdrucksvollem Gesang zieht der Kammerchor Coburg beim Konzert in St. Augustin in Bann. Foto: Jochen Berger
Mit ausdrucksvollem Gesang zieht der Kammerchor Coburg beim Konzert in St. Augustin in Bann. Foto: Jochen Berger
Gerhard Deutschmann moderiert
Gerhard Deutschmann moderiert
 
Leopold Schindler
Leopold Schindler
 
Thomas Meyer
Thomas Meyer
 
Attila Gergely
Attila Gergely
 
Das Hornquartett "Cordial"
Das Hornquartett "Cordial"
 
 
 
Nele Gramß
Nele Gramß
 
 
 
 
 
 
 
Stehende Ovationen gab's am Ende von den zahlreichen Zuhörern.
Stehende Ovationen gab's am Ende von den zahlreichen Zuhörern.
 

So wird das Festkonzert zum 80. Geburtstag Gerhard Deutschmanns zur klangvollen Reise durch ein Komponistenleben.

Passt ein ganzes Komponistenleben in eineinhalb Konzertstunden? Natürlich nicht - vor allem dann nicht, wenn das musikalische Schaffen so umfangreich ist wie jenes von Gerhard Deutschman. Das Festkonzert in St. Augustin exakt zum 80. Geburtstag des in Ahorn lebenden Komponisten setzt klugerweise auf einen klingenden Querschnitt, der Einblick gewährt in das vielseitige Werk mit bisland 223 Opus-Zahlen in fast allen Gattungen.

Von feierlich bis unterhaltsam

Von ernst und feierlich bis virtuos und unterhaltsam spannt sich der Bogen dieses Geburtstagsquerschnitts - von der Festmusik für Orgel, die Deutschmann vor drei Jahren zum 150-jährigen Bestehen von St. Augustin komponierte, bis zum "Bluesando" für vier Hörner und Orgel.

Kurzweilige Auswahl

Die Werkauswahl erweist sich als nicht nur im steten Wechsel von instrumentalen und vokalen Beiträgen als kurzweilig und kontrastreich. Vielmehr zeigt diese Programmzusammenstellung auch stilistisch viele Komponenten, die Deutschmanns Schaffen durch die Jahrzehnte hindurch ausgezeichnet haben. Verständlichkeit der musikalischen Sprache ist Deutschmann von Anfang an ein zentrales Anliegen.

Wie sich auf dem Boden Tonalität auch heute noch abwechslungsreich komponierten lässt, zeigen zwei ausdurcksvolle Beispiele aus den "Geistlichen Gesängen" op. 179 (intensiv gestaltet von Nele Gramß) ebenso wie das "Pater noster" für gemischten Chor op. 87 a oder "Fantasie und Choral" für vier Hörner und Orgel.


Viele ehemalige Albertine

In der großen Schar der Interpreten, die dieses Festkonzert gestalten, finden sich zahlreiche ehemalige Albertiner - einstige Schüler des Gymnasiums Albertinum, an dem Deutschmann drei Jahrzehnte als Lehrer wirkte. Das gilt zum Beispiel für den Organisten Thomas Meyer, der nicht nur als einfühlsamer Begleiter überzeugt, sondern sich auch als brillanter Solist mit feinem Gespür für kluge Registrierungen erweist.


Brillanter Geiger

Brillant auch der junge Geiger Attila Gergely, der im vergangenen Jahr sein Violinstudium an der Musikhochschule Würzburg begonnen hat und Präludium und Gigue für Violine solo technisch tadellos und mit tragfähigem, gut durchgeformtem Ton souverän gestaltet.
Großen Anteil am Erfolg des Konzertes hat das fränkische Hornquartett "Cordial", das gleich bei vier Uraufführungen mit sorgfältiger Gestaltung wie mit klangschöner und ausgewogener Tongebung gefällt.


Kammerchor Coburg beeindruckt

Der eigens für dieses Festkonzert wieder formierte Kammerchor Coburg hat nichts von seiner Klangkultur verloren, die ihm in den mehr als zehn Jahren seines Bestehens großes Ansehen in der Region verschafft hat. Der Kammerchor hat sich die Fähigkeit bewahrt, die fein differenzierten gestalterischen Vorstellungen seines Leiters Leopold Schindler reaktionsschnell umzusetzen.

Effektvolles Coburglied

Feinfühlig formt Schindler den Klang, achtet stets auf sensible dynamische Abstufungen und intensiven, präzis auf den Text bezogenen Ausdruck. Das gilt nicht nur für das ausgesprochen klangschön gesungene "Pater noster", sondern auch für zwei Volksliedbearbeitungen, das geradezu emphatisch intonierte Coburglied (auf einen Text von Georg Hünseler) und drei israelische Lieder, die Deutschmann in effektvolle Chorsätze verwandelt hat. Mitreißend musizierter Schlusspunkt: die dreisätzige südamerikanische Suite für Orgel (Tango, Rumba, Cha-cha-cha).

Als Moderator in eigener Sache liefert Gerhard Deutschmann zwischen den Stücken kurze und prägnante Informationen zu seinen Werken wie zu den Interpreten. Der Lohn für ein gelungenes Festkonzert: ausdauernder Applaus und reichlich Lob von vielen Seiten.