Handel: Wenig Interesse am Standort Coburg

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Dort, wo sich früher das Zustellzentrum der Post befand, können sich Geschäfte ansiedeln. Aber es gibt kaum Interesse.
Dort, wo sich früher das Zustellzentrum der Post befand, können sich Geschäfte ansiedeln. Aber es gibt kaum Interesse.

In den nächsten beiden Jahren soll das Coburger Hauptpostgebäude zumindest äußerlich erneuert werden. Ob es dann auch einen neuen Nutzer für die ehemaligen Geschäftsräume des Zustellzentrums ibt, weiß Robin Sauerbrey, Sprecher der Eigentümer, jedoch nicht.

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (Isek) geht davon aus, dass in diesen Teil der Innenstadt ein Elektrofachmarkt oder eine Sporttextilienkette passen würde. Doch aus diesen Branchen sei keinerlei Interesse zu verspüren gewesen, sagt Sauerbrey. Wenn, dann hätten sich Vertreter anderer Branchen erkundigt.

2001 gab es Pläne, das Postgebäude zum Kern eines großen innenstadtnahen Einkaufszentrums zu machen, mit direkter Anbindung an den Kaufhof und hinauf zum Steinweg. Doch während die Vertreter der Immobilienkette ECE noch mit der Post als Eigentümerin des Gebäudes verhandelten, kaufte Sauerbrey mit Hilfe zweier Investoren das Gebäude. Überlegungen, in diesem Bereich der Innenstadt ein Einkaufszentrum zu schaffen, gab und gibt es nach wie vor. Doch kein konkretes Angebot an die Posteigentümer, wie Sauerbrey betont.
"Es wollte keiner die Immobilie von uns erwerben."

Dass es derzeit schwierig ist, Interessenten für leerstehende Geschäfte in Coburg zu gewinnen, weiß auch Citymanagerin Annette Kolb. Sie bemüht sich derzeit unter anderem um Nachmieter für das Münzmeisterhaus im oberen Teil der Ketschengasse. Dort gab es Wohnaccessoires der gehobenen Preisklasse, doch das Geschäft mit Kaffeerösterei wurde Mitte März geschlossen. Interesse seitens größerer Ladenketten gebe es lediglich für Ladenflächen in der Spitalgasse, die als Coburger 1A-Lage eingestuft ist, berichtet Annette Kolb.

Das Integrierte Stadtentwicklungskonzept wurde 2009 verabschiedet, die zugrundeliegenden Daten für den Coburger Einzelhandel stammen aus einer Studie aus dem Jahr 2005. Inzwischen hat sich in der Innenstadt einiges verändert: Das Kaufhaus Weka gibt es nicht mehr, C&A ist von der Ketschengasse in die Spitalgasse in den ehemaligen Weka-Standort gezogen, und in der Ketschengasse hat sich die Modekette Wöhrl niedergelassen. Hinzugekommen sind einige neue Boutiquen im weiteren Verlauf der (sanierten) Ketschengasse. Nach wie vor ist geplant, im Zuge der Sanierung der Ketschengasse dort ein Lebensmittelgeschäft anzusiedeln.