Bamberg
Erzbistum erwägt Anzeige

"Kunstwerk von Weltrang gefährdet": Bamberger Priester stellen Strafantrag gegen "Letzte Generation"

Am 2. März 2023 haben Mitglieder der "Letzten Generation" am Bamberger Reiter im Dom eine Protestaktion veranstaltet. Auf die Aktivisten kommt jetzt unter anderem ein Strafantrag zu.
Bamberg: Nach Protestaktion im Dom - Umwelt-Aktivisten erwartet Strafantrag
Mit einer Augenbinde und einem gelben "X" versah die "Letzte Generation" den Bamberger Reiter unter anderem. Foto: Letzte Generation
  • Bamberger Reiter von "Letzter Generation" für Protestaktion genutzt
  • Erzbistum äußert sich zur Untersuchung von Schäden
  • "Nicht Folge geleistet": Aktivisten droht Strafantrag wegen Hausfriedensbruch

Am Donnerstag (2. März 2023) drangen Mitglieder der "Letzten Generation" in den Bamberger Dom ein und platzierten Symbole und Plakate am berühmten Bamberger Reiter. Das Erzbistum gibt ein Update zum Stand der Untersuchungen von Schäden und den geplanten Reaktionen auf die Aktivisten

Update vom 15.03.2023: Erzbistum Bamberg reagiert auf Klimaprotest - Strafantrag wegen Hausfriedensbruch geplant

Wie die stellvertretende Pressesprecherin Maike Wirth auf Anfrage von inFranken.de erklärt, werde derzeit noch untersucht, ob der Bamberger Reiter Schäden von der Aktion getragen hat. "Restauratoren des Landesamtes für Denkmalpflege werden mögliche Beschädigungen am Stein und an den Resten der Farbfassung untersuchen." 

Aktuell werde zudem geprüft, ob vonseiten des Erzbistums Anzeige wegen Hausfriedensbruch und gegebenenfalls Sachbeschädigung erstattet werden soll. Das Domkapitel, ein Priesterkolloqium, habe allerdings bereits "in seiner letzten Sitzung beschlossen, Strafantrag wegen Hausfriedensbruch zu stellen, da den Anweisungen der Domaufsicht nicht Folge geleistet und eine Absperrung ignoriert wurde. Ein Hausverbot wird nicht erteilt", so Wirth. Weihbischof Herwig Gössl, Diözesanadministrator des Erzbistums, plane zudem, noch auf das Schreiben der Aktivisten zu reagieren

Zum Schluss betont sie: "Als Kirche unterstützen wir die Anliegen von Klima-, Umwelt- und Naturschutz. Wir haben auch grundsätzlich Verständnis, wenn mit spektakulären Aktionen Aufmerksamkeit für diese drängenden Fragen der Menschheit erzeugt werden soll. Die Aktion im Bamberger Dom hat jedoch mit dem Bamberger Reiter ein Kunstwerk von Weltrang gefährdet."

Erstmeldung vom 05.02.3023: "Im Minimum" Hausfriedensbruch - welche Strafen können auf Bamberger-Dom-Protest folgen?

Den Aktivisten gelang es, sich mit einer Leiter dem berühmten Bamberger Reiter zu nähern, ihm eine rote Augenbinde anzulegen sowie ein auch in Lützerath verwendetes gelbes Kreuz als Symbol für den "Tag X" und Plakate anzubringen. Wie der Pressesprecher des Erzbistums Bamberg Harry Luck inFranken.de erklärt, bestehe kein Einlass an den Türen des Doms, sondern das Sicherheitspersonal befinde sich im Innenraum. Die Aktivisten seien dort den Anweisungen des Personals, aufzuhören, nicht nachgekommen. "Daraufhin wurde die Polizei verständigt."

Diese habe die Personalien der Personen aufgenommen. Aktuelle werde von Fachleuten geprüft, ob am Bamberger Reiter durch die Aktion Schaden entstanden ist.

Die Erkenntnisse wirkten sich auch auf die Strafen aus, so ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberfranken. "Im Minimum" handele es sich um Hausfriedensbruch. "Jetzt ermittelt die Kriminalpolizei Bamberg, welche Straftaten noch erfüllt sind", führt er weiter aus. Bei absichtlich entstandenem Schaden komme Sachbeschädigung als Straftat hinzu. Wegen des laufenden Ermittlungsverfahrens gebe es dazu aber aktuell keine Informationen.