Die Bad Rodacher Therme - Sache der Region
Autor: Simone Bastian
Coburg, Donnerstag, 18. Oktober 2012
Coburg könnte Thermalbadstadt werden - indem sich die Stadt am Zweckverband ThermeNatur Bad Rodach beteiligt. Diese Entscheidung soll heute um 14 Uhr in der Stadtratssitzung fallen.
Der Bad Rodacher Stadtrat hatte dem Entwurf für die Vereinbarung schon am Montag zugestimmt. Da war aber schon klar, dass an Details noch gefeilt werden würde. Denn nach den Vorberatungen im Finanz- und im Verwaltungssenat gab es noch ablehnende Stimmen. "Derzeit sind wir noch dabei, eine mögliche Variante mit allen Beteiligten abzustimmen, die dann auf breiter Basis konsensfähig ist", teilte am Montag Michael Selzer mit, der Presssprecher der Stadt Coburg. Am Mittwoch war dann schon immerhin klar, was im Entwurf stehen sollte. Er war aber noch nicht ausformuliert.
Zur breiten Basis fehlt offenbar noch die CSU-Fraktion, die zwar den Zweckverband grundsätzlich will. Aber die Stadt Coburg soll auch wieder aussteigen können, wenn der Erfolg ausbleibt. "Die Diskussion dreht sich darum, woran man das festmachen kann", sagte Hans-Herbert Hartan, der Vorsitzende der CSU-Fraktion.
Denn natürlich soll sich die Stadt auch mit Geld beteiligen. Nach dem zuletzt vorliegenden Entwurf hätten Stadt und Landkreis je 25,1 Prozent der Anteile, die Stadt Bad Rodach 49,8 Prozent. Entsprechend werden auch die Beiträge aufgeteilt, die jedes Mitglied zu zahlen hat: Stadt und Landkreis je ein gutes Viertel, die Stadt Bad Rodach knapp die Hälfte des Gesamtbetrags.
Bad bringt die meisten Gäste in die Region
Das Thermalbad ist ein Zuschussbetrieb: Rund 600.000 Euro Defizit laufen im Jahr auf, räumt Bad Rodachs Bürgermeister Gerold Strobel (Freie Wähler) ein. Dagegen soll zwar etwas getan werden, mit Investitionen und neuen Angeboten wie "Gesundheit im Betrieb". Strobel spricht davon, einen Wellnessbereich zu bauen und zusammen mit der medizinischen Abteilung im Erdgeschoss anzusiedeln, nicht mehr im Untergeschoss. Auch das Foyer soll modernisiert und ein neues Einlass- und Abrechnungssystem eingerichtet werden. Vier Millionen Euro soll das alles kosten.
Der Bad Rodacher Bürgermeister, dessen Amtszeit am 31. Oktober endet, verweist leidenschaftlich auf die Chancen, die ein gemeinsamer Zweckverband mit sich brächte. "Dann hätten wir eine politische Plattform für eine gemeinsame Tourismus-Strategie!" Immerhin bringt das Bad die meisten Gäste in die Region.