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Coburgs Intendant Bodo Busse versteigert


Autor: Jochen Berger

Coburg, Sonntag, 08. Sept. 2013

Ist das die Zukunft der Kultur? In Zeiten schlecht gefüllter öffentlicher Kassen versteigern Theater ihr künstlerisches Personal, um den knapp bemessenen Etat aufzufüllen.
Heiß begehrt beim Coburger Publikum: Ein italienischer Abend in der Villa von Intendant Bodo Busse wurde beim Theaterfest für 330 Euro versteigertFoto: Albert Höchstädter


Für Coburgs Intendant Bodo Busse jedenfalls fällt der Hammer des Auktionators bei 330 Euro. Dafür gibt's dann für den Meistbietenden einen italienischen Abend samt musikalischer Nachspeise - höchstpersönlich angerichtet und serviert von Coburgs Prinzipal in Koproduktion mit Kapellmeister Roland Fister.

Eventversteigerung - unter diesem Etikett serviert das Landestheater bei seinem Theaterfest zur Spielzeiteröffnung mit ironischem Augenzwinkern eine ungewöhnliche Methode, zusätzliche Einnahmen zu erzielen.

Kluttig als "Schnäppchen"

Auktionator Stefan Hagelauer, seit Ende letzter Saison Leiter Besucherservice am Landestheater, beweist beachtliches Geschick, die Preise in die Höhe zu treiben. Dennoch beschert diese Versteigerung durchaus auch regelrechte Schnäppchen.

Eine Stunde Orchesterleitung bei Roland Kluttig für 50 Euro - "so billig bekommen Sie keinen Generalmusikdirektor mehr", kommentiert Hagelauer denn auch.

Ebenfalls ein Schnäppchen: Einen Piratennachmittag mit Kinderbetreuung durch Schauspieler des Landestheaters für gerade einmal 25 Euro.

Und für 70 Euro versteigert: eine Chorprobe mit individueller stimmlicher Betreuung durch Coburgs Chordirektor Lorenzo da Rio.