Krisensitzung in Coburg: Bund Deutscher Forstleute tagt in Oberfranken. Zentrales Thema ist der Klimanotstand im Wald.
Die bayerischen Staatsforste sind der größte öffentliche Forstbetrieb Europas. Für Bernd Lauterbach, Vorsitzender vom bayerischen Landesverband des Bund Deutscher Forstleute (BDF), hat er damit so etwas wie eine Signalwirkung.
Er hat nun auch den gesamten Bund zur Krisensitzung nach Coburg geholt. Zusammen wollen sie darüber sprechen, wie der deutsche Wald vor dem Aussterben gerettet werden kann.
Ökologie und Wirtschaft
"Der Wald kann ohne uns", sagt Lauterbach, "aber wir nicht ohne den Wald." Das gilt natürlich auch für Bayern und den Raum Coburg. Lauterbach ist freigestellter Revierleiter aus Hassenberg und betont die Wichtigkeit auch des Coburger Waldes.
Dadurch seien vor allem zwei Probleme entstanden: ein ökologisches und ein wirtschaftliches. Dadurch, dass zahlreiche Bäume ausgefallen sind und das Holz kaum weiter zu verarbeiten ist, kann es kein CO2 speichern. Der Wald kann also nicht zur Reduzierung des für den Klimawandel mitverantwortlichen Gases beitragen. Mehr noch, dadurch erwärmt sich der Boden und der Humus entlässt noch weiteres CO2.
Die wirtschaftlichen Folgen stellt Lauterbach ebenso deutlich dar. Die Menge der abgestorbenen Bäume gingen über die normale Nutzung hinaus. Das Holz sei durch die Marktlage kaum verkäuflich und verursache sogar noch weitere Kosten durch Logistik, Lagerung und eben die Entwertung. Konkret bedeutet das, Teile des Holzes können nicht verkauft und müssen entsorgt werden.
80 Millionen Euro Verlust durch Trockenheit und Klimawandel
Für den gesamten Bestand der Bayerischen Staatsforsten nennt Lauterbach 80 Millionen Euro Verlust durch die trockenen Jahre und den Klimawandel. Er denkt beides zusammen. Zu der ohnehin schwierigen Situation der Wälder komme der Klimawandel noch hinzu. "Unser Klimaretter Wald muss gerettet werden", sagt er.
Aber wie? Der Landesverband hat eine Resolution verabschiedet, mit der Einfluss auf die Bürger und die Politik genommen werden soll. Ein parlamentarisches Frühstück mit der CSU-Fraktion habe es schon gegeben, so Lauterbach. Dort sei man auf offene Ohren gestoßen. "Das Problem ist, alles in Haushaltsberatungen fließen zu lassen", so Lauterbach.