BGS-Trasse in Coburg plötzlich wieder Thema

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Wenn der ICE ab 2017 am Coburger Bahnhof halten soll, müssen die beschrankten Bahnübergänge verschwinden. Seit Jahren wird an Planungen für Creidlitz sowie den Bereich zwischen Rodacher Straße und der Stadtgrenze gearbeitet.

Creidlitz beschäftigte den Bau- und Umweltsenat gestern, weil die Stadt hier selbst das Baurecht für die neuen Straßen schaffen kann. Geplant ist eine Straßenunterführung am Ortsausgang von Creidlitz direkt am Bahnhof. Auch der Übergang Fabrikweg wird durch eine Unterführung ersetzt, allerdings nur für Radfahrer und Fußgänger. Das städtische Bauamt war bisher davon ausgegangen, dass das Baurecht für den gesamten Umbau in einem gemeinsamen Planfeststellungsverfahren geschaffen werden könne.

Doch die Bahn winkte ab: Zeitlich sei das nicht zu schaffen. Deshalb wird die Stadt nun den Bebauungsplan entsprechend ändern. Für die Brücken über die Unterführungen wird die Bahn dann ein eigenes Planfeststellungsverfahren einleiten.

Parallel dazu wird über die Aufteilung der Kosten verhandelt.
Grundsätzlich übernehmen bei solchen Bahnunterführungen Bund, Bahn und die betroffene Kommune jeweils ein Drittel. Doch die Frage ist, was angeschafft wird. Das zeigte sich beim zweiten Bahn-Punkt der Sitzung: Holger Knippschild stellte fünf Varianten vor, wie der künftige Fußgänger- und Radfahrer-Übergang an der Lauterer Straße gestaltet werden könnte: Mit Rampen und Treppen, oder mit Treppen und Fahrstühlen.

Lieber mit Fahrstuhl

Am Ende bevorzugte der Senat - wie vorher schon die Verwaltung - eine Kombination aus Treppen und Aufzügen, weil sie den wenigsten Platz beansprucht und bei der Betrachtung von Bau- und Folgekosten recht günstig erscheint. Der größte Teil der Diskussion drehte sich dann um die Frage, ob die Treppenaufgänge lediglich ein Dach erhalten oder komplett eingehaust werden sollten. Vermutlich werde die Bahn nur bereit sei, ein Dach mitzufinanzieren, sagte Knippschild. In diesem Fall müsse die Stadt den Rest der Einhausung allein bezahlen.
Trotzdem beschloss der Senat, dass die Stadt mit dem Wunsch nach einer Einhausung in die Verhandlungen gehen solle. Abstriche, so der Tenor, könne man immer noch machen.

Die Bahnübergänge Rodacher Straße und Lauterer Straße werden dicht gemacht. Stattdessen wird eine neue Unterführung gebaut, die zwischen Polizeiinspektion und Jean-Paul-Schule liegen wird. Eine weitere Unterführung ist auf Höhe der Abzweigung Neustadter Straße/Rosenauer Straße vorgesehen. Das wäre die lang diskutierte BGS-Trasse, die vor Jahren aus dem mittelfristigen Investitionsplan gestrichen wurde. Nun kehrt sie als Verlängerung der Wilhelm-Ruß-Straße zurück, die am Rechenzentrum der HUK-Coburg an der Lauterer Höhe beginnt. Ein Teil dieser Strecke würde dann von der Bahn mitfinanziert.

Wann diese BGS-Trasse dann kommt, ist offen. Oberste Priorität habe für ihn die Unterführung in Creidlitz, sagte Dritter Bürgermeister und Baureferent Hans-Heinrich Ulmann (CSB). Er gehe davon aus, dass beide Seiten in diesem Jahr ihre Planungen abschließen und dann die "Kreuzungsvereinbarung" über die Kosten geschlossen werden kann. Der Fußgängerüberweg Lauterer Straße ist Teil der Planungen für die neue Unterführung parallel zur Rodacher Straße und käme auf Ulmanns Liste an zweiter Stelle. Die BGS-Trasse steht am Schluss. Im Investitionsplan der Stadt ist sie erst in der Spalte "ab 2017" aufgelistet.