Bislang war der Eintritt ins Coburger Grabungsmuseum kostenlos. In dem 1994 eröffneten Museum unter dem städtischen Ämtergebäude sind Mauerreste der ehemaligen Benediktinerprobstei aus dem 13. Jahrhundert zu sehen. Doch wegen des Spardiktats gibt's in Coburg nicht mal mehr den Blick auf Ruinen umsonst.
Ab 1. Januar will die Stadt Eintrittsgeld verlangen: Einen Euro von Erwachsenen (ab 16 Jahre), 50 Cent pro Kind und Besucher mit Anspruch auf Ermäßigung, 3 Euro für Familien (zwei Erwachsene, zwei bis fünf Kinder). Das sei "ein moderates Entgelt, um den Aufwand etwas auszugleichen", sagte Kulturamtsleiter Klaus Anderlik am Donnerstag im Finanzsenat.
Geöffnet ist das Museum in den Monaten Mai bis Oktober an Sonntagnachmittagen. Außerhalb dieser Zeiten können Interessierte im Stadtarchiv fragen, ob eine Besichtigung möglich ist.
Das Museum verzeichnet während der Saison etwa 300 Besucher im Jahr; rund 1500 finden jeweils bei der Museumsnacht den Weg in den von der Oberen Anlage her zugänglichen Keller. Der Finanzsenat stimmte den Gebühren zu - bis auf Rüdiger Benzel (Grüne), der den Aufwand angesichts der zu erwartenden Einnahmen für nicht gerechtfertigt hielt.
Klar, daß man den kleinen Bürger nun ausnehmen möchte, wo es nur geht.
Traurig allerdings, daß man nun offenbar schon nicht mal mehr auf (nicht einmal) 300 EUR pro Jahr verzichten kann...
Irgendwoher müssen die zig Millionen für die NK-Gedächtnis-Monofunktionshalle auf der Lauterer Höhe ja kommen!
Liebe Coburger,
mit solchen Aktionen macht ihr euch lächerlich. Dass Coburg für seine Museen wenig übrig hat, ist ja allgemein bekannt. Aber dies schlägt ja wohl dem Faß den Boden aus.
Frißt hier nicht die erforderliche Verwaltung (Kassendienst, Abrechnung) locker die erwarteten Einnahmen von 300 Euro auf? Meines Erachtens ist dies das denkbar schlechteste Signal um die Bürger für ihre Stadtgeschichte zu interessieren. In England beispielsweise stehen die meisten Museen den Bürger kostenlos zur Verfügung, dort hat Kultur und Geschichte einen höheren Stellenwert.
Dieses kleine Museum (eigentlich ist es ja nur ein Raum) hätte es ohnehin notwendig, museumspädagigisch etwas aufgepeppt zu werden. Lediglich für Kenner offenbart das Museum seine Schätzchen, für den Normalbürger ist es mit bieder gestalteten Vitrinen (wie es halt vor 18 Jahren üblich war) recht uninteressant. Mit dem Eintrittsgeld wird das Museum künftig noch weniger Zuschauer verzeichnen. Schade, Schilda läßt grüssen.