Achim Schmidt wird Kurt Neuns Nachfolger
Autor: Jochen Berger
Coburg, Montag, 15. April 2013
Im Coburger Kunstverein geht eine Ära zu Ende. Nach 32 Jahren im Amt übergibt der Geschäftsführende Vorsitzende Kurt Neun (78) die Verantwortung an seinen Nachfolger.
Coburg — Der Kunstverein Coburg darf diesen Tag schon jetzt in seinen Annalen vermerken. Bei der Mitgliederversammlung im Vortragssaal ist Geschäftsführender Vorsitzender Kurt Neun nach insgesamt 32 Jahren im Amt in die zweite Reihe zurückgetreten.
Kurt neun wird Stellvertreter
Neun übernimmt die neu geschaffene Position des Stellvertreters. Sein Nachfolger wird Achim Schmidt, der bei der Mitgliederversammlung einstimmig gewählt wurde. Schmidt war als Studiendirektor langjähriger stellvertretender Schulleiter am Coburger Gymnasium Casimirianum.
Kontinuierlicher Übergang
Für Joachim Goslar, der als Vorsitzender seit 1997 die künstlerische Richtung des Vereins lenkt, ist diese Wahl das gewünschte Signal für einen kontinuierlichen Übergang: "Mir war ganz wichtig, dass kein Vakuum entsteht." Im Blick auf die positive Entwicklung besteht Goslars Überzeugung nach keine Notwendigkeit, plötzlich eine Kehrtwendung zu vollziehen.
Derzeit 1708 Mitglieder
Mit 1708 Mitgliedern ist der Kunstverein bundesweit einer der größten seiner Art - in Relation zur Einwohnerzahl liegt Coburg sogar ganz an der Spitze. Goslars Ziel: "Die 2000er-Marke gibt's schon - auch wenn wir die nicht gleich in den nächsten Jahren erreichen werden."
Das hat Kurt Neun für den Kunstverein geleistet
Seit der Fusion des damaligen Coburger Kunstvereins mit dem Gewerbeverein im Jahr 1981 war Kurt Neune Geschäftsführender Vorsitzender des neu formierten Kunstvereins Coburg. Zuvor hatte er bereits seit 1975 den Coburger Kunstverein geleitet. Der Aufstieg des Kunstvereins zum mitgliederstärksten seiner Art im gesamten Freistaat ist nicht zuletzt Neune freundlicher Hartnäckigkeit zu danken gewesen. In seine Amtszeit als Geschäftsführender Vorsitzender fallen geschätzte mehr als 300 Ausstellungen im Pavillon im Kleinen Rosengarten.
Waren es in der ehemaligen Voliere vor deren Renovierung jährlich nur drei bis vier Präsentationen, so bietet der Kunstverein nach der Einweihung des Neubaus jährlich rund zehn bis zwölf Ausstellungen ebenso mit regionalen wie internationalen Künstlern. Dabei hatte Neun ganz entscheidenden Anteil daran, das jenes Neubauprojekt erfolgreich umgesetzt wurde. Auch die Verwirklichung eines Anbaus vor einigen Jahren war ohne seinen konsequenten und beharrlichen Einsatz nicht vorstellbar. Dieser Anbau eröffnete dem Kunstverein vielfältige Möglichkeiten, Kurse und Workshops anzubieten - bis hin zu Angeboten im Rahmen der "Coburger Sommerakademie", die (von der Volkshochschule Coburg initiiert) inzwischen fest etabliert ist im Kulturangebot der Region.
Unter Kurt Neuns Geschäftsführung öffnete sich der Kunstverein früh schon für andere Kulturträger - vom "Verein" bis zum Literaturkreis. Dass sich der Vortragssaal im Pavillon am Hofgarten etablierte als gern genutzter Rahmen für Veranstaltungen von der Lesung bis zum Konzert - auch dieser Umstand ist Kurt Neuns Wirken zu verdanken.