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Coburg-Musical: "Wir entfachen Magie, Fantasie"


Autor: Jochen Berger

Coburg, Donnerstag, 17. Januar 2013

So üben begeisterte Coburger für ihren großen Auftritt in der Musical-Revue von Ulrike Barz.
Mitreißenden Schwung demonstriert der Chor des Coburg-Musicals schon bei der Probenarbeit.Fotos: Jochen Berger


Feierabend in Coburg. Schnee rieselt in zarten Flocken aus dem nächtlichen Himmel. Die sanft angestrahlte Veste, weich von diesem weißen Schleier eingehüllt, regelrecht über der Realschule am Glockenberg zu schweben scheint. Fränkische Krone. Drinnen aber, in der Aula der CO I, ist noch emsiges Treiben. Stühle werden herbei geschleppt. Chorleiter Moritz Metzner baut sein transportables E-Piano auf - Probenzeit am Feierabend. Probenzeit für das Coburg-Musical.

Seit Mai übt Ulrike Barz mit einer großen Schar an musikbegeisterten Laien für dieses ehrgeizige Projekt. Alter ist Nebensache. Was hier zählt, ist Begeisterung - Begeisterung und Ausdauer. Denn ohne Begeisterung und Ausdauer wären die wöchentlichen drei Proben kaum zu bewältigen. Und seit Januar wird sogar - in wechselnder Besetzung - täglich geprobt.

Knapp eineinhalb Wochen noch - dann erfüllt sich für Ulrike Barz und ihre Schar ein Traum: das Coburg-Musical erlebt am Sonntag, 27. Januar gleich zwei Aufführungen im Kongresshaus.
"Langsam fügt sich das Puzzle zusammen", sagt Robin Höhn. Der tanzbegeisterte 19-Jährige ist der Choreograf bei diesem Projekt. Wenn er von seinen Erfahrungen bei diesem Coburg-Musical erzählt, gerät er regelrecht ins Schwärmen: "Alle sind zu einem Team geworden - zu einer großen Familie." Berührend nennt er das und sagt: "Der große Zusammenhalt war von Anfang an spürbar."

"Es wurde einfach immer besser"

Und für Regisseurin Ulrike Barz ist dieses Musical gleichsam ein Abschiedsgeschenk an Coburg, wo sie seit 2008 als Opern-, Operetten- und Musicalsängerin engagiert war. Ihr Text liefert den mit mancherlei ironischen Coburg-Akzenten versehenen Handlungsrahmen für eine musikalische Revue zwischen Rock, Pop und Klassik. Auf der Zielgeraden dieses Marathon-Projektes mit rund 60 Mitwirkenden lobt sie ihr bunt gewürfeltes Ensemble im Alter von zehn bis 70 Jahren: "Es wurde einfach immer besser." Und jetzt, kurz vor der Premiere, greifen die einzelnen Elemente immer deutlicher zusammen - die musikalische Einstudierung und choreografische Akzentuierung der einzelnen Szenen.

Am E-Piano feilt Moritz Metzner, der Leiter der Coburger Hochschulchores "Die Klangfänger", mit großer Geduld daran, den Chor zu einem homogenen Klangkörper zu formen.

Großer Auftritt im Kongesshaus

"Ich bin fast schon ein wenig traurig beim Gedanken daran, dass diese wunderbare Arbeit schon in wenigen Tagen vorbei sein wird", sagt Robin Höhn. "Ein Traum" ist für ihn die Herausforderung, die bunte Darstellerschar choreografisch zu einer ebenfalls homogenen Truppe werden zu lassen. "Wir entfachen Magie, Fantasie" tönt es dann am Ende der dreistündigen Probe durch die Aula - immer wieder.

Musik und Bewegung in Einklang zu bringen: gemeinsam stellen sich Robin Höhn und Moritz Metzner dieser anspruchsvollen Herausforderung - mit hör- und sichtbarem Erfolg. Derweil feilt Regisseurin Ulrike Barz an organisatorischen Details. Dazu gehört auch eine akribisch notierte Namensliste. Die soll helfen, den Auftritt der Choristen auf der engen Bühne des Kongresshauses möglichst reibungslos zu ordnen - damit alles klappt, wenn es heißt: Vorhang auf für das Coburg-Musical.



Das sind die Mitwirkenden und Macher des Coburg-Musicals




Robin Höhn

begann im Alter von sieben Jahren mit dem Tanzen. Als Choreograf arbeitete der gebürtige Coburger beispielsweise für den Theater- und Konzertkinderchor Coburg. 2006 tanzte er bei "Du bist Coburg" und 2007 in "Baba Yaga". 2009 spielte der heute 19-Jährige den Noah Claypole in der Coburger Produktion des Musicals "Oliver Twist".


Moritz Metzner

wurde 1977 in Volkach/Main geboren. Nach dem Studium in Weimar und London, zog es ihn nach Utrecht, Helsinki, Rio de Janeiro und Coburg. Er ist heute Musiklehrer am der Wilhelm-Löhe-Schule Nürnberg, Dozent an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät der Universität Erlangen-Nürnberg und seit 2008 Leiter des von ihm gegründeten Coburger Hochschulechores "Die Klangfänger".