Druckartikel: Heimstatt für Kammmolch und Mopsfledermaus

Heimstatt für Kammmolch und Mopsfledermaus


Autor: Simone Bastian

Coburg, Mittwoch, 10. Oktober 2012

Veste Coburg, Bausenberger und Callenberger Forst sollen ihren Artenreichtum bewahren. Dafür haben die Forst- und Naturschutzbehörden nun einen Managementplan erarbeitet.
Hedwig Friedlein von der Höheren Naturschutzbehörde und Forstoberrat Klaus Stangl mit einer Karte aus dem Management-Plan.


Ob der Kammmolch tatsächlich noch in den Teichen in Callenberger Forst lebt, weiß Klaus Stangl nicht. Aber der Forstoberrat weiß genau, was zu tun ist, damit der Molch "hier wieder Boden unter seine kleinen Füßchen kriegt". Es steht im Managementplan für das Natura-2000-Gebiet "Veste Coburg, Bausenberger und Callenberger Forst".
2007 fiel der Startschuss, nun ist der Plan fertig. Große Veränderungen wird er freilich nicht bringen: Das Natura-2000-Gebiet soll ja möglichst so bleiben, wie es ist. "Strukturreiche Laub- und Mischwälder" seien im Bausenberger und Callenberger Forst zu finden, sagt Stangl. Vor allem die alten Bäume, die da noch stehen (und vergehen) dürfen, bieten sehr vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum, die in einem reinen Nutzwald keine Chance hätten.
Rund 247 Hektar umfasst das kartierte Gebiet. Weil der Wald mit 186 Hektar den größeren Anteil ausmacht, hatte bei diesem Managementplan die Forstbehörde die Federführung. Wenn es um Offenland geht, übernehmen das die Naturschutzbehörden. Rund 110 Natura-2000-Gebiete gibt es in Bayern, für 50 liegen inzwischen Management-Pläne vor, sagt Stangl. Die kann übrigens jeder Bürger bei den betroffenen Gemeinden und den Naturschutzbehörden einsehen.
Zum Bausenberger Forst gehören nicht nur der Wald und Hofgarten: Auch die Veste Coburg und der alte Scheidmantel-Keller in Cortendorf sind einbezogen.

Denn die Hohlräume unter der Veste, die alten Türme und der frühere Bierkeller dienen als Winterquartier für die Mopsfledermaus. Großes Maus ohr und Bech steinfledermaus sind weitere Arten, die in den Buchenmischwäldern ihr Jagdrevier haben.
Die öffentlichen Waldbesitzer wie Städte, Gemeinden und der Staat sind ohnehin gehalten, alles für den Schutz bedrohter Arten zu tun. Privaten Waldbesitzer sind dagegen nicht verpflichtet, die Maßnahmen aus dem Managementplan umzusetzen. Deshalb gab es im Vorfeld einen Runden Tisch mit den Grundbesitzern, sagt Stangl. Die Herzogliche Forstverwaltung habe unter anderem zugesagt, die Teiche im Callenberger Forst so zu pflegen, dass der Molch dort wieder eine Chance hat. sb