Übers ganze Stadtgebiet verteilt finden sich derzeit Sperren, die vor allem Autofahrern Geduld und Umwege abverlangen. Daran wird sich in den nächsten Monaten auch nichts ändern.
Susanne Wittmann weiß, wo's eng wird. Bei ihr im Ordnungsamt muss jeder seine Baustelle anmelden, wenn sie den Straßenverkehr beeinträchtigt. Sei es, weil eine Straße erneuert wird, wie derzeit noch die Seidmannsdorfer Straße, sei es, weil die Baustelle eines Gebäude so viel Platz beansprucht. So verhält es sich derzeit in der Webergasse, wo das Parkhaus Mauer saniert wird, oder am Beginn der Bahnhofstraße (Kreuzung Hindenburgstraße).
Die letztgenannte Baustelle ist zwar nur wenige Meter lang, aber sie bremst viele Autofahrer aus, die aus dem Coburger Nordwesten in die Stadt wollen. Denn viele nutzen die Callenberger Straße, um zum Parkhaus Post oder in Richtung Bürglaß zu gelangen. Doch das ist derzeit nicht möglich. Freie Fahrt hat nur der Verkehr in die Gegenrichtung, also in Richtung Bahnhofsplatz oder die Callenberger Straße stadtauswärts.
Sicherheit geht vor Diese Regelung sei wegen der Radfahrer und Fußgänger getroffen worden, erläutert Ordnungsamtsleiter Gerhard Berwind: Weil das Dach der Bahnhofstraße 12 erneuert wird, muss ein Kran aufgestellt werden. Der blockiert den Gehweg - die Fußgänger zum Pfarrzentrum Heilig Kreuz oder zum Kindergarten Augustenstift hätten die Straßenseite wechseln müssen. Oder sie wären einfach auf der Straße weitergelaufen. Zu gefährlich, entschieden die Mitarbeiter des Ordnungsamts. "Fußgänger und Radfahrer sind im Straßenverkehr die Schutzbedürftigsten und Schwächsten", erläutert Gerhard Berwind. Deren Sicherheit gehe vor.
Deshalb sei auch der Sonntagsanger komplett für den Durchgangsverkehr dicht gemacht worden, weil dort die Gehwege blockiert sind.
Es werde bei allen Sperrungen und Umleitungen berücksichtigt, wie sie sich auf das gesamte Straßensystem auswirken, versichert Susanne Wittmann. Danach richtet sich dann auch, in welcher Richtung die Umleitungen eingerichtet werden, wenn nur halbseitig gesperrt wird. Während in der Bahnhofstraße die Fahrer stadteinwärts neue Wege suchen müssen, sind in der Neustadter Straße diejenigen betroffen, die stadtauswärts wollen. Die Neustadter Straße ist derzeit zwischen Thüringer Kreuz und Lauterer Straße halbseitig gesperrt. Ab heute wird auch die Raststraße halbseitig gesperrt - vorbereitende Arbeiten dafür, dass im Zug des Lauterausbaus die ganze Brücke abgerissen wird.
Die Baustelle mit den vermutlich größten Folgen für den Verkehr dräut nach derzeitigen Planungen ab 21. Mai, also in den Pfingstferien. Dann wird die Alexandrinenbrücke erneuert und der Bereich zwischen der sogenannten Löwenkreuzung und der Abzweigung Lossaustraße/Sonntagsanger gesperrt. Solche großen Baustellen werden im Ordnungsamt lange vorab durchgesprochen, erläutert Susanne Wittmann: Wo werden Umleitungen ausgewiesen, welche Route nehmen die Busse, wo werden Ersatzhaltestellen gebraucht? Die Arbeiten an der Brücke werden sich bis September hinziehen, vermutet Bernd Löhnert vom Coburger Entsorgungs- und Baubetrieb. Danach folgt die nächste Sperrung: Zwischen der Alexandrinenbrücke und der Judenbrücke wird die Straße erneuert.
Im Vergleich dazu wird es in der Ketschengasse an der Einmündung Pelzhügel schnell gehen.
Auch diese Baustelle soll nach Pfingsten in Angriff genommen werden, aber nur zwei Wochen dauern. Während dieser Zeit wird die Von-Mayer-Straße für den Durchgangsverkehr freigegeben werden.
Die Anwohner der Weber- und Walkmühlgasse werden noch länger mit Sperrungen und Umleitungen leben müssen: Ab heute verlegen die SÜC in der Walkmühlgasse neue Wasserleitungsarmaturen, erläutert Susanne Wittmann. Der CEB will dort den Straßenbelag erneuern und muss damit bis 17. Juni zumindest soweit fertig sein, dass dort eine Umleitung eingerichtet werden kann. Denn dann muss die Webergasse für zwei Wochen voll gesperrt werden, wegen der Bauarbeiten im Parkhaus Mauer. Eine zweite Vollsperrung ist für August vorgesehen. Ab 1. November - so ist es auch auf der Baustellen-Seite der Stadt nachzulesen - soll die Webergasse wieder offen sein. Aber nur kurz: 2014 gehen die Bauarbeiten im Parkhaus und damit die Blockade der Webergasse weiter.