Die sieben Teams der Regionalliga Süd/Latein treten am Samstagabend in der Anger sporthalle an. Ausrichter des Turniers ist die Tanzsportabteilung des TV Ketschendorf, deren Lateinformation ihre erste Saison in der Liga bestreitet - nach zweimaligem direkten Aufstieg.
Fünf Turniere umfasst die Wettkampfsaison bei den Formationstänzern des TV Ketschendorf. Nummer eins haben sie gerade hinter sich gebracht - "leider nicht so erfolgreich", seufzt Trainer André Heller. Wegen zweier unglücklicher Patzer belegte sein Team nach dem großen Finale nur Platz 6. "Die Tanzfläche war größer ausgeschrieben, als sie am Ende war. Und wir nutzen jeden Meter konsequent aus. Dann stand da bei einer Routinefigur plötzlich ein Tisch, wo noch Fläche hätte sein sollen", beschreibt es Heller. In der Vorrunde hatten die Tänzer das Manöver trotz der kleineren Fläche noch im Griff, in der Endrunde dann nicht mehr. Da tröstet es auch nicht, dass die Choreografie als sehr schwierig gewürdigt wurde. Doch Heller blickt nach vorn: Am Wochenende wollen die 16 Tänzerinnen und Tänzer zeigen, was in ihnen steckt.
Denn dann treten sie vor heimischem Publikum auf.
Das wird nicht gerade klein sein: Rund 300 Karten seien schon verkauft, berichtete Heller am Donnerstag. Denn das Wertungsturnier am Samstag richtet die Tanzsportabteilung des TV Ketschendorf "mit der Hilfe von Eltern, Verwandten und Freunden" in der Coburger Angersporthalle aus.
"Für uns ist es sehr wichtig, das wir bei dem Heimturnier viel Unterstützung haben!" Im hessischen Fischbach jedenfalls habe sich das Publikum sehr gediegen gegeben, erzählt Heller. "Normalerweise geht's beim Tanzen ziemlich laut zu." Das Coburger Publikum jedenfalls habe schon beim Turnier im Vorjahr beste Noten vom Tanzsportverband und den angereisten Tänzern erhalten, erzählt der Trainer. Auch sei kein anderes Turnier so gut besucht gewesen.
"Genesis" heißt die Choreografie, mit der es die Ketschendorfer Tänzer den Wertungsrichtern und dem Publikum beweisen wollen, was sie können.
Die Musik des sechs Minuten langen Stücks besteht aus verschiedenen Songs von Phil Collins, dem Schlagzeuger der Band Genesis. Doch die Tänzer wollen in ihren sechs Minuten auf dem Parkett auch eine Art Schöpfungsgeschichte erzählen, eine Genesis eben.
Zwei Jahre haben die Ketschendorfer gebraucht, um in die dritthöchste Tanzklasse aufzusteigen. Nun will Heller sich und sein Team dort etablieren - ein weiterer Aufstieg ist erst einmal nicht vorgesehen. "Das wäre auch zu teuer." Denn in der 2. Bundesliga wären die Fahrten zu den Turnieren noch weiter und die Kosten damit noch höher. Auch die Musikarrangements kosten Geld, das erst mal aufgebracht sein will.
Langfristig sei der Aufstieg freilich im Plan, schiebt Heller nach. "Als bayerischer Vertreter hat man es da aber immer etwas schwieriger." Denn außer dem Nürnberger Bundesligateam, das laut Heller vor dem Abstieg aus der 2. Liga steht, tanzen keine bayerischen Vereine in den oberen Klassen mit.