Für Kurzschwimmer wird's in Coburg billiger
Autor: Simone Bastian
Coburg, Montag, 03. Dezember 2012
Das Coburger Hallenfreibad ändert zum Jahreswechsel seine Eintrittstarife: Künftig gibt es Stundenkarten. Auch Saunabesucher müssen sich umstellen: Sie sollen keine Brotzeiten mehr mitbringen, weil künftig auch dieser Bereich vom Bad-Bistro versorgt wird.
Das Aquaria beugt sich dem Kundenwunsch: Bislang gab es nur Tageskarten, ab 1. Januar werden für den Hallenbadbereich auch Ein-, Zwei- oder Dreistundenkarten verkauft. Das sei ein Wunsch vieler Badegäste gewesen, die nur zum Schwimmen kommen, erläuterten gestern Badleiter Jörn Pakoßnick-Kirchner und SÜC-Finanzchef Joachim Gronau. Bisher mussten diese Badegäste eine Tageskarte lösen (4,20 Euro für Erwachsene) oder die Früh- und Abendschwimmzeiten nutzen (3 Euro).
Künftig gibt es Stundentarife. Dafür verteuert sich die Tageskarte auf 5,50 Euro. Aber nur im Winter. Im Sommer gilt ein günstiger Tarif, weil dann ja hauptsächlich das Freibad genutzt wird. Dort kostet die Tageskarte künftig 4,50 Euro, und dieser Tarif gilt dann auch im Hallenbad.
Auch in der Sauna gelten ab Januar neue Eintrittspreise: Neu ist die Drei-Stundenkarte für 9 Euro, dafür steigt der Preis für die Tageskarte von 9 auf 10 Euro. Außerdem werden sich die Saunanutzer daran gewöhnen müssen, dass sie kein Essen und keine Getränke mehr mitbringen dürfen. Der Vorraum des Saunabereichs, wo sich bisher ei nige Cliquen zur Brotzeit trafen, wird künftig vom Bistro mitbedient. Pakoßnick-Kirchner ist sich bewusst, dass es da noch einigen Gesprächsbedarf gibt. "Das ist ja über die Jahre hinweg gewachsen." Auch Joachim Gronau gibt sich diplomatisch: Die einen Saunagänger hätten es lieber ruhig, für andere bedeute Sauna auch Geselligkeite mit einem gewissen Geräuschpegel, sagte er.
Das Bistro wird künftig von Aquaria-Mitarbeitern bewirtschaftet. Gronau erwartet, dass sich das Bistro mindestens selbst trägt. Künftig wird es auch möglich sein, dort mit der Geldwertkarte beziehungsweise dem "Coin" zu bezahlen. Badegäste brauchen damit kein Bargeld mehr. Die aufladbaren "Conis", die ans Handgelenk gebunden werden, gibt es aber nur für den Hallenbadbereich. Weil die Geldwertkarte dann auch im Bistro gilt, gibt es auch dort eine Umstellung: Bisher wurde sie mit dem Argument verkauft, dass sie mehr Geld wert ist, als der Betrag, den man dafür hinlegte. Eine 250-Euro-Karte war an der Eintrittskarte quasi 350 Euro wert: Ein Erwachsener kam damit 83 mal ins Bad. Dabei wurde immer der volle Preis abgebucht. In Zukunft wir d die Geldkarte nur mit dem Betrag aufgeladen, den sie auch kostet. Dafür wird aber weniger Eintrittsgebühr abgebucht: Der Badegast kommt weiterhin 83 mal ins Bad, wenn er das Guthaben nicht für noch andere Zwecke nutzt.
Auch die Schulen und Vereine sind angehalten, die Geldkarten zu nutzen. Das, seufzt die Sportlehrerin Astrid Hess, hat aber auch Nachteile: Sie muss nach jeder Schwimmstunde warten, bis auch das letzte Kind den Umkleidebereich verlässt, weil si emit der Karte die Schranke entsperren muss. "Die Vereine haben nun für all ihre Schimmer schon Bänder mit Coins gekauft. Das geht für die Vereine ganz schön ins Geld."