Die evangelische Dekanatssynode Coburg hat ein Themejahr Jugend ausgerufen. Das Ziel verschiedener Aktionen ist, mehr junge Leute für ein aktives Mitwirken in den Gemeinden zu gewinnen.
Ein Themenjahr Jugend hat die Coburger Dekanatssynode bei ihrer Sitzung in Untersiemau ausgerufen. Die evangelische Kirche in und um Coburg will sich mit den Lebenswelten der Jugend ausein andersetzen und die jungen Leute für ein aktives Mitwirken am Leben in den Gemeinden gewinnen.
Keine leichte Aufgabe Dass das keine leichte Aufgabe ist, war den Synodalen klar. In den Gottesdiensten seien die Jugendlichen meist ja nur spärlich vertreten, es sei denn, sie werden in der entsprechenden Lebensphase durch den Konfirmandenunterricht offensiv dazu ermutigt. Aber sonst? Der Trend zur Ganztagsschule und die Vielzahl an Freiteitaktivitäten lassen auch wenig Raum für die klassische evangelische Jugendarbeit.
Es gibt jedoch schon Anknüpfungspunkte: die Kirchengemeinden selber, die evangelische Jugend (Ejott) und im Coburger Land eben auch die Jugendbildungsstätte Neukirchen.
Heidi Schülke vom Präsidium der Dekanatssynode bezeichnete das Jugendhaus als "Leuchtturmprojekt" der bayerischen Landeskirche. Immerhin sei die Bildungsstätte in der Gemeinde Lautertal die einzige ihrer Art in Bayern.
Informationsbesuche geplant Die evangelische Jugend zeigt an den Schulen in Neustadt, Coburg, Sonnefeld oder Rödental Präsenz. Dazu gibt es die Gemeinwesenarbeit im Coburger Westen und vieles mehr. Nicht unerwähnt blieb auch das Projekt "extra Chancen nutzen" (eCn). Hier soll Jugendlichen der Weg zu einem Qualifizierenden Hauptschulabschluss möglich gemacht werden.
Zur Vertiefung und zum Einstieg ins Themenjahr wollen sich die Synodalen an neun Tagen im ersten Halbjahr bei Informationsbesuchen einen Einblick in die verschiedenen Arbeitsfelder der Jugendarbeit verschaffen. "Spiritualität ganz nah" heißt es zum Beispiel am 20.
April, wenn Günter Schiller vom Jugendhaus Neukirchen einen Einblick in die Besinnungstage gewährt.
Notfallseelsorger im Amt Am 13. Juni stellt Schiller zudem das Projekt "Friedensstifter" vor. Handfester wird es am 19. Juni im Pädagogischen Seilgarten in Neukirchen. Hier stehen Gruppendynamik, Gespräche, Lagerfeuer, Stockbrot und eben auch geistig-seelische Reflexion auf dem Programm.
Die Notfallseelsorge ist eine wichtige Aufgabe. Allerdings haben wohl auch die Personalsorgen der evangelischen Kirche im Coburger Land für eine gewisse Nachlässigkeit gesorgt. Seit Herbst 2014 ist mit dem Seidmannsdorfer Pfarrer Klaus Göpfert wieder ein Beauftragter für die evangelische Notfallseelsorge im Amt, wie Dekan Andreas Kleefeld feststellte. Darüber hinaus hätten sich bislang acht Geistliche bereit erklärt, Bereitschaften zu übernehmen.
Solche Dienste, die einen Geistlichen rund um die Uhr in Anspruch nehmen können, sollten allerdings nicht länger als zwei Wochen am Stück erfolgen.
Kleefeld bat die Pfarrer des Dekanates, die Notfallseelsorger im Ernstfall bei ihren übrigen Aufgaben zu entlasten. Ebenso sollten die Kirchenvorstände Verständnis für diesen zusätzlichen Posten aufbringen.
Es gibt im Dekanat verschiedene Denkmodelle zur künftigen Entwicklung der Partnerschaft mit dem Dekanat Chimala in Tansania. Mit 40 Cent pro Gemeindeglied will das Dekanat Coburg einen Partnerschaftsobulussbeitrag von den Gemeinden erheben. Das stößt nicht überall auf Gegenliebe. So wünscht sich etwa Untersiemau eine Entlastung von diesem Pauschalbetrag, da sie ja bereits Geld für ihre eigene Partnerschaft aufwendet.
Allerdings wies Dekan Christoph Liebst auch darauf hin, dass von diesem gemeinsamen Partnerschaftsbeitrag auch größere Projekte zum Nutzen vieler finanziert würden.
Personalprobleme dauern an Die Personalprobleme im Dekanat dauern an, bedauerte Liebst. So sei zwar die Dörfles-Esbacher Pfarrerin Gabriele Munzert mit der Verwaltung einer halben Pfarrstelle in Neustadt St. Georg beauftragt. Andererseits verlasse Andreas Sauer Neustadt in den nächsten Wochen. In Bad Rodach habe Christian Rosenzweig die Pfarrstelle St. Johannis übernommen. Dafür habe Markus Vedder Elsa-Heldritt verlassen. In Großheirath/Rossach könne das Pfarrhaus noch nicht bezogen werden. Dafür dürfe sich die St. Lukas Coburg/Ketschendorf über Alt-Dekan Winfried Züger als Ersatzpfarrer freuen.