So fasziniert die 42. Matinee "Jugend spielt für Jugend" vor einer Rekordkulisse von Zuschauern im Coburger Landestheater.
Talent ist keine Frage des Alters. Das beweist die Matinee "Jugend spielt für Jugend" mit schöner Regelmäßigkeit. Und Jahr für Jahr demonstriert das Programm, wie reich die Region an künstlerischen Talenten ist. Junge Geiger und junge Pianisten, aber auch junge Stimmen und junge Tänzer gibt es offenkundig in beträchtlicher Zahl.
Neuer Besucherrekord Jahr für Jahr gibt es neue Namen zu entdecken, die zu merken sich lohnen könnte. Zugleich aber bietet die Matinee im Landestheater die Chance, die Entwicklung der jungen Künstler von Jahr zu Jahr zu verfolgen. Der schönste Lohn für die große Schar der Talente ist der große Zuschauerandrang - in diesem Jahr mit neuem Rekord: 586 Besucher, wie Christian Limpert betonte. Er führte bereits zum achten Mal als Moderator durch die Programmfolge - fachkundig und informativ, unterhaltsam und mit Gespür für geschickte Überleitungen.
Nachwuchssänger Auffällig in diesem Jahr: die große Zahl an Nachwuchssängern, die sich auf der Bühne präsentieren konnten. So beeindruckte der zwölfjährige Sascha Then mit Giordanis Ohrwurm "Caro mio ben", während Valeska Bobreck und Sophie Mitter mit dem Duett "Who Will Love Me As I Am" beim applausfreudigen Publikum punkteten. Stilsicher: Lara Tröster mit "Make You Feel My Love".
Jugendblasorchester gestaltet den Auftakt Der Auftakt der zweieinhalbstündigen Matinee war wieder dem Jugendblasorchester Coburg vorbehalten, das unter Klaus Rohleders Leitung klangvoll ausgewogen ein Medley mit Hits der 80er Jahre musizierte.
Junge Tastenvirtuosen Zahlreich die Riege der jungen Tastenkünstler - von Anselm Illies mit Tschaikowskys präzis und ausdrucksvoll musiziertem "Tanz der kleinen Schwäne" über You Wei Liu mit Griegs "Elfentanz" und Sophie van Reimersdahl mit flink musizierten Variationen über ein russisches Volkslied aus der Feder von Isaak Berkowitsch bis zu Lilli Weiß ("Der alte Herzog"), Valentin Herrmann ("Romanze in Rock") und Marwin Oster mit Edvard Griegs "Kobold". Auf einen Titel mit Ohrwurmqualität setzte Mira Klose mit "River Flows In You".
Junge Geigerinnen Den Reigen der jungen Geigerinnen führte Lisa Cogan an (mit Viktor Lalinnikovs "Kranich"), gefolgt von Johanna Heinrich mit Bourrée und Menuett von Johann Adolph Hasse. Als Geschwister-Duo begeisterten Duong Thao Mi und Duong Lucy Minh An die zahlreichen Zuhörer. Sicheres Zusammenspiel demonstrierten Johann Rieger (Oboe) und Imke Brehm (Klavier) bei einem effektvollen kleinen Stück von Luc Grethen ("Little Dino").
Die Schwerkraft besiegt Gewichtig auch dieses Jahr der Anteil der Sparten Tanz und Ballett. Das Move & Dance Center Coburg und die Kronacher Ballettschule Olga Engelmann präsentierten als ehrgeiziges Gemeinschaftsprojekt eine Szene aus Adolphe Adams Ballett "Giselle" - stilsicher im klassischen Gestus dargeboten. "Modern meets Jazz" hatte das Ballettstudio am Ketschentor seinen engagiert präsentierten Beitrag genannt, während die Ballettschule Karen Spreitzer-Breyer mit "In memory of Anna" das ausgedehnte Finale gestalten durfte.
Gesetze der Schwerkraft scheinbar aufgehoben Faszinierende Körperbeherrschung demonstrierte die Sportakrobatikgruppe der Coburger Turnerschaft, obwohl die ursprünglich geplante Choreografie wegen der erkrankten Hauptdarstellerin kurzfristig umgestaltet werden musste. Das beeindruckte Publikum erlebte Momente, in denen die Gesetze der Schwerkraft aufgehoben schienen.
Reichlich Applaus Der musikalische Abschluss war jungen Talenten vorbehalten, die bereits mehrfach mit Wettbewerbserfolgen auf sich aufmerksam gemacht haben. Verdientermaßen reichlich Applaus gab es für die zwölfjährige Geigerin Marie Koonert mit "Rumänischen Volkstänzen" Béla Bartóks, von Marcel Ruppel souverän und mit einfühlsamer Gestaltungskraft begleitet.
Konzertreife Darbietung Beeindruckende Talentproben lieferten der neunjährige Jonathan Burger mit Prokofjews "Tarantella" und sein 15-jähriger Bruder Eugen Burger-Ionow. Ihm gelang mit dem Gnomenreigen von Franz Liszt eine konzertreife Darbietung.
Akkordeon-Duo Dass sich mit dem Akkordeon kammermusikalisch feinfühlig gestalten lässt, bewiesen Henrik Letzer und Kevin Sauer mit "Caricias" von Sebastian Klein, bevor das Ensemble "AlberTango" mit Astor Piazzollas "Soledad" stilsicher dem Meister des Tango Nuevo huldigte.