Er prägte die Coburger Schullandschaft

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Extra aus Bayreuth angereist: Abteilungsdirektor Klemens M. Brosig (rechts), der Schulamtsdirektor a. D Gerhard Schelhorn (links) mit wohlwollenden Worten überraschte Foto: Lothar Weidner
Extra aus Bayreuth angereist: Abteilungsdirektor Klemens M. Brosig (rechts), der Schulamtsdirektor a. D Gerhard Schelhorn (links) mit wohlwollenden Worten überraschte Foto: Lothar Weidner

Gerhard Schelhorn, seines Zeichens Schulamtsdirektor, wurde in einer Feierstunde in der altehrwürdigen Aula der Rückertschule aus dem Dienst verabschiedet.

Ein Pädagoge par excellence, eine willensstarke Führungskraft und ein zugänglicher Mensch zieht sich aus dem Berufsleben zurück. Gerhard Schelhorn, seines Zeichens Schulamtsdirektor, wurde in einer Feierstunde in der altehrwürdigen Aula der Rückertschule aus dem Dienst verabschiedet.
Eingangs stellte sein Mitstreiter Schulamtsdirektor Werner Löffler in Anlehnung an einen Ausspruch Friedrich Rückerts fest: "Ich bin der Schulwelt abhanden gekommen". Löffler, der sich über das "volle Haus" erfreute, danke Schelhorn für die unermüdliche Arbeit und die große Hilfsbereitschaft.


Realitätsbezogene Umsetzung

Die Laudatio hielt Klemens M. Brosig von der Regierung von Oberfranken.
"Sie haben sich während ihrer langen Schullaufbahn auf den verschiedensten Ebenen überaus aktiv, gestaltend und unterstützend eingebracht, dabei ein hohes Maß an Erfahrung gewonnen und ein Gespür für die realitätsbezogene Umsetzung von Neuerungen entwickelt", stellte Brosig fest, der auch die wichtigsten Stationen des Werdegangs Revue passieren ließ. Sie reichten von der Geburt in Fürth am Berg, über die Volksschule, die Staatliche Realschule Neustadt b. Coburg, das dortige Abitur am Arnold-Gymnasium bis hin zum Studium für das Lehramt in Bayreuth mit der jahresbesten Zulassungsarbeit.
Mannigfach war der Einsatz an Schulen, die da reichten von Weitramsdorf über Lautertal, Neustadt, Untersiemau, Großheirath und Wildenheid. 2007 erfolgte die Ernennung zum Schulrat und 2013 hat er die fachliche Leitung der Staatlichen Schulämter im Landkreis und der Stadt übernommen. "In dieser Zeit waren Sie Initiator für den Umbruch von Papier und Bleistift zum Computer, zeigten hohe Planungskompetenz in Bezug auf die Klassenbildungen und koordinierten verantwortlich die Prüfungsplanung der Lehramtsanwärter", so Brosig, wobei fachliche und menschliche Qualitäten hervorstachen und hohe Anerkennung und Wertschätzung auch in der Öffentlichkeit erworben wurde. Nicht zu vergessen seien der Familienmensch und die oft humorvollen Sprüche.


Zahlreiche Abschiedsreden

Nicht abreißen wollten die Grußworte. Coburgs Dritter Bürgermeister Thomas Nowak (SPD) attestierte einen reichen Erfahrungsschatz, Leidenschaft und hohes Engagement. Stellvertretender Landrat Rainer Mattern (CSU) bezeichnete Schelhorn als einen Partner, der für Neues in der Bildungsregion stets offen war. Die beiden Dekane Andreas Kleefeld und Roland Huth lobten das kollegiale Zusammenarbeiten. "Er suchte Lösungen und trat nicht nach", so Huth und "Er spürte wie wichtig Glaube und Religion für Menschen ist", so Kleefeld. MdB Jürgen W. Heike (CSU) meinte: "Altern ohne Erfolg sei wie Jugend ohne Begeisterung." Weitere Abschiedsreden fügten sich an. Durch das umfangreiche Programm führten Manfred Greiner-Gunzenheimer und Iris Metzner. Die musikalische Umrahmung gestalteten die Trommelgruppe aus Bad Rodach, die Melchior-Franck-Schule mit Klavier und Flöte, die Mittelschule Neustadt Am Moos mit Liedvorträgen, der Lehrerchor, die Lehrerband und die Trachtengruppe aus Wildenheid-Haarbrücken.
Nach all den einfühlsamen Worten blieb Gerhard Schelhorn nichts anderes übrig, als sich sichtlich gerührt zu bedanken.