Sechs Stunden fast immer bergauf
Autor: Sonny Adam
Grafengehaig, Montag, 07. April 2014
Mitglieder des Frankenwaldvereins brachten dessen Wimpel von Zeyern nach Grafengehaig zum Jahrestreffen 2014.
Es ist ein alter Brauch, dass der Wimpel des Frankenwaldvereins nicht gefahren werden darf. Deshalb brachen der Zeyerner Obmann Werner Hempfling, die Fahnenträger Sepp Huber und Rudi Muschick, Claudia Hermann, Sonja Hempfling und Rudolf Hanft schon morgens um 7 Uhr von Zeyern, dem Ort des letzten Frankenwaldtags, auf und wanderten zu Fuß nach Grafengehaig, wo das große Treffen diesmal stattfand. Dass der Weg fast immer bergauf führt, konnte die passionierten Wanderer nicht schrecken. "Das sind zwanzig Kilometer. Wir sind über Geuser, Presseck, Premeusel gelaufen und kamen dann den steilen Berg runter nach Grafengehaig", erzählt Obmann Werner Hempfling. "Am schlimmsten war eigentlich der letzte Berg runter", berichtet Sonja Hempfling.
"Die belasten uns doch nicht"
Und die Fahnenträger? Die ließen sich durch ihr Zusatzgepäck nicht den Mut nehmen.
Auf den letzten Kilometern sind noch einige Zeyerner Wanderfreunde dazugestoßen. Und in Grafengehaig hießen die Einheimischen, aber auch Robert Strobel und Karl Schoger vom Hauptverein, die zünftigen Wanderer willkommen. Es gab ein großes Hallo mit Blasmusik, als die Wanderer den Grafengehaiger Berg hinaufschritten. Hauptwanderwart Karl Schoger nahm den Zeyernern "Ballast" ab und trug die Fahne von der Grafengehaiger Kirche bis zur Frankenwaldhalle. Und dort wurde sie dann offiziell der Ortsgruppe Grafengehaig übergeben.
Obfrau Margitta Hieke freute sich riesig über die Ehre. Und beim Frankenwaldtag erfuhr dann offiziell, wohin die Grafengehaiger im nächsten. Jahr die Fahne tragen werden: nach Berg bei Bad Steben. "Wir hätten den Wimpel ja lieber nach Neuensorg getragen", sagte Bürgermeister Werner Burger nur.
Der Frankenwaldtag, zu dem die meisten Ortsgruppen Mitglieder senden, wurde bereits zum fünften Mal in Grafengehaig ausgetragen, freute sich Hieke über den Rummel. "Und wir hoffen, dass all diejenigen, die jetzt heute vor Ort sind, auch außerhalb der zentralen Veranstaltung einmal kommen und den Mühlenweg oder die Steinachklamm erkunden", so Hieke.
In der Frankenwaldhalle hießen der Strickkreis Grafengehaig und die Kleintierzüchter die Wanderer herzlich willkommen. 38 Ortsvereine - von insgesamt 62 - fanden den Weg zum Treffen. "Der Frankenwaldverein gehört bei uns zu den aktivsten Vereinen", hieß Bürgermeister Burger alle willkommen. Auch Landrat Klaus Peter Söllner wusste das Engagement zu schätzen. Aktuell gehe der Frankenwaldverein das Großprojekt "Wanderbarer Frankenwald" an, ein Großprojekt, das Respekt verdiene, so Söllner.
Die Ehrungen
Der Hauptvorsitzende Robert Strobel und die Geschäftsführerin des Frankenwaldvereins, Marlene Roßner, zeichneten Margitta Hieke für besondere Verdienste mit dem Ehrenzeichen in Silber aus. "Margitta Hieke vertritt den Ortsverein Grafengehaig immer bei allen Veranstaltungen", würdigte Strobel das Engagement Hiekes. Geehrt wurden zudem Siegfried Heerdegen aus Tanna, Gerlinde Menger aus Dürrenwaid, Ulrich Weber aus Schwarzenbach am Wald und Günter Mattthäus aus Tanna mit dem Ehrenzeichen in Gold.
Im Mittelpunkt des Frankenwaldtages stand die Jahresversammlung des Vereins. Vorsitzender Strobel freute sich, dass die Köhlerei fortgeführt werden kann und dass die Zertifizierung des Frankenwaldes als Qualitätswanderregion Fortschritte macht. Weniger erfreulich sei, dass der Verein weiter Mitglieder verliere, 64 allein im vergangenen Jahr. Aktuell betragt der Mitgliederstand 10 710, davon sind nur fünf Mitglieder unter 27 Jahren alt. Hinzu kämen 78 Jugendliche.
Der Männergesangverein Grafengehaig umrahmte den Frankenwaldtag musikalisch.
Mitglieder
Dem Frankenwaldverein gehören aktuell 10 710 Mitglieder, das sind 64 weniger als vor einem Jahr. Die migliederstärksten Ortsgruppen sind Hof mit 512 Mitgliedern, Schauenstein (432), Wallenfels (376) und Bad Steben (371).
Aktivität
Im vergangenen Jahr fanden 45 Heimatabende (2042 Teilnehmer) 55 Feste und Jubiläen (6786 Teilnehmer), 227 Monatsabende (4851 Teilnehmer), 51 Vorträge (2038 Teilnehmer), 53 Bus- und Bahnausflüge (2200 Teilnehmer), 207 Ausschusssitzungen (1955 Teilnehmer) und 204 Arbeitseinsätze (1166 Teilnehmer) in den verschiedenen Ortsgruppen statt.