Die Geschichte dieses Musikensembles beginnt mit einem schlichten Inserat - einem Inserat der Gemeinde Ahorn: "Wir suchen Spieler für unsere verwaisten Renaissanceflöten". Im September 2007 entstand so die "Compagnia Musica Renai".
In den fünfeinhalb Jahren, die seit der Gründung vergangen sind, hat das Ensemble sein Instrumentarium beträchtlich erweitert. Aus einem reinen Blockflöten-Ensemble ist inzwischen ein Quintett geworden, das auf zahlreichen historischen Instrumenten musiziert.
Zu Renaissance-Blockflöten sind Doppelrohlblattinstrumente wie die schwierig zu spielenden Cornamusen hinzu gekommen. Daneben bereichern Ge mshörner, Chalumeau und Rankett die instrumentale Palette, eine Auswahl von Schlaginstrumenten ermöglicht rhythmische Akzente in Tanzsätzen.
Erweitert hat das Ensemble freilich nicht nur sein Instrumentarium, sonder auch sein Repertoire, wie ein Konzert im evangelischen Gemeindezentrum "Elia & Co." auf der Bertelsdorfer Höhe beweist. "Wir sind Laien. Absolute Perfektion ist nicht unser Ziel", sagt Mike Büchler, der auch ein wenig in die Rolle des Moderators schlüpft.
Doch das, was die an diesem Nachmittag kurzfristig vom Quintett zum Quartett geschrumpfte "Compagnia Musica Renai präsentiert, lässt sich sehr wohl mit Genuss hören.
Werke der Renaissance bilden den Schwerpunkt, ergänzt freilich um einige Stücke des Frühbarock wie zum Beispiel einen "Deutschen Tanz" von Johann Hermann Schein, der einst in Leipzig einer der Vorgänger Johann Sebastian Bachs als Thomaskantor war.
Von Gastoldi bis Dowland In wechselnder instrumentaler Besetzung, zum Teil aber auch in vokaler Form unterhält die "Compagnia Musica Renai" mit frischem Musizieren und klarem Gesang. Die Vortragsfolge ist kurzweilig konzipiert - von Giovanni Giacomo Gastoldi bis Hans Leo Hassler, von Jakob Regnart bis John Dowland.
Im zweiten Teil kommen dann noch Werke von Orlando di Lasso, Adriano Banchieri und manchen anderen Komponisten des 16.
und frühen 17. Jahrhunderts hinzu - getreu dem Motto "Musica, die ganz lieblich Kunst" von Johannes Jeep.
Kurze Erläuterungen zu den einzelnen Stücken und Komponisten machen aus dem Konzert zugleich eine informative Begegnung mit der Musik der Renaissance und des Frühbarock.
Die "Compagnia Musica Renai", dieses Konzert beweist es, bereichert die Alte-Musik-Szene der Region um interessante Akzente. Freundlicher Applaus. - Das Konzert wird am Sonntag (30. Juni, 17 Uhr) in der Coburger St.-Nikolaus-Kapelle wiederholt.