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Kunigundentag mit neuem Konzept


Autor: Marion Krüger-Hundrup

Bamberg, Donnerstag, 08. März 2018

Erstmals haben mehrere Trägerinnen von Frauenarbeit im Erzbistum Bamberg den Kunigundentag geplant. Das Fest steigt am 10. März.
Stellvertretend für das ganze "Team Kunigunde" berichten ClaudiaDworazik (links) und Johanna Chlechowitz über die Neuausrichtung desdiözesanen Frauenfestes. Foto: Marion Krüger-Hundrup


Die Verehrung von Bistumspatronin Kunigunde ist ungebrochen. Obwohl die Kaiserin und Heilige seit über tausend Jahren in himmlischen Gefilden weilen dürfte. Gerade in Bamberg ist sie lebendig. Und in ihrer einst gezeigten Tatkraft und ihrem Gottvertrauen ein Vorbild.

Selbst für junge Generationen, wie Johanna Chlechowitz nachdrücklich feststellt. Die 28-Jährige ist Diözesanvorsitzende des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) und gehört zum "Team Kunigunde". Eine Gemeinschaft von Frauen aus verschiedenen Organisationen kirchlicher
Frauenarbeit im Erzbistum, die erstmals dem Kunigundentag eine Verjüngungskur verschrieben hat. "Das ist ein tolles Fest für Frauen, mein Verband ist begeistert!" strahlt Johanna Chlechowitz. Zumal das Thema "Frauen" "gut zum Profil des BDKJ passt". Verschmitzt lächelnd fügt sie hinzu, dass "auch Männer etwas von Kunigunde lernen können". Deshalb seien Männer selbstverständlich beim diözesanen Frauenfest willkommen.

Schon seit 1972 wird rund um den Todestag der heiligen Kunigunde am 3. März ihr Fest groß gefeiert. Immer mit dem jeweils amtierenden Erzbischof, immer gestaltet vom Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB), seit 1985 in Kooperation mit Ordensfrauen. Doch allmählich ging wohl den Organisatorinnen die Puste aus. Das Frauenfest verlor eine gewisse Anziehungskraft. "Wie können wir neue und jüngere Frauen locken?" stellte sich der KDFB-Vorstand um Diözesanvorsitzende Claudia Dworazik die brennende Frage. Der Kunigundentag sei ja ohnehin nicht nur ein Tag des KDFB, sondern "ein Frauenfest für das ganze Erzbistum Bamberg", so der Ausgangspunkt aller
Überlegungen.

Etwa 15 haupt- und ehrenamtlich engagierte Frauen machten sich nun als "Team Kunigunde" an die Denkarbeit. Herausgekommen ist ein neues Konzept für das Fest, zumindest für die Nachmittagsstunden. Denn am Ablauf des Pontifikalamtes mit Erzbischof Ludwig Schick "können wir nichts ändern, der liegt eisern fest", erklärt Claudia Dworazik.

Die lieb gewordene Tradition der Agape mit Kunigundenringen, Wein und erzbischöflicher Gratulation der "Kunigunden" zum Namenstag bleibt auch erhalten. Danach geht es - und das ist neu - ins Bistumshaus St. Otto. Dort warten ein "Markt der Möglichkeiten" mit Verkaufs- und Informationsständen, ein Mittagsimbiss (Anmeldung erforderlich), Kaffee und Kuchen, der
Festvortrag von Professorin Gisela Muschiol (Bonn) zum Thema "Kunigunde: Kaiserin zwischen historischer Rolle und Legende" sowie eine Reihe Workshops. Diese moderierten Gesprächsrunden nehmen die vielschichtigen Facetten von Kunigundes Persönlichkeit in den Blick: mit Augenmerk auf die Situation der Frauen heute in Kirche, Gesellschaft, Politik.

"Kunigunde hat ihre Rolle als Frau gegen Widerstände definiert", sagt Johanna Chlechowitz. Das müssten Frauen heute auch tun: "Hausfrauen und Mütter müssen sich rechtfertigen, weil sie nicht berufstätig sind, berufstätige Frauen werden als Rabenmütter verunglimpft." Auch in der Kirche
gebe es Punkte, an denen sich Frauen aufreiben, ergänzt Claudia Dworazik und nennt als Beispiel die ungeklärte Frage nach der Diakonin.

Musikalische Begleiter des Kunigundenfestes sind im Gottesdienst die Mädchenkantorei am Dom, nachmittags spielt die "Kuni-All-Stars Band" der Werkstatt Neues Geistliches Lied im Erzbistum Bamberg.


Kunigundenfest
Samstag, 10. März, 9.30 Uhr Pontifikalamt mit Erzbischof Ludwig Schick, 11 Uhr Agape am Dom mit der Don Bosco Blaskapelle, ab 12.15 Frauenforum im Bistumshaus St. Otto, Heinrichsdamm 32 (Shuttleservice vom Domplatz), 14 Uhr Festvortrag, 15 Uhr Workshops, 16.15 Uhr Gemeinsamer Abschluss, 17 Uhr Ende (Shuttleservice zum Domplatz).