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Die Hochschule, ein Erfolgsmodell


Autor: Simone Bastian

Coburg, Donnerstag, 11. Oktober 2012

Der Freistaat will in den nächsten Jahren rund 60 Millionen Euro in den Campus an der Friedrich-Streib-Straße investieren.
Hochschulpräsident Professor Michael Pötzl und Kanzlerin Maria Knott-Lutze in der Säulenhalle. Dieser Teil der Hochschule ist schon saniert. Bis 2020 werden die Bauarbeiten auf dem Campus dauern. Foto: Simone Bastian


Die Hochschule Coburg soll weiter wachsen. Nachdem sich in den vergangenen Jahren die Studierendenzahlen verdoppelt haben, stellt nun der Freistaat Geld bereit, damit auch der Campus Schritt hält. Zumindest liegt die Zusage des bayerischen Finanzministeriums vor; der Landtag muss noch zustimmen.
Grund genug für Hochschulpräsident Professor Michael Pötzl und Kanzlerin Maria Knott-Lutze, optimistisch in die Zukunft zu blicken. "Das zeigt, dass man der Hochschule eine positive Entwicklung zutraut", sagt Maria Knott-Lutze. In diesem Jahr hat die Zahl der Studierenden ein neues Rekordniveau erreicht: Über 4400 sind es jetzt, mehr noch als in dem Jahr des doppelten Abiturjahrgangs. Sie studieren in 26 Studiengängen, werden betreut von rund 380 Professoren, Lehrkräften und sonstigen Mitarbeitern. Das Budget der Hochschule umfasst rund 24 Millionen Euro, etwa fünf Millionen davon hat die Hochschule als sogenannte Drittmittel selbst eingeworben. "Das beweist, dass wir im Wettbewerb erfolgreich sind", sagt Pötzl zufrieden. Zum einen liegen die Hochschulen im Wettbewerb um Projektfördermittel, zum anderen konkurrieren sie um Studenten. Inzwischen findet die Coburger Hochschule nicht nur regional, sondern auch bundesweit und bis ins deutschsprachige Ausland hinein Beachtung. Das und die steigenden Studentenzahlen haben dazu geführt, dass der Anteil der Studenten aus Stadt und Landkreis gesunken ist: Stellten sie vor sechs Jahren noch 28 Prozent der Erstsemester, waren es 2011/12 noch 16. Außerdem etabliert sich die Hochschule auch als Wissenschaftsstandort. So wird die Hochschule ein Fraunhofer-Anwendungszentrum für drahtlose Sensorik erhalten. Es gehört zum Fraunhoferinstitut für integrierte Schaltungen in Erlangen.

Bald kein Platz mehr


Die beiden ersten großen Bauprojekte sind abgeschlossen: 2011 wurde das neue Hörsaalgebäude eingeweiht, vor gut 14 Tagen das neue Gebäude auf dem Campus Hofbräugelände. Dort ist derzeit noch der Neubau fürs Institut für Sensor- und Aktortechnik im Gange; als nächstes werden Mensa und Studentenwohnheim in Angriff genommen.
Doch auch auf dem Campus Friedrich-Streib-Straße werden wohl im nächsten Jahr die Bagger anrollen: 2014 soll das neue Labor für Automobiltechnik fertig werden, 2015 die Parkpalette mit rund 400 Plätzen auf dem Studentenparkplatz. Dann soll das neue mehrgeschossige IT- und Medienzentrum neben dem Parkplatz in Angriff genommen werden. Als letztes steht die Sanierung des Hauptgebäudes an, die in zwei Bauabschnitten erfolgen wird.
"Das wird dann wirklich nervig", sagt Hochschul-Kanzlerin Maria Knott-Lutze. Denn gebaut wird im laufenden Betrieb. Deshalb haben auch die Container auf dem Hochschulgelände noch lange nicht ausgedient. Während der Sanierung des Hörsaalgebäudes war dort die Verwaltung untergebracht; inzwischen sind dort Büros, weil neue Studienangebote hinzugekommen sind.
Auch, wenn schon klar ist, was wann gebaut beziehungsweise saniert wird, soll ein Masterplan für die Konzeption des Campus erstellt werden. Dafür werde ein Architektenwettbewerb ausgeschrieben, kündigte Hochschulpräsident Professor Michael Pötzl an. Klar ist für ihn schon jetzt: "Wenn alles fertig ist, sind die Entwicklungsmöglichkeiten hier oben am Ende." Dann, so Pötzl, brauche die Hochschule das "Band der Wissenschaft", das im Integrierten Stadtentwicklungskonzept auf dem Güterbahnhofsgelände vorgesehen ist.
Die Stadt habe großes Interesse, das Gelände zu kaufen, sagte Stadtkämmerer Wilhelm Austen auf Anfrage. Es sei aber noch nicht entwidmet - rechtlich ist es noch Bahngelände. sb