"Corona gab uns dann den Rest": Fischrestaurant in Fränkischer Schweiz muss schließen
Aus für das Restaurant "Forellenhof" in der Fränkischen Schweiz: Markus Malter gibt den Betrieb in Pottenstein hauptsächlich wegen Personalmangels auf, aber auch wegen der Corona-Krise. Kochen wird er künftig nur noch für Hotelgäste.
Inhaber Markus Malter vor seiner Traditionsgaststätte "Forellenhof" in Pottenstein Foto: Thomas Weichert
Wir schreiben das Jahr 1973. Vor knapp 48 Jahren eröffneten Heinrich und Elisabeth Malter das inzwischen weithin und auch im Landkreis Forchheim bekannte Restaurant "Forellenhof" in Pottenstein. Ihr Sohn Markus Malter, ein gelernter Koch, und dessen Frau Raphaela übernahmen 1991 und erweiterten um einen Hotelbetrieb mit sechs Zimmern und bis zu 16 Gästebetten.
Über 1,5 Millionen Euro hat alleine Markus Malter in den Traditionsbetrieb schon investiert. "Malters Fischküche", die schon die Großmutter von Markus Malter, Gretel Malter, damals noch in der Pottensteiner Innenstadt betrieben hatte, hat noch eine viel längere Tradition. Damit ist es nun vorbei, jedenfalls was den Restaurantbetrieb für die Laufkundschaft betrifft.
Wegen Personalmangel: Restaurant "Forellenhof" muss schließen
Schweren Herzens schließen Raphaela und Markus Malter das Restaurant "Forellenhof" und konzentrieren sich nun ausschließlich auf ihre Übernachtungsgäste. Nicht weil zu wenig Kunden kamen, ganz im Gegenteil: Vor Essensgästen konnte man sich in dem Lokal mit 100 Sitzplätzen und weiteren 40 im Außenbereich kaum retten. Der Grund für die Schließung des Fischrestaurants ist der Personalmangel.
"Händeringend haben wir schon lange vor Corona Personal gesucht, Corona gab uns aber dann den Rest", sagt Inhaber und Spitzenkoch Markus Malter im Gespräch mit inFranken.de. Zuletzt hat auch die einzige noch verbliebene Bedienung nach 17 Jahren aufgehört - zum einen aus gesundheitlichen Gründen und zum anderen, weil sie die Belastung mit dem ständigen Maskentragen nicht mehr verkraften konnte.
Man habe in der Vergangenheit alles versucht, um Personal zu bekommen, ob Bedienungen, Putz- und Küchenhilfen oder Zimmerfrauen. Über das Jobcenter, über Facebook und Inserate in Zeitungen: Es kam keine einzige Bewerbung, obwohl die Malters übertariflich bezahlt hätten. "Sogar auf aktive Nachfragen wollte keiner wechseln. Es gibt genügend Leute, die halbtags irgendwo arbeiten - beim Bäcker oder Metzger. Bei uns hätte man mehr verdient. Doch wir konnten bieten, was wir wollten. Niemand will im Service in der Gastronomie arbeiten", sagt Markus Malter.
Tochter half aus
Immer wieder ausgeholfen, wenn sie Zeit hatte, hat seine Tochter Marleen. Sie hat Hotelfachfrau im Schloss Elmau im oberbayerischen Landkreis Garmisch-Partenkirchen am Fuße des Wettersteingebirges gelernt. Hätte sei das Restaurant und den Hotelbetrieb übernommen, hätte sie fünf festangestellte Servicekräfte und mindestens zwei Aushilfen gebraucht - ein Ding der Unmöglichkeit.