Am Sonntag eröffnen Erzbischof Ludwig Schick und ein Gast aus Indien in Sassanfahrt die Misereor-Fastenaktion 2018.
Ortspfarrer Francis Plakkil freut sich auf die Begegnung mit einem profilierten Vertreter der katholischen Kirche in Asien. Auf einen Tag mit vielen Impulsen und überhaupt auf die seltene Gelegenheit, dass das kleine Sassanfahrt sozusagen zum Mittelpunkt des Erzbistums Bamberg wird.
Am kommenden Sonntag eröffnet Erzbischof Ludwig Schick die Misereor-Fastenaktion 2018, und zwar gemeinsam mit Weihbischof Theodore Mascarenhas aus der Erzdiözese Ranchi. Er ist Generalsekretär der indischen Bischofskonferenz, ein Anwalt der Armen, Ausgegrenzten und Kastenlosen. Und eben ein Landsmann von Pfarrer Plakkil.
Das Bischöfliche Hilfswerk Misereor gilt als das weltweit größte kirchliche Entwicklungshilfswerk für Menschen in Asien, Afrika und Lateinamerika. Ziel ist es, den Ärmsten der Armen zu helfen und mit einheimischen Partnern Menschen jedes Glaubens, jeder Kultur und jeder Hautfarbe zu unterstützen.
So stellt sich Misereor in seiner Fastenaktion 2018 auch gemeinsam mit indischen Partnerorganisationen den neuen, global zusammenhängenden Herausforderungen. Denn die Ursachen von Armut und Umweltzerstörung kann ein Land nicht allein überwinden - die zentrale Botschaft der Enzyklika Laudato si von Papst Franziskus.
"Die indische Fastenaktion dreht sich immer um die Themen Hunger und Krankheit", sagt der Bamberger Gast Mascarenhas. Durch die gemeinsame Fastenaktion sei aber auch der Austausch über die verschiedenen Vorstellungen von Lebensqualität in Indien und Deutschland möglich, wozu er beitrage. Im Austausch müssten die Fragen neu gestellt werden, zum Beispiel zu Themen wie Klimawandel, Umgang mit Wasser und Solidarität sowie Beitrag der Christen zu einem menschenwürdigen und guten Leben für alle in einer geschützten Schöpfung.
"Heute schon die Welt verändert?", lautet das provozierende Motto der Misereor-Fastenaktion. Die Frage im Leitwort will Mut machen zur Umkehr im Sinne eines Wortes des großen Inders Mahatma Gandhi: "Sei Du selbst die Veränderung, die Du in der Welt sehen willst." Also steuere beispielsweise dem von Menschen verursachten Klimawandel und dem übermäßigen Ressourcenverbrauch entgegen, kaufe bewusst regionale Produkte ein und übe dich in politischer Mitbestimmung. Und das "heute", weil es Grund zur Eile gibt, wie Misereor feststellt: "Es geht dabei nicht um Panikmache, sondern um ethisch verantwortete Konsequenzen aus wissenschaftlichen Erkenntnissen", heißt es in den schriftlichen "Grundlagen" zur Fastenaktion.
Die diözesane Eröffnung in Sassanfahrt will sensibilisieren und anstecken, mit scheinbar kleinen Beiträgen "heute die Welt zu verändern". Der Festgottesdienst beginnt um 10 Uhr in der Pfarrkirche St. Mauritius. Anschließend geht es im Fastenzug zur Grund- und Mittelschule
Hirschaid (Alleestraße 1). Um 12 Uhr gibt es in der Mensa ein Fastenessen (5 Euro). Von 13 bis 14.30 Uhr stehen Talk und Musik auf dem Programm. Die Bischöfe Schick und Mascarenhas werden sich mit Staatssekretär Thomas Silberhorn (Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit) und Barbara Schmidt (Misereor Bayern) über das Thema "Gutes Leben für alle" austauschen.
Die Musikband "Inspiration" steuert Lieder aus aller Welt bei. Stände von Misereor, Eine-Welt-Laden, Indieninitiativen aus der Erzdiözese Bamberg und anderen laden ein, sich näher zu informieren.
Im Rahmen der Misereor-Fastenaktion startet in Zusammenarbeit mit dem BDKJ im Dekanat Hirschaid auch eine Jugendaktion. Am Samstag, 24. Februar, kann man von 10 bis 11.30 Uhr einen "Coffee Stop" auf dem Platz vor dem Hirschaider Rathaus einlegen. Gegen eine Spende an Misereor gibt es eine Tasse fair gehandelten Kaffee. Am Abend um 18 Uhr wird in Pödeldorf der Jugendgottesdienst gefeiert mit Weihbischof Theodore Mascarenhas.