Eine E-Bike-Station am Theaterplatz für vier bis sechs Räder mit Auflademöglichkeit und Schließfächern: So einfach war die Aufgabe an die Architekturstudenten gestellt. Aber umso schwieriger fällt nun die Entscheidung, wie es weitergehen soll.
Der Bau- und Umweltsenat entschied sich am Mittwoch für zwei Entwürfe, die als Grundlage für weitere Planungen dienen sollen. Doch zuvor gab es heftige Diskussionen, vor allem um den Standort. Denn am Theaterplatz will eigentlich niemand so ein Ding haben.
Die Standortfrage stellten sich allerdings auch schon die Studenten: Die Stabsstelle Umwelt, die den Wettbewerb auslobte, hatte die Abschlussmauer des Josiasparks gegenüber der Georgengasse vorgeschlagen. Einige platzierten ihre Entwürfe jedoch bewusst woanders: Nahe beim Josiasdenkmal oder direkt auf dem Gemüsemarkt. Hinzu kommt das Problem, dass in unmittelbarer Nähe des Parks Bäume für Schatten sorgen - das ist schlecht, wenn gleichzeitig die Sonne Energie für die Ladestationen liefern soll.
Darüber mokierte sich vor allem Andreas Gehring (SPD): "Vorm Theater, da, wo der Bücherschrank steht, ist Platz und Sonne."
Auch Petra Schneider (SPD) stellte die Standortfrage, allerdings unter städtebaulicher Hinsicht: Das Landesamt für Denkmalpflege habe sich noch nicht schriftlich geäußert, erläuterte Katrin Hartmann-Schmidt vom Stadtplanungamt. Mündlich sei die Auskunft jedoch eindeutig ausgefallen: Ein solch modernes Element werde am Theaterplatz abgelehnt, egal wo. Auch verschiedene Stellen in der Stadtverwaltung sehen Probleme für E-Bike-Stationen am Theaterplatz. Der Bau- und Umweltsenat sei bislang jedenfalls nie mit der Standortfrage befasst gewesen, betonten Gehring und Schneider.
Völlig offen sind überdies noch die Kosten.
Genau die sollten ja im weiteren Verfahren ermittelt werden, antwortete Baureferent Hans-Heinrich Ulmann (CSB). Nun soll außerdem geprüft werden, ob die Entwürfe für E-Bike-Stationen auch für andere Standorte in der Stadt in Frage kämen. Von den sieben Vorschlägen schafften es aber nur zwei in die nächste Runde: Das "Schaufenster", ein mit Kunststoffhaut bespannter Stahlrahmen, der nachts illuminiert werden könnte, und die Studie "Ufo gelandet". Die besondere Qualität des "Ufos": Es ist der einzige Entwurf, wo Photovoltaik-Elemente direkt in der Außenhaut vorgesehen sind.