Die Gemeinderäte wollen den Bürgermeister vor Entscheidungen beraten können. Dieser verweist auf die Gemeindeordnung.
Es knisterte im Gebälk des Weitramsdorfer Rathauses bei der jüngsten Gemeinderatssitzung. Es ging um einen Antrag der CSU, der FW und der Dorfgemeinschaft Neundorf (DGN), der recht elegant formuliert war. Dem Bürgermeister sollte "optimale Verhandlungsunterstützung bei komplexen und intensiven Verhandlungsthemen" angeboten werden. Die Beratung über den Antrag verlief schließlich im Sand. CSU-Gemeinderat Marco Anderlik zog den Antrag zurück.
Die Antragsteller waren der Meinung, dass die im Gemeinderat vorhandene Fachkompetenz sowie Verhandlungsstärke den Bürgermeister unterstützen könnte und sollte. Zudem sollte der Gemeinderat die Möglichkeit besitzen, Mitglieder zu benennen, die die Position des gesamten Gremiums bei Verhandlungen unterstützen und verdeutlichen.
Er werde nach wie vor auf den Gemeinderat zugehen, sagt Bauersachs
Dagegen wehrte sich
Bürgermeister Wolfgang Bauersachs (BfB). Er betonte, dass es ohnehin in der Vergangenheit so praktiziert worden sei und dass er künftig nach wie vor auf den Gemeinderat zugehen werde. Anderlik blickte auf das Gewesene zurück und entgegnete: "Es war leider nicht so, der Gemeinderat sollte eine Einflussmöglichkeit haben." Gemeinderat Henning Kupfer (CSU), der an aktuelle Vorgänge erinnerte, meinte, dass Beschlüsse nicht wie vom Gremium gewünscht umgesetzt worden seien. Bauersachs entgegnete erneut: "Wenn der Antrag verwirklicht werden sollte, müsste die Gemeindeordnung zuerst geändert werden."
Den Ausschlag für den Rückzieher der CSU, FW und DGN gaben die Stellungnahmen und Bedenken des Bayerischen Gemeindetages und der kommunalen Aufsicht des Landratsamtes. Sie hätten beide rechtliche Bedenken erhoben mit dem Inhalt, dass dem Bürgermeister keine Verhandlungsvorgaben gemacht werden dürften.
Dies erläuterte der geschäftsleitende Beamte Heiko Geuß, der die Ratsmitglieder auch ermahnte: "Die Diskussion darüber darf nicht in die Ecke Abriss der Schule in Neundorf ausarten."
"Ich halte die Stellungnahme des Landratsamtes für falsch", erhob Anderlik noch einmal das Wort. Anderlik war es dann, der auf Anraten des Bürgermeisters den Antrag zurückzog.
Mehr Erfolg hatten dieselben Abtragsteller mit ihrem Ansinnen, den Informationstransfer bezüglich Nachfragen aus dem Gemeinderat deutlich strukturierter ablaufen zu lassen. Einstimmig wurde ohne jegliche Diskussion beschlossen, künftig einen festen Tagesordnungspunkt einzuführen, der besagt, dass der Bürgermeister einen Sachstandsbericht zu Nachfragen aus vorangegangener Sitzung abzugeben habe. Dann sei wieder darüber zu diskutieren und abschließend zu entscheiden.
Dies soll so lange geschehen, bis eine befriedigende Beantwortung erfolgen kann, die auch zu protokollieren ist. Somit wäre für alle Beteiligten das Thema transparent.
Mannschaft des Jahres
Die weibliche D-Jugendmannschaft Handball des TSV Weitramsdorf wurde unter der Führung von Susanne und Fabian Tetzlaff und Andreas Carl zur Mannschaft des Jahres gekürt, da sie die oberfränkische Meisterschaft errungen hat. Ausgezeichnet wurden als herausragende jugendliche Sportler ebenfalls Fabian Fronda und Alma Janson, die oberfränkische Meister im Dreikampf wurden.
Die Vorplanung zur energetischen Sanierung des Rathauses, vorgestellt von Planer Oliver Knopp, wurde für gut befunden.
Die Sanierung des denkmalgeschützten Gebäudes verschlingt netto 602 000 Euro, ist förderfähig und umfasst vor allem den Wärmeschutz an Fenstern, Decken, Heizkörpernischen und Lüftung sowie eine nachhaltige Wärmeerzeugung durch eine Wärmepumpe. Der Klärschlamm der Kläranlage Tambachtal soll künftig nicht mehr auf Feld und Wiese aufgebracht werden. Eine Schlammentwässerungsanlage, wie sie Planer Andreas Ziener vorstellte, wird gebaut. Zuerst wird das Gebäude für 133 000 Euro erstellt. Zudem wird für 55 000 Euro die Ablaufrinne im Nachklärbecken erneuert.
Als Integrationsbeauftragter wurde Gemeinderat Günter Tschech (ÜPWG) ernannt.
Gemeinderat Andreas Carl (DGN) beanstandete, dass das Jugendparlament ohne Gemeinderatsbeschluss aufgelöst wurde.
Bekanntgegeben wurden die Termine für Bürgerversammlungen: In Altenhof findet sie am 19. Oktober, in Neundorf am 20. Oktober, in Weidach am 25. Oktober und in Weitramsdorf am 26. Oktober statt.